(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Schwarz-roter Komödienstadl Die Koalition und der Familiennachzug

Geschrieben am 11-02-2016

Cottbus (ots) - Für diese vermeintliche Einigung kann man einige
unschöne Beschreibungen finden: Schmierentheater, Komödienstadl,
lächerlich. Die Koalition hat sich mal wieder auf das verständigt,
was von ihr längst beschlossen worden war - es ist das dritte Mal
seit November. Härtefallregelungen im Aufenthaltsgesetz sollen für
minderjährige Flüchtlinge beim Familiennachzug angewendet werden. Im
Einzelfall. Wann auch sonst, dafür sind Härtefallregelungen da. Was
für eine großartige politische Leistung. Die Regierung muss sich
nicht wundern, wenn der Eindruck immer größer wird, dass sie die
Flüchtlingskrise nicht in den Griff bekommt. Wer so Politik betreibt,
wer Fässer öffnet, die längst geschlossen worden sind, der verspielt
Vertrauen auf krasse Art und Weise. Vor allem dann, wenn man im
Anschluss nach unnötigen Nachverhandlungen so tut, als ob man
irgendetwas bewegt habe, sogar als Sieger vom Platz gegangen sei. Die
CSU triumphiert wieder lautstark, die SPD spricht von einer
tragfähigen Lösung - und die CDU hat sowieso recht gehabt. So doof
ist der Wähler dann doch nicht, dass er diese Spielchen im Vorfeld
von drei Landtagswahlen nicht durchschauen würde. Auch er merkt: Die
Beziehung von Union und SPD hält nicht mehr viel zusammen. Überdies
haben wegen des Streits um einen Randaspekt andere wichtige Maßnahmen
aus dem Asylpaket II wochenlang in der Warteschleife gehangen - wie
die Einrichtung von Aufnahmezentren, wie die Verfahrensbeschleunigung
oder die erleichterte Abschiebung. Und wem nützt das großkoalitionäre
Theater? Denen, die Stimmung gegen Flüchtlinge machen. Der AfD zum
Beispiel.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

585080

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Chance für mehr Gerechtigkeit Zur Entscheidung des OVG Berlin-Brandenburg zu den Altanschließern Cottbus (ots) - Die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes zu zwei Cottbuser Altanschließerfällen am Donnerstag hat Signalwirkung für das gesamte Land. Mehrere Hundert Millionen Euro an nicht rechtmäßig eingenommenen Beiträgen müssen nun zurückgezahlt werden. Kommunen und Abwasserzweckverbände stehen damit vor einer gewaltigen Herausforderung. Aber sie haben auch die Chance, das System der Abwasserentsorgung und deren Finanzierung endlich auf gerechte Füße zu stellen. Wer viel Abwasser verursacht, sollte auch mehr für die Entsorgung mehr...

  • Badische Zeitung: Die "Badische Zeitung" aus Freiburg schreibt zum Streit um Familiennachzug: Freiburg (ots) - "Der nun hoffentlich endgültig ausgeräumte Streit über den Familiennachzug für Flüchtlinge ist ein Paradebeispiel dafür, wie Politik nicht funktionieren soll - und doch oft funktioniert: Ein Randaspekt eines Großthemas wird zur Schicksalsfrage stilisiert - nur weil man glaubt, damit vergleichsweise einfach bei seiner Stammklientel zu punkten. Beim Familiennachzug drängten die CSU (und Teile der CDU) über Monate hinweg auf dessen Aussetzung; das sollte den Zweiflern am liberalen Asylkurs markig-konservative Kante mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: Geplanter Nato-Einsatz gegen Schleuser Stuttgart (ots) - Der Nato-Beschluss, den Schleppern auf die Finger zu gucken, kommt zur rechten Zeit: Geht es doch jetzt darum, die Reihen wieder enger zu schließen, wenn die Verbündeten irgendetwas ausrichten wollen gegen die gewaltigsten Schubkräfte hinter der Krise - die Konflikte in Afghanistan, im Irak, in Libyen, in Syrien. Wie einig sie sind, dafür wird die Münchener Sicherheitskonferenz die nächsten Anhaltspunkte liefern. Was dabei herauskommt und was der Nato-Gipfel im Juni daraus ableitet - das wird den Fortgang mehr...

  • Westfalenpost: Wilfried Goebels zur Belastung der Grundschulen Hagen (ots) - Der Bildungsauftrag ist eindeutig: Die Grundschule soll schulpflichtige Kinder nach ihrer individuellen Entwicklung fördern. Dabei brauchen gleichaltrige Kinder je nach ihren Fähigkeiten unterschiedliche Lernzeiten. In der Praxis sind viele Grundschulen aber mit der Beschulung der zusätzlichen Flüchtlingskinder räumlich und personell überfordert. Wenn das dritte Jahr in der Schuleingangsphase aber gestrichen wird, bleibt die Förderung der Schwächsten auf der Strecke. Das ist nicht akzeptabel. Für schulpflichtige Flüchtlingskinder mehr...

  • Westfalenpost: Michael Backfisch zum Nato-Einsatz im Mittelmeer Hagen (ots) - Der Meeresabschnitt zwischen Griechenland und der Türkei ist die EU-Außengrenze, die nur mit sehr hohem Aufwand geschützt werden kann. Hunderttausende Flüchtlinge kamen bereits über diese Route ins gelobte Europa. Griechenland war jedoch nur Ankunftsland, danach strömten fast alle weiter. Insofern ist es richtig, alles zu tun, die Einreise in die EU besser zu überwachen. Die Nato kann jedoch nur beschränkt helfen. Erstens ist dafür nur ein Verband vorgesehen, der in der Regel fünf, maximal zehn Schiffe umfasst. Zweitens mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht