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Allg. Zeitung Mainz: Vorläufig Frieden / Kommentar zum Fall Edathy von Reinhard Breidenbach

Geschrieben am 12-02-2016

Mainz (ots) - Die "gute alte Tante" SPD zeigt im Fall Edathy ihr
mildes Gesicht. Ob aus Gnade oder auch aus Eigennutz, ist noch
unklar. Der wegen Kinderpornos ins Schlingern geratene ehemalige
Abgeordnete sollte das als Teil eines Resozialisierungsprozesses
verstehen. Noch vor ein paar Monaten war er durch Rotzigkeit
aufgefallen. Nun scheint er ruhiger geworden zu sein. Er ist billig
davongekommen. Das Strafverfahren wurde gegen Zahlung von 5000 Euro
eingestellt - ein Schlag ins Gesicht von Opfern und nachgerade, wenn
auch vom Gericht nicht gewollt, eine Ermutigung für schmierige, nicht
selten kriminelle Gesellen, die ihren Reibach machen. In der SPD und
auch in anderen Parteien mögen nun viele zürnen, dass manch einer
wegen geringerer Anlässe hinausgeworfen wurde. Gerechter wäre es
gewesen, Edathy jetzt auszuschließen mit der Option, in ein paar
Jahren über eine Neuaufnahme zu entscheiden. Natürlich bleibt bei
alledem ein Verdacht, der Deal zwischen SPD und Edathy sei zumindest
ein bisschen schmutzig gewesen. Weiß er noch mehr? Und was weiß
Michael Hartmann, der jetzt schweigt - was er angesichts gegen ihn
gerichteter staatsanwaltschaftlicher Recherchen darf, aber nicht
muss? Es gibt die Theorie, dass im Medienzeitalter alles, was
verborgen wird, irgendwann ans Licht kommt. Vielleicht ist im Fall
Edathy nichts mehr verborgen, vielleicht doch. Zunächst, bis auf
Weiteres, müssen alle Beteiligten mit der Sache ihren Frieden machen.
Ohnehin muss die Gesellschaft irgendwann mit dem vorläufig und zu
Recht moralisch geächteten Edathy eine Art Burgfrieden schließen.
Selbst Mörder kommen meist nach 15 Jahren frei.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Alexandra Maus
Newsmanagerin
Telefon: 06131/485980
online@vrm.de


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