(Registrieren)

Thüringische Landeszeitung: Die Scharfmacher - Die AfD wird zur Partei der Rechtsausleger / Leitartikel von Axel Zacharias zum Parteitag der AfD in Hannover

Geschrieben am 30-11-2015

Weimar (ots) - Wir sitzen hier in Thüringen in der ersten Reihe,
wenn es um die Zukunft der AfD geht. In Erfurt lässt sich
exemplarisch beobachten, wohin die Rechtsausleger-Partei steuert.
Nicht Frauke Petry verkörpert den künftigen Stil jener Truppe, die
vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise aus der Angst vor einem sich
verändernden Deutschland Profit schlägt, sondern der Scharfmacher
Björn Höcke mit seinem radikalen Nationalismus. Da war der Parteitag
von Hannover lediglich eine Etappe auf dem Wege.

Franz Josef Strauß hatte 1986 einmal gesagt, rechts von der CSU
dürfe es keine demokratisch legitimierte Partei geben. Hier zumindest
behielt der alte Haudegen nicht recht. Mit der Spaltung der AfD im
Juli dieses Jahres durch den von Bernd Lucke gegründeten "Weckruf"
hat sich rechts der Union eine nationalkonservative Bewegung
festgesetzt, gegen die so manch CSU-Populist wie ein unschuldiger
Chorknabe wirkt. Zu beobachten ist nicht zuletzt im Thüringer Landtag
eine Truppe, die immer öfter ein einigermaßen unappetitliches
Süppchen kocht. Wem da allmählich der Brecht-Satz vom "fruchtbaren
Schoß" aus dem "Arturo Ui" nicht einfällt, dem ist nicht zu helfen.

Die Flüchtlingskrise jedenfalls hatte die von vielen Beobachtern
bereits abgeschriebene AfD wieder stark gemacht. Es ist nicht zu
leugnen, dass sich die Nationalkonservativen mit dieser Thematik
endgültig etabliert haben, auch wenn dies manch Zeitgenossen nicht
gefällt. Das Wählerpotenzial dafür ist vorhanden und war wohl
unterschwellig schon immer irgendwie da. Es hat sich nur vom
Stammtisch ins Parlament verlagert. Und Frauke Petry wird am Ende
möglicherweise auch nur eine Episode wie Lucke bleiben. Dafür werden
schon Björn Höcke und Alexander Gauland sorgen.



Pressekontakt:
Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

580612

weitere Artikel:
  • NOZ: NOZ: Grünen-Expertin wirft Arbeitsministerin "Schönrechnerei" in der Flüchtlingspolitik vor Osnabrück (ots) - Grünen-Expertin wirft Arbeitsministerin "Schönrechnerei" in der Flüchtlingspolitik vor Pothmer: Nahles hat zu wenig Geld für Integration Osnabrück. Die Grünen-Arbeitsmarktexpertin Brigitte Pothmer hat Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) "Schönrechnerei" in der Flüchtlingspolitik vorgeworfen. Nahles wolle verdecken, dass sie nicht genug Geld habe für die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt, sagte Pothmer der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag). Die Ministerin gehe plötzlich davon aus, mehr...

  • NOZ: NOZ: EU-Justizkommissarin: Datensparsamkeit ist kein Selbstzweck Osnabrück (ots) - EU-Justizkommissarin: Datensparsamkeit ist kein Selbstzweck Jourova nennt "Big Data eine große Gelegenheit für Unternehmen" - Konzept der "eingebauten Privatsphäre" in neuer EU-Datenschutzverordnung Osnabrück. Das zu Beginn der Verhandlungen über eine neue EU-Datenschutzverordnung noch zentrale Gebot der Datenminimierung spielt inzwischen offenbar nur noch eine untergeordnete Rolle. EU-Justizkommissarin Vera Jourova betonte in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag): "Datensparsamkeit mehr...

  • Weser-Kurier: Kommentar von Michael Lambek zum Mittelweserausbau Bremen (ots) - Offenbar ist der End-Ausbau der Mittelweser zu den Akten gelegt worden - wegen zu geringer Nachfrage, heißt es. Die Reeder werden keine Schiffsstaus auf der Mittelweser inszenieren, um das Gegenteil zu beweisen. Die Transportwirtschaft könnte die Verbindung von Weser und Mittellandkanal zwar gut gebrauchen, ist aber keineswegs darauf angewiesen ist. Sie kann sich ihre Ladungen auch in Antwerpen, Rotterdam oder Amsterdam abholen und von dort über den Rhein in den Mittellandkanal einfahren - oder von Hamburg über den mehr...

  • Weser-Kurier: Kommentar von Peter Voith über die Olympia-Absage Hamburgs Bremen (ots) - München wollte nicht, und Hamburg will nun auch nicht. Nach der anfänglichen Euphorie für die Olympia-Bewerbung im Jahr 2024 ist das eine faustdicke Überraschung. Und das Nein ist noch eines: sehr schade. Nicht nur, weil Sport-Deutschland damit das Signal sendet, kein Ort mehr für weltverbindende Sport-Großveranstaltungen sein zu wollen. Nein, schade ist es auch, weil offensichtlich die Terror-Attentate von Paris und das später abgesagte Fußball-Länderspiel gegen die Niederlande ihre Wirkung entfalten konnten. Man mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Die Zukunft unserer Erde - Die Welt verhandelt über den Klimaschutz. Trotz aller Widrigkeiten gibt es Chancen für einen Erfolg. Von Reinhard Zweigler Regensburg (ots) - Es werde "die wichtigste Konferenz der Geschichte", die "Zeit für Reden ist vorbei". So hieß es 2009 vor der Weltklimakonferenz in Kopenhagen. Doch trotz der rhetorischen Beschwörungen des hochambitionierten Barack Obama produzierte der Gipfel in der dänischen Hauptstadt nur heiße Luft. Der Ausstoß von Treibhausgasen und damit die Erwärmung der Atmosphäre erreichte danach neue Rekordwerte. Doch weil das Leben weiter gehen muss, nahmen Klimaretter, Politiker, Diplomaten, Wissenschaftler und Ökonomen den Faden wieder mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht