(Registrieren)

Westfalenpost: Kein Friede ist selbstverständlich / Kommentar von Torsten Berninghaus zu Weihnachten

Geschrieben am 23-12-2015

Hagen (ots) - Heute, zum Heiligen Abend, soll sich die
Advents-Geschichte unserer Zeitung um Frieden drehen - und um
Menschlichkeit in unserer Gesellschaft. Beides ist eng verbunden und
nicht selbstverständlich. Gerade werden wir bezüglich dieser Werte
auf die Probe gestellt. Der Flüchtlingsstrom fordert uns heraus. Nun
ist es verhältnismäßig einfach, Willkommens-Plakate zu basteln und
Päckchen mit dem Nötigsten zu verteilen. Schwieriger wird es, wenn
Strukturen, Helfer und nicht zuletzt Behörden an ihre Grenzen
stoßen. Wenn allein die Menge der Hilfesuchenden zu Planlosigkeit und
zur Überforderung führt. Dann entstehen Zweifel an dem gut gemeinten
Satz "Wir schaffen das".

"Fürchtet euch nicht", heißt es in der Weihnachtsgeschichte. Ein
Zitat, das auch Bundespräsident Joachim Gauck im letzten Jahr in
seiner Weihnachtsansprache benutzt hat. Er wollte diesen Satz als
Aufforderung an alle Deutschen verstanden wissen, "unseren Werten,
unseren Kräften und übrigens auch unserer Demokratie zu vertrauen".
Heute, ein Jahr später, steht dieses Vertrauen noch immer auf dem
Spiel. Bei einigen breitet sich die Befürchtung staatlichen
Kontrollverlustes aus. Nicht umsonst ist die rechtspopulistische AfD
in Umfragen zur drittstärksten politischen Kraft aufgestiegen.

Das muss die Politik ernst nehmen. Schließlich ahnt jeder, dass
der Zustrom aus den Krisengebieten nicht unbegrenzt sein kann.
Ansonsten läuft Deutschland Gefahr, die Fähigkeit zu verlieren, Hilfe
zu leisten und Zuflucht zu bieten. Zur Wahrheit gehört aber auch,
dass wir an diesem Punkt noch nicht angekommen sind. Wenn Alexandra
Krause aus Altena erzählt, welche Dankbarkeit sie erfahren hat in
jenem mazedonischen Lager auf der Balkanroute, dann bekommen wir eine
Ahnung davon, was es heißt, Leid zu lindern. Und vor allem wird uns
deutlich vor Augen geführt, wie entscheidend es ist, endlich Frieden
zu stiften.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

582234

weitere Artikel:
  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Weihnachten Bielefeld (ots) - Wir alle haben das Bild noch genau vor Augen. Ein kleiner syrischer Junge liegt tot am Strand, das Gesicht teils mit Wasser bedeckt. Sein Körper ist nur bekleidet mit einem roten T-Shirt und einer kurzen blauen Hose. Ailan war an einen Strand im Süden der Türkei gespült worden. Ein junger Polizist nimmt die Leiche in seine Arme und trägt sie davon. Das Foto ist das Symbol für das Flüchtlingsdrama und das Sterben hunderttausender Menschen im Mittelmeer. Es ist Weihnachten, und in diesem Jahr hat die Weihnachtsgeschichte mehr...

  • Westfalen-Blatt: zum Karlspreis Bielefeld (ots) - Dieser Papst ist anders. Franziskus gehört nicht zu den Eigengewächsen der römischen Kurie. Der Mann wurde auch nicht als Zögling des Vatikans groß, sondern als Bischof der Armen. Er spricht nicht im Stil eines Universitätslehrers, der ein theologisches Proseminar abhält, sondern er nennt die Dinge beim Namen. Das tat der Mann, der sich nach Franz von Assisi benannt hat, dem Gründer des Franziskanerordens und in Italien verehrten Heiligen der Armen, auch im Europäischen Parlament. Dass die Persönlichkeiten, die hinter mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Papst Franziskus erhält den Karlspreis Auszeichnung für Frieden und Europa THOMAS SEIM Bielefeld (ots) - Die Routine zu Weihnachten gebietet es seit Jahren, sich dem Wort des Bundespräsidenten zu widmen. Das ist heute anders. Grund ist die Auszeichung des Papstes mit dem Karlspreis. Die Aachener Jury versteht es seit jeher, sich mit ihren diversen Lobreden in den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Diskurses zu manövrieren. Dass sie in diesem Jahr die Verkündung ihrer Botschaft so dicht ans Weihnachtsfest setzt, zeugt indes nicht nur von einem besonderen Verständnis des Eigen-Marketings. Mit der Verleihung des Karlspreises mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Weihnachten und Werte Suche nach dem Fundament Carsten Heil Bielefeld (ots) - Weihnachten 2015. Die Deutschen kaufen Geschenke für ihre Lieben, genießen das weiterhin milde Wetter, stürzen sich in Feiern und Weihnachtsmarkttrubel - und haben zunehmend keine Ahnung von der eigentlichen Botschaft dieses Anlasses. Sie wissen es erst gar nicht oder haben es verdrängt, dass die heilige Familie bald nach Jesu Geburt zu Flüchtlingen wurde. Sie floh vor dem Terror des Königs Herodes nach Ägypten. Das Jesuskind ist einer der prominentesten Flüchtlinge der Weltgeschichte. Die christlich-jüdische, abendländische mehr...

  • NRZ: Zuversicht ist eine gute Botschaft-von MANFRED LACHNIET Essen (ots) - In den Wohnzimmern wird heute alles wie gewohnt sein: Tannenbaum, Geschenke, Leckereien und Lieder bescheren uns das gute Gefühl von Weihnachten. Kaum jemand wird merken, dass unser Land in den letzten Monaten rund eine Million neuer Menschen aufgenommen hat. Niemand bekommt deswegen weniger Geschenke, und der Speisenplan wird üppig wie immer sein. Dennoch wird Weihnachten 2015 in die bundesdeutsche Geschichte eingehen. Denn die vielen Flüchtlinge aus Syrien, Irak oder Afghanistan rütteln an der jahrzehntelangen Illusion, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht