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Thüringische Landeszeitung: Guten Ruf sichern - Winterkorn bei Rücktritt wenig souverän / Leitartikel von Florian Girwert zum Rücktritt von VW-Chef Martin Winterkorn

Geschrieben am 24-09-2015

Weimar (ots) - Da hat kein Krisenmanagement geholfen, das Martin
Winterkorn selbst leiten wollte. Saß der Volkswagen-Chef noch vor
einer Woche fester als zuvor im Sattel, ist er heute bereits
Geschichte. Und das offenbar ganz ohne Einsicht. Immerhin ist sich
der Ex-Konzernchef "keines Fehlverhaltens bewusst". Mit Verlaub: Das
ist wenig souverän. Er hätte einsehen müssen, dass Fehlverhalten auch
durch Unterlassung möglich ist. Es dürfte ihn dabei nur wenig
trösten, dass ihm im Verlauf der kommenden Wochen weiteres
Führungspersonal - wenn auch vielleicht nicht von ganz oben - in die
Reihe der ehemaligen Volkswagen-Mitarbeiter folgen wird.

Bei einem derartig gigantischen finanziellen Schaden muss das
Unternehmen nach dem ersten Sturm nun zügig in ruhige Bahnen gelenkt
werden - unter welchem neuen Vorstandschef auch immer. Die
Mitarbeiter brauchen in unsicheren Zeiten Führung, damit aus dem
Abgas-Skandal keine Dauerkrise wird. Dass Volkswagen und seine
Tochterunternehmen hochwertige Autos bauen können, zeigt das hohe
Verbrauchervertrauen, das sich auch durch die Probleme mit dem Abgas
nicht in Luft auflösen wird - wer am eigenen Auto keine
Qualitätsmängel feststellt, dürfte wenig Neigung verspüren, auf ein
anderes Modell umzusteigen. Trotzdem muss Volkswagen vermeiden,
seinen guten Ruf vollends zu verlieren. Sonst springen irgendwann
Firmenkunden ab - und die kaufen zum Beispiel in Deutschland viel
mehr Neuwagen als Privathaushalte.

Martin Winterkorn sollte sich derweil keine Sorgen um seine
Zukunft machen. Er hat an der Spitze des Volkswagen-Konzerns mit
dafür Sorge getragen, dass das Unternehmen im ersten Halbjahr 2015
weltweit die meisten Autos verkauft hat. Sein Wissen und seine
Dienste dürften gefragt bleiben - wenn auch vielleicht nicht bei VW.



Pressekontakt:
Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de


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