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2025: Datenschutz und Cybersicherheit neben Versorgungssicherheit Top-Themen der Energienetzbetreiber / Studie von Oliver Wyman und K.GROUP zu Trends und Herausforderungen im deutschen Netzgeschäft

Geschrieben am 22-03-2016

München (ots) - Die deutsche Energiewende fordert ihren Tribut:
Die Rahmenbedingungen haben sich für die Betreiber von Strom- und
Gasnetzen stark verändert, der aktuelle Energiemix mit einem hohen
Anteil an Erneuerbaren zwingt die Versorger zu einem massiven
Umdenken. Stehen momentan noch die Gewährleistung der
Versorgungssicherheit, politisch initiierte Umbrüche und
Renditeerwartungen der Kapitalgeber im Vordergrund, so rücken künftig
auch Datenschutz und Cybersicherheit in den Fokus.
Transformationsprozesse sind für eine Vielzahl der
Energieversorgungsunternehmen in Deutschland die Grundlage für
künftigen wirtschaftlichen Erfolg. Einen Einblick in eine der
wichtigsten deutschen Branchen gewährt eine aktuelle Studie von
Oliver Wyman und K.GROUP, für die über 50 deutsche Netzbetreiber aus
den Branchen Strom und Gas zu den zentralen Herausforderungen heute
und in zehn Jahren befragt wurden.

Galt es bisher vor allem die Netze effizient zu betreiben und
Versorgungssicherheit zu gewährleisten, führten in den letzten Jahren
Entwicklungen wie sinkende Speicherpreise, intelligente Erzeugung,
smarte Verbraucher und regionale Energiemärkte zu einer massiven
Veränderung der Markt- und Netzstrukturen. Auch zukünftig erwartet
die Mehrheit der befragten Versorgungsnetzbetreiber ein stark
verändertes Umfeld (65 Prozent) und unsichere Renditen (73 Prozent).

"Aktuell sind verschiedene Fragen zur Ausgestaltung des
zukünftigen Energiemarktes noch nicht final beantwortet, aber fest
steht, dass sich die Rolle der klassischen Energieversorger stark
wandelt. Neue Wettbewerber in der dezentralen Energieerzeugung mit
Erneuerbaren verschieben die Profit Pools der Energiewirtschaft. Die
Bedeutung des Netzgeschäftes steigt - es wird zum größten
Ergebnistreiber und fordert eine Neugestaltung mit innovativen
Ansätzen in der Vermarktung", betont Jörg Stäglich, verantwortlicher
Partner für das europäische Energiegeschäft bei Oliver Wyman.

Insbesondere kleine und mittelgroße Versorgungsnetzbetreiber (VNB,
bis 100 bzw. 750 Mitarbeiter) erwarten deutliche Veränderungen ihrer
Rolle, die ein Überdenken ihrer Wertschöpfung erfordert.

Rolle neu definieren

In Zeiten von unsicheren Renditen rückt der Wettbewerb um neue
Marktrollen in den Fokus der Wertschöpfungskette. Netzbetreiber
sollten frühzeitig strategisch wichtige neue Rollen identifizieren
und für sich besetzen.

"Die Unternehmen müssen sich entscheiden, wie sie sich zu den
neuen Aufgaben und Marktrollen etwa im Zusammenhang mit Speichern
oder Smart Metern langfristig positionieren. Dabei sind sie im
Wettbewerb mit anderen Unternehmen und müssen - anders als im
angestammten Geschäft - ihre Kunden durch ihre Leistungen für sich
gewinnen", sagt Jens Lorkowski, Partner im Beratungsbereich Energie
bei Oliver Wyman.

In Bezug auf die dafür erforderlichen Fähigkeiten sehen die
Netzbetreiber Nachholbedarf - insbesondere bei Prozess- und
Geschäftsinnovationen, der Kundenansprache und strategischen
Personalplanung muss nachgebessert werden. Bei Prozess- und
Geschäftsinnovationen bewerten die befragten Unternehmen ihre
heutigen Fähigkeiten nur mit "ausreichend" (2,3 bzw. 2,1 Punkte auf
einer Skala von 1=unzureichend bis 4=sehr gut). Die zukünftige
Bedeutung hingegen bewerten sie als wichtig (3,4 bzw. 3,2 Punkte,
1=unwichtig bis 4=sehr wichtig). Auch bei der zielgruppenspezifischen
Kundenansprache sowie bei der strategischen Personalplanung bewerten
die Netzbetreiber ihre derzeitigen Fähigkeiten nur mit "ausreichend"
(je 2,3 Punkte), die zukünftige Bedeutung hingegen als "wichtig" (3,1
bzw. 3,3 Punkte).

"Die Fähigkeit zu Innovation, Prozessexzellenz und Kooperation
muss kontinuierlich auf allen Ebenen ausgebaut werden, um eine auf
Verbesserungen ausgerichtete Unternehmenskultur zu etablieren",
empfiehlt Christof Spangenberg, Gesellschafter und Geschäftsführer
der K.GROUP.

