(Registrieren)

Westfalenpost: Harald Ries zu den alten Volksparteien: Die Wurzeln, die Mitte und die Schrumpfung

Geschrieben am 03-05-2016

Hagen (ots) - Hätte die SPD die Nöte der CDU, könnte sie sich
glücklich schätzen: Eine neue Partei knabbert einen Rand vom
Wählerkuchen an? Ärgerlich. Haben die Sozialdemokraten bereits mit
Grünen und Linken erlebt. Und dennoch einen Kanzler gestellt. Wenn
Sigmar Gabriel bei den derzeitigen Umfragewerten seine Kandidatur
bekannt gibt, folgt er dabei lediglich einer Tradition, ohne reale
Machtperspektive. Eine populäre Idee, um das zu ändern, lautet, die
SPD müsse zu ihren Wurzeln zurückkehren, soziale Gerechtigkeit wieder
größer auf die Fahne schreiben. Was richtig ist: Ohne diesen
Markenkern werden Sozialdemokraten nichts gewinnen. Aber er reicht
nicht aus. Für die Sozialtransfer-Empfänger spricht die Linke lauter.
Und die arbeitende Bevölkerung versteht Gerechtigkeit eben auch so,
dass sie nicht von Steuern und Abgaben überfordert wird. Deshalb hat
die SPD stets gut damit gelebt, über einen Wirtschaftsflügel zu
verfügen und über einen linken. Brandt hatte Schmidt, Schmidt hatte
Brandt und Schröder Lafontaine. Nur der arme Gabriel soll als
Parteichef und Wirtschaftsminister alles erledigen. Das kann im
Detail (TTIP) wie im Ganzen nicht funktionieren. Oder soll das die
Arbeitsteilung werden: Die SPD beklagt die sich angeblich öffnende
Schere zwischen Arm und Reich und spekuliert auf die Stimmen der
Rentner, während Kanzlerin Merkel sich für die gute Wirtschaftslage
feiern lässt, die doch in erster Linie Schröders Agenda 2010 zu
verdanken ist? Paradox. Eine Kurskorrektur der Union wäre die
SPD-Chance gewesen. In der Mitte ist mehr zu verlieren als rechts zu
gewinnen. Doch Merkel weiß: Die Stimmung in den geschrumpften
Parteien entspricht nicht der bei den Wählern. Das ist ein
gemeinsames Problem.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

590233

weitere Artikel:
  • Badische Neueste Nachrichten: zu Migrations-Report Kommentar von Martin Ferber Karlsruhe (ots) - Drei Dinge brauchen die Menschen, die in diesem Land leben, egal ob sie Deutsche, Zuwanderer oder Deutsche mit Migrationshintergrund sind: Bildung, Bildung und nochmals Bildung. Nur wer die deutsche Sprache beherrscht, einen Schulabschluss hat und entsprechend qualifiziert ist, um den Anforderungen des modernen Arbeitsmarktes zu genügen, hat die Aussicht, auf Dauer eine Chance in diesem Land zu haben. Und das heißt: Guter Job, festes Einkommen, soziale Sicherheit. Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zum BND: Geheimsache Geld, von Bernhard Fleischmann Regensburg (ots) - Der Bundesnachrichtendienst soll unabhängiger von den USA arbeiten können. Auf dieses Ziel kann man sich in Deutschland leicht verständigen. Nach dem "friendly fire" von der NSA, der gezielten Spionage etwa gegen die Bundeskanzlerin oder gegen deutsche Unternehmen, herrscht wohl breiter Konsens darüber, den Amerikanern nicht auch noch weiterhin unsere Lauscher zur Verfügung zu stellen, damit sie uns besser ausforschen können. Doch damit der BND eigenständig gut arbeiten kann, wird er mehr Geld brauchen als bisher, mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Mütterpower, Väterglück - Jedes Jahr wird viel Geld für Familien ausgegeben, aber unsere Gesellschaft muss kinderfreundlicher werden. Von Reinhard Zweigler Regensburg (ots) - Kinder bekommen die Leute von alleine, hatte Alt-Kanzler Konrad Adenauer einst erklärt. Dass sich Politik in Deutschland jahrzehntelang eher um die Älteren kümmerte - auch weil die begehrte Wähler sind -, als um Kinder und junge Familien, hat seine Spuren hinterlassen. Nicht nur der sogenannte "Pillenknick" hat dazu beigetragen, dass die Bevölkerungspyramide auf dem Kopf steht. Immer weniger junge Leute haben es mit immer mehr Älteren zu tun. Dieses seit vielen Jahren bekannte Problem bringt das Rentensystem in arge mehr...

  • Westfalen-Blatt: zu Jan Böhmermann Bielefeld (ots) - Für Angela Merkel sollte der Fall Böhmermann eigentlich ausgestanden sein. Aber die Kritik des ZDF-Komikers an der Kanzlerin hat Tragweite. Der Vorwurf, Merkel habe in Sachen Meinungsfreiheit gewackelt, wiegt schwer, weil er ein elementares Grundrecht betrifft. Doch das Nachtreten ist überflüssig. Es fiele leichter, sich mit Jan Böhmermann zu solidarisieren, wenn das »Schmähgedicht« auf den türkischen Präsidenten Erdogan von höherem sprachlichen und satirischen Niveau wäre. Womöglich war die geringe Qualität mehr...

  • Allg. Zeitung Mainz: Vor dem Ende / Kommentar zu TTIP von Christian Matz Mainz (ots) - Das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA ist vorerst gescheitert. Einen anderen Schluss lassen die vergangenen Tage nicht zu. Die Veröffentlichung der TTIP-Dokumente durch Greenpeace macht zum einen die in zentralen Fragen gegensätzlichen Positionen der vermeintlichen Partner deutlich. Zum anderen ist das Thema damit endgültig in den Fokus einer breiten Öffentlichkeit gerückt, und das zum Teil vernichtende Echo vor allem in Deutschland, aber auch in Frankreich lässt erahnen, auf welche Widerstände mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht