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Thüringische Landeszeitung: Reise in die Vergangenheit / Kommentar von Elmar Otto zum AfD-Parteitag in Stuttgart

Geschrieben am 02-05-2016

Weimar (ots) - Wer die Vergangenheit liebt, ist bei der AfD
bestens aufgehoben. Die Partei, die bei vielen Menschen weiter auf
Zustimmung trifft, hat auf ihrem Parteitag in Stuttgart unter Beweis
gestellt, dass sie keine Antworten auf Fragen der Gegenwart hat. Ja,
die Rechtskonservativen haben sich endgültig als Populisten etabliert
und ohne Zweifel bewiesen, dass sie vieles sind, aber keine
Alternative für Deutschland.

Mit dem Satz "Der Islam gehört nicht zu Deutschland" rüttelt die
nur vermeintlich weltoffen und liberal daherkommende AfD an den
Grundfesten der Religionsfreiheit. Mit dem Vorstoß den Euro und
möglichst auch die EU abwickeln zu wollen stellt sie ein Bündnis
infrage, das seine Schwächen hat, aber von dem nicht zuletzt die
Wirtschaftsnation Deutschland besonders profitiert. Mit der
Forderung, den Bundespräsidenten direkt wählen zu lassen, offenbart
sie eine bemerkenswerte Ignoranz gegenüber dem Grundgesetz.

Wer also eine Reise in die Zeit vor ein paar Jahrzehnten
bevorzugt, wer auf Abschottung setzt und nicht auf eine zwingend
notwendige gesteuerte Zuwanderung, der ist bei der AfD an der
richtigen Adresse.

Deshalb ist es umso erstaunlicher, dass sich Teile der Union
plötzlich als AfD light entpuppen und versuchen, ihre rechte Flanke
zu schließen. Doch dieses durchsichtige Manöver dürfte am Ende mehr
Wähler vergraulen als begeistern.

Unterdessen steht Thüringens AfD-Chef Björn Höcke bei der
politischen Zeitreise an vorderster Front. Für sein Projekt der
umfassenden Veränderung der Bundesrepublik ist der beschauliche
Freistaat dabei längst zu klein geworden. Wann Höcke sich endlich zu
seinen bundespolitischen Zielen bekennt, dürfte deshalb nur noch eine
Frage der Zeit sein.



Pressekontakt:
Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de


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