Trends im Netzgeschäft

"Versorgungssicherheit ist und bleibt eines der wichtigsten Themen
der Energieversorger für den Unternehmenserfolg", sagt Stäglich. "In
den kommenden zehn Jahren werden dynamische Netzanforderungen dank
dezentraler Erzeugung immer relevanter und damit einhergehend
Datenschutz und Cybersicherheit."

Die zunehmende Digitalisierung und die neuen direkten
Datenschnittstellen mit den Kunden verlangen nach neuen Kompetenzen.
Für Netzbetreiber gilt es, sich für die wichtigen technologischen
Trends zu rüsten und der digitalen Revolution Rechnung zu tragen.
Besonders dem Thema Daten- und IT-Sicherheit sollte hohe strategische
Bedeutung zugemessen, anstatt es nur an die IT-Abteilung zu
delegieren.

"Zum Aufbau der erforderlichen Kompetenzen sind unter anderem auch
Allianzen mit angestammten Spezialisten in der IT-Branche sowie im
Bereich Cyber-Sicherheit denkbar", sagt Stäglich. "Letztendlich macht
der Ausbau der technischen und strategischen Fähigkeiten die
Energieversorger fit für die Zukunft."

Zur Studie

Im Rahmen der Studie "Netzkompass" haben Oliver Wyman und K.GROUP
über 50 Geschäftsführer und Manager von Netzbetreibern aus den
Branchen Strom und Gas in Deutschland befragt. Abgefragt wurde ihre
Einschätzung zum Umfeld und zur Rolle der Netzbetreiber (heute und in
zehn Jahren); die aktuellen Trends, basierend auf der Bewertung von
50 Einflussfaktoren hinsichtlich ihrer heutigen und zukünftigen
Bedeutung für den Unternehmenserfolg; sowie die zukünftig
erforderlichen Fähigkeiten und der aktuellen Stand.

Übersicht: Die 10 wichtigsten Trends im Netzgeschäft heute und in
10 Jahren*

Top-Themen heute
1. Versorgungssicherheit (3,5)
2. Politisch initiierte Umbrüche (3,3)
3. Renditeerwartung Kapitalgeber (3,1)
4. Datensicherheit/-schutz (3,0)
5. Erlösobergrenze und Netznutzungsentgelte (3,0)
6. EU-Vorgaben/-Ziele (3,0)
7. Genehmigungsverfahren Infrastruktur (3,0)
8. Dezentralisierung der Erzeugung (3,0)
9. Fachkräfteverfügbarkeit (2,9)
10. Gesellschafterstruktur von Netzbetreibern (2,8)

Top-Themen in 10 Jahren
1. Datensicherheit/-schutz (3,7)
2. Versorgungssicherheit (3,7)
3. Cyber-Sicherheit (3,6)
4. Dezentralisierung der Erzeugung (3,5)
5. Marktdurchdringung Stromspeicher (3,4)
6. Erlösobergrenze und Netznutzungsentgelte (3,3)
7. Smart Meter / Smart Grid (3,3)
8. Politisch initiierte Umbrüche (3,3)
9. Renditeerwartung Kapitalgeber (3,2)
10. EU-Vorgaben/-Ziele (3,2)

*Frage: Wie beurteilen Sie die heutige Bedeutung folgender
Einflussfaktoren für den Erfolg Ihres Unternehmens/Netzbetreibers?
Wie die zukünftige/in zehn Jahren? (auf einer Skala von 1=unwichtig
bis 4=sehr wichtig)

Über Oliver Wyman

Oliver Wyman ist eine international führende Managementberatung
mit weltweit 4.000 Mitarbeitern in mehr als 50 Büros in 26 Ländern.
Das Unternehmen verbindet ausgeprägte Branchenspezialisierung mit
hoher Methodenkompetenz bei Strategieentwicklung, Prozessdesign,
Risikomanagement und Organisationsberatung. Gemeinsam mit Kunden
entwirft und realisiert Oliver Wyman nachhaltige Wachstumsstrategien.
Wir unterstützen Unternehmen dabei, ihre Geschäftsmodelle, Prozesse,
IT, Risikostrukturen und Organisationen zu verbessern, Abläufe zu
beschleunigen und Marktchancen optimal zu nutzen. Oliver Wyman ist
eine hundertprozentige Tochter von Marsh & McLennan Companies (NYSE:
MMC). Weitere Informationen finden Sie unter www.oliverwyman.de.
Folgen Sie Oliver Wyman auf Twitter @OliverWyman.



Pressekontakt:
Stefanie Hauck
Corporate Communications
Oliver Wyman
+49 89 939 49 560
stefanie.hauck@oliverwyman.com

Maike Wiehmeier
Corporate Communications
Oliver Wyman
+49 89 939 49 464
maike.wiehmeier@oliverwyman.com


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