(Registrieren)

Westfalenpost: Entschleunigung muss sein Von Wilfried Goebels

Geschrieben am 04-10-2015

Hagen (ots) - Die Kehrseite einer Gesellschaft des "Höher,
Schneller, Weiter" wird augenfälliger. Wer permanent online ist und
nicht mehr abschalten kann, gefährdet die seelische Gesundheit.
Ministerin Steffens schlägt Alarm, weil Kliniken und
Psychotherapeuten Sonderschichten fahren müssen für die stark
steigende Zahl der psychisch Kranken.

Die Diagnose ist schnell gestellt - aber was ist die Therapie?
Wenn immer mehr Menschen mit Burn-Out professionelle Hilfe suchen,
ist das nicht zuletzt eine Folge der hohen Stressbelastung im Beruf.
Zur Wahrheit gehört: Nicht in jedem Fall wird sich die Arbeit
entschleunigen lassen. Dass aber bereits jedes fünfte Kind eine
psychische Auffälligkeit zeigt, muss aufrütteln. Handy, Internet,
Video und Fernseher führen zu dauerhafter Überforderung der Jüngsten
mit unabsehbaren Folgen - nicht nur finanziellen.

Mit der Einrichtung zusätzlicher Therapieplätze doktert die
Politik lediglich an Symptomen herum. Wer aber tagtäglich den Grad
der Abhängigkeit vieler Kinder und Jugendlicher vom Handy und den
sozialen Diensten erlebt, gewinnt einen Eindruck, dass die Ursachen
der Reizüberflutung nicht nur von Eltern stärker in den Fokus
genommen werden müssen.

NRW baut das Netz der Klinikplätze für depressive Patienten aus.
Allein mit therapeutischen Mitteln wird die Ausbreitung der
Volkskrankheit Depression aber nicht zu stoppen sein. Wenn bei immer
mehr Menschen die Seele krank wird, wenn Fehlzeiten im Betrieb wegen
psychischer Erkrankungen durch Überforderung zunehmen, wird die
Entschleunigung der Gesellschaft zum alternativlosen Zukunftsprojekt.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

576872

weitere Artikel:
  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu 25 Jahre Deutsche Einheit Bielefeld (ots) - »Ich bin gewiss, dass es uns gelingt, alte und neue Gräben zu überwinden. Wir können den gewachsenen Verfassungspatriotismus der einen mit der erlebten menschlichen Solidarität der anderen Seite zu einem kräftigen Ganzen zusammenfügen.« Überlegen Sie einmal, wer diese Sätze gesagt hat. Und vor allem wann und zu welchem Thema sie gesagt wurden. Zur aktuellen Flüchtlingssituation? Falsch! Die Zitate stammen von Richard von Weizsäcker anlässlich seiner Rede beim Festakt der Deutschen Einheit am 3. Oktober 1990. Der mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Flüchtlingskrise Bielefeld (ots) - Die Kanzlerin ist in einer schwierigen Situation. Die Stimmung in der Bevölkerung im Zuge der Flüchtlingskrise droht zu kippen. Und dann muss sie sich auch noch mit einer CSU auseinandersetzen, die in der Flüchtlingskrise versucht, mit radikalen Vorschlägen zu punkten, um das Scheitern bei Betreuungsgeld und Maut wieder wettzumachen. Es ist konsequent, dass sie sich unbeeindruckt zeigt von Forderungen, die ihrer bisherigen Linie widersprechen. Es wäre aber noch geradliniger, wenn sie nicht nur Optimismus ausstrahlen, mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Kundus Bielefeld (ots) - Erneut ist die Behauptung der Generäle von der »chirurgischen Kriegsführung«, bei der Zivilisten geschont würden, als Lüge entlarvt. Bei Angriffen aus der Luft durch Flugzeuge und Drohnen lassen sich militärische und zivile Objekte nicht immer hundertprozentig genau auseinanderhalten. Sie können verwechselt werden - mit fatalen Folgen wie im Krankenhaus in Kundus. Militärs sprechen dann verharmlosend von »Kollateralschäden«, um nicht sagen zu müssen, dass durch sie Unschuldige starben. Dass die USA absichtlich mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Eine Jugendherberge, viele Fragen - Ein Kommentar von Andreas Abel Berlin (ots) - Der Bedarf an öffentlichen Gebäuden in Berlin ist groß. Das gilt insbesondere für Innenstadtbezirke wie Friedrichshain-Kreuzberg. Da mutet es merkwürdig an, dass der Senat dem Deutschen Jugendherbergswerk ausgerechnet dort, am Ostkreuz, ein ehemaliges Hochschulgebäude überlässt - für 30 Jahre, und ohne einen Cent Pacht zu verlangen. Dort soll Berlins größte und schickste Jugendherberge einziehen, ergänzt durch ein Jugendbildungszentrum. Es stellt sich die Frage, ob Berlin sich das eigentlich leisten kann. Jahrelang mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Gaucks Festrede zur Deutschen Einheit Ein verzichtbarer Vergleich Martin Fröhlich Bielefeld (ots) - Große Anlässe brauchen große Reden. Bundespräsident Joachim Gauck hat beim Festakt zur deutschen Einheit den Bogen von 1990 zu 2015 geschlagen, von Mauerfall und Wiedervereinigung zur Flüchtlingswelle. Wozu? Nun kann man alles miteinander vergleichen. Durchaus auch Äpfel und Birnen. Doch die Sinnfrage darf immer gestellt werden. An der Stelle wird es schwierig. 1990 hieß es, es wachse zusammen, was zusammengehört. Gauck sagt, es solle nun zusammenwachsen, was bisher nicht zusammengehörte. Aha. Unterschiedliche mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht