(Registrieren)

NOZ: Gespräch mit Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland

Geschrieben am 03-11-2015

Osnabrück (ots) - Sozialverband fordert Reform bei
Krankenversicherung der Rentner

Präsidentin Mascher: 9/10-Regelung vor allem für Frauen mit
geringen Einkünften eine "enorme Belastung"

Osnabrück. Die Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland,
Ulrike Mascher, hat sich für eine Korrektur der 9/10-Regelung der
gesetzlichen Krankenversicherung ausgesprochen. "Gerade für
Rentnerinnen mit geringen Einkünften bringt diese Regel eine enorme
Belastung", sagte Mascher im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Dienstag). "6/10 oder 7/10 wären völlig ausreichend",
betonte Mascher.

Nach der 9/10-Regelung kann nur pflichtversichert in der
Krankenversicherung der Rentner (KVdR) sein, wer in der zweiten
Hälfte seines Erwerbslebens mindestens zu 90 Prozent in der
gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert, freiwillig
versichert oder familienversichert war. Alle anderen müssen sich
freiwillig versichern und damit als Rentner sehr viel höhere Beiträge
bezahlen. Das trifft vor allem viele Frauen, die über ihre Männer in
den Erziehungszeiten zeitweise privat versichert waren. Die Folge
ist, dass sie bis zu zwei Drittel ihrer ohnehin kleinen Rente für
eine freiwillige gesetzliche Krankenversicherung aufwenden müssen.

"Die 9/10-Regelung ist leider nahezu unbekannt", kritisierte
Mascher. Das böse Erwachen komme bei vielen oft erst, wenn die
betreffende Person ihren Rentenantrag stelle und feststellen müsse,
dass sie die erforderliche Vorversicherungszeit um wenige Monate
versäumt habe. Mascher fordert deshalb, die gesetzlichen
Krankenkassen zu einer Beratung bei diesem Thema zu verpflichten.
"Sobald jemand die Krankenkasse verlassen möchte, müsste er darauf
hingewiesen werden, dass der Austritt aus der gesetzlichen
Krankenversicherung im Alter Konsequenzen haben kann", so die
Verbandspräsidentin. Auch der Rentenversicherungsträger sollte darauf
hinweisen müssen, dass der Zeitpunkt der Rentenantragstellung Folgen
für die Krankenversicherung der Rentner haben könne.

Die FDP Schleswig-Holstein möchte die 9/10-Regelung offenbar ganz
abschaffen. In einem Entschließungsantrag für den Landesparteitag der
Liberalen am 14. November in Neumünster heißt es, dass die Begründung
für die 9/10- Regelung, sie soll verhindern, dass Privatversicherte
im Alter in die günstigere gesetzliche KV wechseln und sich die
Rosinen aus beiden Systemen pickten, überflüssig sei. Ein Ausnutzen
sei bereits dadurch ausgeschlossen, dass ein Wechsel in die
gesetzliche Versicherung nach dem 50. Lebensjahr nicht mehr möglich
sei.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

578776

weitere Artikel:
  • NOZ: Gespräch mit Jürgen Hardt, außenpolitische Sprecher der CDU Osnabrück (ots) - CDU spricht sich nach Türkei-Wahl für engen Dialog mit Ankara aus Außenpolitischer Sprecher Hardt: AKP-Sieg verdeutlicht Wunsch nach Stabilität Osnabrück. Nach dem Sieg der regierenden AKP bei der Parlamentswahl in der Türkei hat sich der CDU-Außenexperte Jürgen Hardt für enge Beziehungen zwischen dem Westen und Ankara ausgesprochen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) sagte der außenpolitische Sprecher der Unions-Fraktion im Bundestag: "Deutschland wird den Dialog mit Ankara mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Fremdenhass Rechtsextremismus-Forscher erwartet eine Eskalation der Gewalt gegen Asylsuchende Halle (ots) - Der Rechtsextremismus-Experte Bernd Wagner, Gründer der Aussteiger-Initiative Exit Deutschland, hat davor gewarnt, dass die Übergriffe von Rechtsextremisten auf Flüchtlinge und ihre Helfer bald auch Todesopfer fordern könnten. "Da ist bis hin zu Morden alles möglich", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Dienstag-Ausgabe) vor dem Hintergrund der neuesten Gewalttaten. "Ich schließe Todesfälle nicht aus. Sie werden beabsichtigt oder billigend in Kauf genommen. Denn wer Deutschland retten will, mehr...

  • Unions-Mittelstands-Chef Linnemann warnt: Politik muss Flüchtlingsproblem lösen, "sonst kann man die Schwarze Null in den kommenden Jahren nicht halten" Bonn (ots) - Die Diskussion um Transitzonen und die Begrenzung des Flüchtlingszuzugs geht in den Regierungsparteien weiter. "Den Bürgern ist es egal, ob sich Merkel, Seehofer oder Gabriel durchsetzen, aber sie erwarten, dass das Problem gelöst wird. Viele Menschen sind höchst verunsichert, wollen helfen, wollen aber auch, dass es kontrolliert zugeht und nur die zu uns kommen, die in Not sind", erklärte der Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Carsten Linnemann, in der Sendung Unter mehr...

  • Weser-Kurier: Über die Quote in der SPD schreibt Joerg Helge Wagner: Bremen (ots) - Natürlich sind Quoten manchmal auch sinnvoll. Etwa, wenn sie Teilhabe garantieren - dadurch, dass bestimmte Gruppen der Bevölkerung angemessen in jenen Gremien vertreten sind, die gewisse Lebensbereiche beeinflussen. Rundfunkräte von öffentlich-rechtlichen Sendern sind entsprechend fein austariert, und das ist auch gut so. Ob eine Frauenquote in Aufsichtsräten großer Unternehmen nötig ist, hat der Zeitgeist beantwortet - ob sie die Firmen auch wirklich voranbringt, zeigen dann alleine die Bilanzen und Börsenkurse. Die mehr...

  • Badische Zeitung: Palliativmedizin / Klinik ist nicht gleich Klinik Kommentar von Bernhard Walker Freiburg (ots) - Die Zeiten, in denen ein Sterbender im Krankenhaus lieblos in ein dunkles Eckzimmer abgeschoben wurde, sind vorbei. In vielen Kliniken gibt es vielmehr Palliativstationen, wo Hilfe und Zuwendung gelingen. Der Fokus sollte also nicht allein darauf liegen, an welchem Ort jemand seine letzten Tage verbringt. Sondern darauf, ob alle, die eine palliativmedizinische Versorgung brauchen, sie bekommen - und zwar ganz gleich, ob dies ambulant oder in einer Klinik geschieht. Und dabei zeigt sich der gravierende Missstand: mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht