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Börsen-Zeitung: Chance leichtfertig vertan, Kommentar zu K+S von Martin Dunzendorfer

Geschrieben am 05-10-2015

Frankfurt (ots) - Von einer "verpassten Gelegenheit für die
K+S-Anteilseigner" hat ein Analyst gesprochen. Das trifft zu, macht
aber die Einmaligkeit der entgangenen Chance auf einen stattlichen
und kurzfristig erzielbaren Kursgewinn nicht deutlich. Die Potash
Corporation of Saskatchewan hat die Übernahme des Düngemittel- und
Salzproduzenten angestrebt, wobei die Kanadier um die Zustimmung der
K+S-Führung buhlten.

Die 41 Euro, die pro Aktie geboten wurden, entsprachen einem
Aufschlag auf den letzten Kurs vor Bekanntwerden der Kaufavancen von
12 Euro oder 41 Prozent. Auf dem Niveau der Offerte lag die Aktie
zuletzt im Sommer 2012 - ein Jahr vor dem Ende der
russisch-weißrussischen Kali-Exportallianz BPC, nach deren Auflösung
die Welt für die Kalihersteller eine viel schwierigere geworden war.
Danach dauerte es fast zwei Jahre, bis K+S wenigstens die
30-Euro-Marke wieder überwunden hat.

Die Lage im Kalimarkt hat sich seit dem Kollaps im Sommer 2013
zwar etwas erholt, ist aber immer noch von großer Unsicherheit und
starken Preisausschlägen geprägt. Umso verwunderlicher, mit welcher
zumindest nach außen gezeigten Überzeugung die K+S-Mannen um
Vorstandschef Norbert Steiner die mittel- bis langfristigen
Aussichten auf dem Kalimarkt als attraktiv darstellen, keinen Zweifel
an der langfristig positiven Geschäftsentwicklung in den
Konzernsparten Dünger und Salz aufkommen lassen und das Kurspotenzial
als unabhängiges Unternehmen unterstreichen.

Diesen Annahmen folgend hieß es, der angebotene Preis entspreche
nicht annähernd dem fundamentalen Wert von K+S. Darüber hinaus seien
die Arbeitsplatz- und Standortzusagen von Potash mit so
weitreichenden Einschränkungen versehen gewesen, dass die Produktion
in Deutschland nicht gesichert gewesen wäre. Daher wurden
Verhandlungen mit Potash mehrfach abgelehnt.

Mit ihrer Verweigerungshaltung haben sich Vorstand und
Aufsichtsrat bei der Belegschaft, den regionalen Zulieferern sowie
den Landes- und Kommunalfürsten, in deren Territorien die deutschen
Standorte liegen, beliebt gemacht. Die kategorische Ablehnung der
Führung, auch nur Sondierungsgespräche mit Potash zu führen, werden
die Aktionäre aber nicht vergessen. Nach dem gestrigen Kurseinbruch
um 25 Prozent auf rund 23 Euro dürfte so mancher Anleger gemerkt
haben, dass hier leichtfertig eine dicke Chance vertan wurde. Nun ist
es an K+S zu beweisen, dass der Konzern so viel wert ist, wie im
Übernahmepoker stets behauptet wurde.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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