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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema "Abgastest"

Geschrieben am 28-10-2015

Bielefeld (ots) - Eines ist sicher: Auch in Zukunft werden die von
den Herstellern angegebenen Verbrauchs- und Abgaswerte von den
Autofahrern im Alltagseinsatz kaum zu erreichen sein. Dazu sind
die erlaubten Abweichungen in den gestern beschlossenen Regeln vom
echten Test auf der Straße zum Rollenprüfstand noch immer zu hoch.
Aber anders als zunächst vorgesehen auch realistischer. Doch die
strengeren Vorschriften werden die Differenz zwischen Theorie und
Praxis zumindest ein wenig schrumpfen lassen - zu Gunsten der
Autofahrer. Denn die Fahrzeuge müssen technisch weiter aufgerüstet
werden, sollen Verbrauch und damit Schadstoffausstoß weiter gedrückt
werden. Dass das möglich ist, hat die Vergangenheit gezeigt. Die
Motoren sind im Laufe der Zeit deutlich sparsamer geworden und
arbeiten erheblich sauberer. Gleichwohl entscheiden sich Kunden
häufig für mehr Leistung und Ausstattung. Beides hat unweigerlich
einen höheren Verbrauch zur Folge. Wenn nun mit technischen
Eingriffen und Veränderungen weiter auf die Verbrauchsbremse gedrückt
wird, ist das mit Kosten verbunden. Bleibt abzuwarten, in welchem
Maße die Autobauer diese an die Käufer weitergeben. Darüber müssen
sich VW-Kunden vorläufig sicher keine Gedanken machen. Schließlich
hat Konzernchef Matthias Müller gestern in seinem Fünf-Punkte-Plan
zur Bewältigung der Abgas-Affären nachdrücklich unterstrichen, dass
die »Unterstützung der Kunden oberste Priorität« hat. Müller weiß,
warum. Nur wenn auch in Zukunft möglichst viele Autos des Konzerns
verkauft werden, kann man zuversichtlich nach vorne schauen. Dort
soll es nicht mehr wie bisher um immer neue Verkaufsrekorde gehen.
Stattdessen hat Müller, wie schon in den vergangenen Jahren als
Porsche-Chef, die Umsatzrendite im Blick. Qualitatives Wachstum war
schon zu Stuttgarter Zeiten ein geflügeltes Wort des 62-Jährigen.
Der hat nach wie vor eine Herkules-Aufgabe zu bewältigen. Der
ausgewiesene Verlust von 3,5 Milliarden Euro allein im vergangenen
Quartal ist nur der Anfang. Die weiteren Rückstellungen für die zu
erwartenden Kosten nach den Diesel-Manipulationen werden noch um ein
Vielfaches höher sein. Dessen ungeachtet aber können die allgemeinen
Verkaufszahlen bei VW, Audi, Seat und Skoda sowie auch die
Kostenentwicklung bei der Kernmarke VW, dem einstigen Sorgenkind,
Hoffnung machen. Hier scheint die noch vom Vorgänger Martin
Winterkorn eingeleitete Kostendisziplin erste Früchte zu tragen.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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