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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Schadhafte Implantate Schrottplatz und Versuchskaninchen PETER STUCKHARD

Geschrieben am 20-10-2015

Bielefeld (ots) - Es reicht. In regelmäßigen Abständen müssen
Patienten zur Kenntnis nehmen, dass ihnen der Arzt ihres Vertrauens
statt eines hochwertigen ein noch nicht ausgereiftes Produkt oder gar
Schrott in den Körper gepflanzt hat. Die Folge: unnötige Schmerzen,
ein Gesundheitsschaden statt Hilfe, oft eine zusätzliche riskante
Operation. Wie kann es immer wieder dazu kommen, dass Ärzte gegen
ihren ethischen Berufsgrundsatz "Nicht schaden" verstoßen? Sie sind
Opfer und Täter zugleich. Opfer des Wettbewerbs unter den Herstellern
von Medizinprodukten. Die müssen, um bestehen zu können, immer wieder
Neuheiten präsentieren. Meist sind die praktischerweise teurer als
die herkömmlichen. Dennoch können sie segensreich sein. Der
Herzschrittmacher hat die Lebensqualität vieler Patienten verbessert,
der Defibrillator viele Leben gerettet. Es ist Aufgabe der Ärzte,
hier genau zu unterscheiden: Welchen Nutzen hat der Patient - und nur
der Patient - von dem neuen Produkt, der über den hergebrachten
hinausgeht? Stehen zusätzlicher Nutzen und unbekanntes Risiko in
einem vertretbaren Verhältnis? Ist der Patient nur Versuchskaninchen
der Industrie? Vertretergeschwätz, Rabatte, Marketinggesichtspunkte,
Eitelkeit und Ehrgeiz haben keine Rolle zu spielen. Sie machen den
Arzt zum Täter. Die Industrielobby sollte mit Feuer und Schwert aus
Brüssel und Berlin vertrieben werde, die Forderungen der
Krankenkassen sind alleweil berechtigt. Für Schäden kommen meist die
Versicherten auf. Zudem muss das Bürokratiegestrüpp bei der
CE-Kennzeichnung gerodet werden. Klare Verantwortlichkeiten und, ja,
leider, mehr staatliche Kontrolle sind unabdingbar.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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