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Allg. Zeitung Mainz: Eine Option / Kommentar zu CDU und CSU von Friedrich Roeingh

Geschrieben am 17-03-2016

Mainz (ots) - Kann Horst Seehofer eigentlich nur noch leere
Drohungen aussprechen, oder ist er noch in der Lage, eine strategisch
ausgerichtete Politik zu betreiben? Warum verwirft er das
vermeintliche Folterinstrument einer bundesweiten Ausdehnung der CSU
gleich wieder, anstatt diese Option einmal ernsthaft und gewissenhaft
durchzuspielen? So absurd ist die alte Idee von Franz Josef selig im
Jahr 2016 schließlich nicht. Das mächtige Erstarken der AfD ist ja
nur ein Symptom dafür, dass die CDU offenbar nicht mehr in der Lage
ist, nationalistisch gesinnte und im echten Wortsinne konservative
Wähler an sich zu binden. Für den Fall, dass sich die AfD nicht von
ihren rassistischen Kräften trennen kann und dann hoffentlich wieder
in der Bedeutungslosigkeit verschwindet, werden sich die heimatlos
gewordenen Wählerschichten andere Parteien suchen oder wieder im
diffusen See der Nichtwähler abtauchen. Kein erstrebenswerter Zustand
für eine Demokratie. Warum also sollten CDU und CSU nicht ernsthaft
darüber nachdenken, sich klarer voneinander abzugrenzen. Sie würden
nicht immer gleich zu falschen Kompromissen gezwungen oder in den
Zustand sturer Sprachlosigkeit verfallen. Eine ernsthafte Prüfung
dieser Option würde allerdings voraussetzen, dass man diese gründlich
hinter verschlossenen Türen und nicht über die Medien vornimmt. Und
sie würde voraussetzen, dass Merkel und Seehofer überhaupt noch
einmal eine vernünftige Gesprächsebene miteinander finden. Mit seinem
Vorstoß hat der CSU-Chef leider einen weiteren Beweis dafür
geliefert, dass damit wohl nicht mehr zu rechnen ist. Zur Freude der
neuen Konkurrenten rechts der Union.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Wolfgang Bürkle
Newsmanager
Telefon: 06131/485890
online@vrm.de


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