Rheinische Post: Unionsfraktion fordert von Merkel Stopp des Entgeltgleichheits-Gesetzes
Geschrieben am 11-12-2015 |
Düsseldorf (ots) - Unmittelbar vor dem CDU-Bundesparteitag haben
die Wirtschaftspolitiker der Unionsfraktion Bundeskanzlerin Angela
Merkel (CDU) aufgefordert, den Gesetzentwurf von Familienministerin
Manuela Schwesig (SPD) zur Beseitigung der Lohnunterschiede zwischen
Männern und Frauen zu stoppen. "Wir erwarten, dass das
Bundeskanzleramt den Gesetzentwurf anhält", sagte Unionsfraktionsvize
Michael Fuchs der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Freitagausgabe). "Wir können nicht einerseits Bürokratiekosten in
Millionenhöhe auslösen und andererseits von den Unternehmen
verlangen, keine Kosten und Mühen zu scheuen, um Flüchtlinge schnell
in den Arbeitsmarkt zu integrieren", sagte Fuchs. Die Union sei nicht
prinzipiell gegen mehr Lohngerechtigkeit, sagte Fuchs. Doch "schon
das zweite Mal müssen wir eine SPD-Ministerin bremsen, weil sie mit
einem Vorschlag weit über den Koalitionsvertrag hinausschießt", sagte
Fuchs. Schwesig wolle den Unternehmen "eine gigantische
Entgeltgleichheits-Bürokratie aufbürden", kritisierte er. Die
Tarifpartner würden "mit dem Gesetzentwurf, der ihnen ja implizit
Unfähigkeit in Sachen fairer Entlohnung unterstellt, völlig vor den
Kopf gestoßen", sagte Fuchs.
KONTEXT:
Schwesig hatte in dieser Woche einen Gesetzentwurf zur größeren
Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen vorgelegt. Frauen
verdienen im Durchschnitt in Deutschland 22 Prozent weniger als
Männer. Rechnet man bestimmte Faktoren heraus, bleibt immer noch eine
strukturelle Gehaltslücke von acht Prozent. Schwesigs Gesetz soll
helfen, diese Lücke zu beseitigen. Es sieht vor, dass Arbeitnehmer
künftig einen Anspruch darauf haben sollen, von ihren Arbeitgebern
Informationen über die Bezahlung von Kollegen zu erhalten, die eine
gleichwertige Tätigkeit ausüben. Der Arbeitgeber soll innerhalb eines
Monats angeben müssen, wie hoch das durchschnittliche Monatsgehalt
von mindestens fünf Beschäftigten in vergleichbaren Positionen ist.
Die rund 6000 Unternehmen mit jeweils mehr als 500 Beschäftigten will
Schwesig zudem verpflichten, "betriebliche Verfahren zur Überprüfung
und Herstellung der Entgeltgleichheit durchzuführen". Konkret
bedeutet dies, dass die Unternehmen alle drei Jahre ihre
Entgeltsysteme selbst auf Entgeltgleichheit überprüfen und einen
Ergebnisbericht veröffentlichen sollen. Benachteiligungen sollen
"unverzüglich" beseitigt werden.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
581376
weitere Artikel:
- NOZ: Landesbischof nennt Lebensmittelrationierung in Nahost-Flüchtlingslagern "Skandal" Osnabrück (ots) - Landesbischof kritisiert
Lebensmittelrationierung in Nahost-Flüchtlingslagern
Meister: Gleichzeitig werden ungeheure Summen für Tornado-Flüge
ausgegeben
Osnabrück. Der evangelische Landesbischof Ralf Meister aus
Hannover kritisiert, dass in den Flüchtlingslagern des UNHCR in
Jordanien und im Libanon aufgrund fehlender Gelder Nahrungsmittel
rationiert werden müssen. In einem Gespräch mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Freitag) sagte Meister, dies sei ein "Skandal".
Gleichzeitig würden ungeheure Summen mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: Volker Beck kritisiert geplantes israelisches NGO-Gesetz Köln (ots) - Der Vorsitzende der deutsch-israelischen
Parlamentariergruppe im Bundestag, Volker Beck (Grüne), hat das
geplante "Transparenz-Gesetz" der israelischen Regierung als Schikane
kritischer Nicht-Regierungsorganisationen (NGO) kritisiert. "Das
Ganze hat ausschließlich diskreditierenden und delegitimierenden
Charakter für tendenziell linke, regierungskritische NGOs, die so als
vom Ausland gesteuerte Akteure gelabelt würden", sagte Beck dem
"Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe). Tritt das Gesetz in Kraft,
müssten sich alle mehr...
- NABU zum neuen Entwurf für einen Weltklimavertrag - Tschimpke: Bei der Überprüfung der Klimaziele nachschärfen Paris (ots) - Der NABU hat den am späten Donnerstagabend
vorgelegten Vertragsentwurf als wichtigen Schritt zur Verabschiedung
eines neuen Weltklimaabkommens bewertet. Allerdings bleibt weiter
unklar, wie das neue Ziel , die Erderwärmung auf weit unter zwei Grad
zu begrenzen, auch erreicht werden soll.
NABU-Präsident Olaf Tschimpke: "Der Vorstoß Deutschlands und
weiterer Industrieländer gemeinsam mit einer Gruppe von Entwicklungs-
und Schwel-lenländern, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen,
war gut und hat sich im Vertragstext mehr...
- Badische Zeitung: Vorschlag der Gesundheitsweisen / Halb krank, halb gesund?
Leitartikel von Bernhard Walker Freiburg (ots) - Die Sachverständigen sprechen sich dafür aus,
dass ein Arzt einen Kranken zu 25, 50, 75 oder 100 Prozent
krankschreiben kann. Dieser Ansatz ist keineswegs verkehrt. Denn
jeder individuelle Krankheitsverlauf ist anders. Ein junger
Büroangestellter, der sich beim Sport den Knöchel verstaucht hat, ist
nicht ganz krank und fühlt sich auch nicht so. Warum sollte er nicht
ein paar Stunden am Tag arbeiten können? Bei jemandem, der sich einer
schweren Operation unterziehen musste, sieht das Bild natürlich
anders aus. Und mehr...
- Westfalenpost: Martin Korte zur Lage der SPD Hagen (ots) - Ist das eigentlich noch ein Ausnahmezustand oder
schon eine Dauerkrise? Die SPD schafft es nicht aus dem Umfrageloch.
Mit 25 Prozent Wählerzustimmung dürften die Sozialdemokraten über die
Rolle des Juniorpartners in einer Großen Koalition so schnell nicht
hinauskommen. Und das ist auch schon ihr erstes Dauerproblem: Die SPD
hat ein Profilierungsdefizit, weil sie Opposition und Regierung
gleichzeitig ist. Von der aktuellen Schwäche der CDU und ihrer Chefin
Angela Merkel profitiert sie nicht, weil sie sich in zentralen Fragen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|