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Allg. Zeitung Mainz: Zweierlei Mob / Kommentar zu Köln von Friedrich Roeingh

Geschrieben am 05-01-2016

Mainz (ots) - Manches wird klarer, vieles bleibt noch im Dunkeln
von den kaum fassbaren Ereignissen, die sich in der Silvesternacht in
Köln zugetragen haben. Unstrittig ist inzwischen, dass sich aus einem
enthemmten Mob heraus eine wahllose Gewalt gegen Frauen entladen hat,
wie sie bis gestern nicht vorstellbar schien. Dass diese Gewalt
offenbar von arabisch-afrikanisch-stämmigen Banden ausging, darf
natürlich nicht unter den Teppich gekehrt werden. Auch wenn nicht
erwiesen ist, ob in diesen Banden Flüchtlinge eine Rolle spielen;
auch wenn das Wasser auf die Mühlen derer ist, die mit
pauschalisierender Fremdenfeindlichkeit ihre braune Suppe kochen:
Verschweigen wäre schlimmer. Wer harte Strafen gegen die Täter
verspricht, weckt falsche Erwartungen. Sie werden - trotz
Video-Überwachung - kaum dingfest zu machen sein. Umso wichtiger,
dass alles, aber auch alles dafür getan wird, dass sich Köln nicht
wiederholt. Dafür braucht es jede Unterstützung für die Polizei -
aber auch Selbstkritik bei der Kölner Polizei. Sie hat trotz
Terrorwarnungen für Silvester und 143 Beamten im Einsatz die Lage am
Hauptbahnhof nicht überblickt oder nicht in den Griff bekommen. Und
sie hat viel zu spät über diese neue Qualität der Gewalt informiert.
Und die Medien? Der Kölner "Express" hat das Thema aufgedeckt, als es
die Polizei noch kleingeredet hat. Ist das die "Lügenpresse"? Dagegen
hat ausgerechnet "Bild" das Thema in der gestrigen Ausgabe noch
ignoriert, obwohl die Polizei endlich informiert hatte. Ebenso wie
die "heute"-Redaktion des ZDF, die sich für ihre Fehlentscheidung in
aller Form entschuldigt hat. Den geistigen Mob, der sich nun wieder
gegen die Medien entlädt, rechtfertigt das nicht.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Wolfgang Bürkle
Newsmanager
Telefon: 06131/485890
online@vrm.de


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