(Registrieren)

Rheinische Post: Böhmermann-Affäre: Majestätsbeleidigungs-Paragraf soll vor Sommerpause fallen / Bundesratsinitiative des Landes Nordrhein-Westfalen

Geschrieben am 20-04-2016

Düsseldorf (ots) - Nordrhein-Westfalen will über den Bundesrat den
Majestätsbeleidigungs-Paragrafen noch vor der Sommerpause kippen und
dem Satiriker Jan Böhmermann so eine mögliche Bestrafung deswegen
ersparen. "Ich will eine Bundesratsinitiative einbringen, die das
Ziel hat, den Straftatbestand der Majestätsbeleidigung sofort
abzuschaffen. Dann könnte man Herrn Böhmermann auch nicht mehr
deswegen verurteilen", sagte NRW-Justizminister Thomas Kutschaty
(SPD) der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Mittwochausgabe). "Auf die besondere Empfindlichkeit von Herrn
Erdogan darf die Justiz keine Rücksicht nehmen", betonte der
Minister. Auch die Bundesregierung will den als überholt geltenden
Paragrafen 103, der die Beleidigung von Staatsoberhäuptern unter
Strafe stellt, abschaffen. "Allerdings will sie den Paragrafen erst
im Jahr 2018 abschaffen. Damit will sie die Möglichkeit eröffnen, den
Satiriker Böhmermann noch wegen Majestätsbeleidigung zu bestrafen",
kritisiert Kutschaty. "Es entspricht doch dem Menschenbild des
Mittelalters, die Empfindlichkeit von einzelnen Staatsoberhäuptern
auch noch unter den Schutz des Strafrechts zu stellen", sagte der
NRW-Justizminister.

Nach Informationen der "Rheinischen Post" soll der NRW-Antrag
bereits am 27. April in den Rechtsausschuss des Bundesrats und am 13.
Mai in die Länderkammer eingebracht werden. In der NRW-Regierung
setzt man darauf, dass der Majestätsbeleidigungs-Paragraf somit noch
vor der Sommerpause abgeschafft werden kann. Hamburg und
Schleswig-Holstein haben NRW schon ihre Unterstützung fest zugesagt,
weitere Bundesländer Zustimmung signalisiert, heißt es aus dem
NRW-Justizministerium. Noch haben die rot-grün regierten Bundesländer
eine Mehrheit im Bundesrat.

www.rp-online.de



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

589294

weitere Artikel:
  • Saarbrücker Zeitung: FDP-Chef Christian Lindner fordert Zusammenführung von Grundsicherung und Rente - Riester-Versicherer sollen riskantere Anlagen wagen dürfen Berlin / Saarbrücken. (ots) - FDP-Chef Christian Lindner hat gefordert, die Grundsicherung im Alter mit der Rente zusammenzulegen. "Menschen, die keine existenzsichernden Ansprüche in der gesetzlichen Rentenversicherung erworben haben, sollen künftig nicht mehr vom Sozialamt abhängig sein", schrieb Lindner in einem Gastbeitrag für die "Saarbrücker Zeitung" (Mittwochausgabe) zur aktuellen Rentendebatte. Einkünfte aus einer freiwilligen Altersvorsorge sollten dabei nur teilweise auf die Grundsicherung angerechnet werden, damit ein Anreiz mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Der europäische Harmoniker Zum Treffen von Altkanzler Kohl mit Ungarns Regierungschef Orban Cottbus (ots) - Für Helmut Kohl ist es das Wichtigste überhaupt, dass die Grenzen in Europa gefallen sind. Daran hat er entscheidend mitgewirkt. Für ihn ist die EU die zentrale Lehre aus den vielen Kriegen und die Garantie, dass der Kontinent eine friedliche Zukunft hat. Diesen weiten Blick hat der Kanzler der Einheit, der Ehrenbürger Europas. Jeder, der Verantwortung trägt, sollte versuchen, ihn immer wieder zu teilen. Aber . . . Aber was Helmut Kohl nicht sagt in seinem Vorwort für die ungarische Ausgabe seines Buches, und was er mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Richtige Lehren aus dem NSU Zur Verhaftung mutmaßlicher Rechtsterroristen in Freital Cottbus (ots) - Polizei-Razzia in Freital: Der Rechtsstaat knöpft sich die Rechtsextremen einer Bürgerwehr vor. Das ist ein richtiger Schritt. Der deutsche Staat beweist, dass er seine vermeintliche Blindheit auf dem rechten Auge abgelegt hat. Aus dem NSU-Skandal wurden offenbar die richtigen Schlüsse gezogen. Eine neue Terrorwelle von rechts darf es nicht geben. Viel zu schwer tut sich der Rechtsstaat mit den Brandstiftern, Schlägern und Schützen, die Flüchtlingsheime und deren Bewohner ins Visier nehmen. Die Täter zu ermitteln, mehr...

  • Badische Neueste Nachrichten: zu Pflegebetrug Kommentar von Rudi Wais Karlsruhe (ots) - Der Fehler allerdings liegt im System, auch wenn die Kassen das noch nicht so recht wahrhaben wollen. Vor allem in der ambulanten Pflege wird zu wenig kontrolliert, und zwar nicht nur vor Ort. Auch bei mancher Abrechnung hätte ein Prüfer schon in der Vergangenheit misstrauisch werden können. Ein Pflegedienst, der einem Osteuropäer gehört, der nur Patienten mit ähnlichen Biografien betreut und auch nur Pflegekräfte mit ähnlichen Biografien beschäftigt - das riecht oft schon nach einem in sich geschlossenen System, mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Der Besucher - Kommentar zu Orban Ravensburg (ots) - Da haben im Vorfeld eines als privat ausgeflaggten Besuchs schon sehr viele Spezialisten gemunkelt und orakelt, gewarnt und geargwöhnt. Viktor Orban, der ungarische Ministerpräsident, der in der Flüchtlingspolitik auf Konfrontationskurs zur deutschen Kanzlerin liegt, trifft Helmut Kohl, den Altkanzler, der ebenfalls nicht im Ruf steht, Anführer des Merkel-Fanklubs zu sein. Was mag da wohl für ein Komplott geschmiedet werden? Was will Kohl signalisieren, wenn er einen Mann empfängt, der bei den europäischen Partnern mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht