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NOZ: Interview mit Peter Neher, Caritas-Präsident

Geschrieben am 19-09-2015

Osnabrück (ots) - Caritas schlägt Kopfprämie für Rückkehrer in den
Westbalkan vor

Neher: Auch nicht anerkannte Asylbewerber müssen Zukunftschancen
haben

Osnabrück.- Die Caritas hat eine Starthilfe von 1000 bis 2000 Euro
für Menschen aus dem Westbalkan vorgeschlagen, wenn diese aus
Deutschland in ihre Heimat zurückkehren wollen. In einem Interview
mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte Caritas-Präsident
Peter Neher: "Wir haben auch Verantwortung für die Menschen, die aus
dem Westbalkan kommen." Es sei nicht damit getan, zu sagen: "Geht
wieder zurück." Die Situation in den Herkunftsländern sei oft
ziemlich hoffnungslos. Auch Asylbewerber ohne Aussicht auf
Anerkennung ihres Antrags müssten Zukunftschancen haben. Neher schlug
ferner vor, jungen Menschen aus dem Westbalkan Ausbildungen in der
Altenpflege anzubieten. "Wir brauchen Fachkräfte, können ihnen aber
auch Anreize geben, zurückzukehren." Die Starthilfe könne dann dazu
dienen, sich nach einer Ausbildung in Deutschland in ihrer Heimat in
Albanien, im Kosovo oder in Serbien eine Existenz aufzubauen, sagte
der Caritas-Präsident. "Für die Regionen im Westbalkan ist ja der
Weggang ein enormer Verlust an Know-how und jungen Menschen."

Caritas: Bund muss Betreuung ehrenamtlicher Flüchtlingshelfer
stärker fördern

Präsident Neher fordert mehr Mittel für professionelle
Unterstützung von Freiwilligen

Osnabrück.- Die Caritas fordert in der Flüchtlingspolitik mehr
Mittel vom Bund zur professionellen Unterstützung ehrenamtlicher
Helfer. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Samstag) sagte Caritas-Präsident Peter Neher: "Viele Flüchtlinge
sind traumatisiert und haben Gewalt an Leib und Seele erlebt." Die
Erwartungen von Flüchtlingen und Ehrenamtlichen könnten außerdem
unterschiedlich sein. Ehrenamtliche Mitarbeiter bräuchten daher
professionelle Unterstützung, damit sie mit den Herausforderungen
umgehen könnten, mit denen sie konfrontiert würden.

Die Wohlfahrtsverbände böten unter anderem Einführungskurse an.
Viele Caritasverbände hätten für die Begleitung ehrenamtlicher Helfer
bereits zusätzliche Mitarbeiter eingestellt. Auf Dauer könnten sie
diese Unterstützung aber alleine nicht leisten. Neher begrüßte, dass
der Bund 10.000 neue Stellen im Bundesfreiwilligendienst geschaffen
habe. "Aber auch da gilt: Man muss für professionelle Begleitung der
Helfer sorgen", sagte der Caritas-Präsident. "Alles andere wäre zu
kurz gesprungen."

Die Caritas gehört zu den größten Wohlfahrtsverbänden in
Deutschland. Nach eigenen Angaben arbeiten rund 590.000 Menschen in
den Diensten, die der Caritas bundesweit angeschlossen sind. Sie
werden von etwa einer halben Million Ehrenamtlichen und Freiwilligen
unterstützt.

Caritas lehnt bevorzugte Aufnahme christlicher Flüchtlinge ab
Präsident Neher: Das war nie die Haltung unserer Kirche - "Keine
Frage der Religion"

Osnabrück.- Die Caritas hat sich gegen die bevorzugte Aufnahme
christlicher Flüchtlinge in Deutschland gewandt. In einem Interview
mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte Peter Neher,
Präsident des katholischen Wohlfahrtsverbandes: "Das war nie die
Haltung unserer Kirche und nie die der Caritas." In Deutschland
müssten Menschen aufgenommen werden, die verfolgt würden und um Leib
und Leben fürchteten - "das ist keine Frage der Religion." Zwar
würden im Mittleren und Nahen Osten gerade die Christen besonders
intensiv verfolgt, daher müssten sie in Deutschland Schutz finden.
Das Kriterium für die Aufnahme sei aber das Maß der Verfolgung und
der Leiden, nicht die Religion.

Die Caritas gehört zu den größten Wohlfahrtsverbänden in
Deutschland. Nach eigenen Angaben arbeiten rund 590.000 Menschen in
den Diensten, die der Caritas bundesweit angeschlossen sind. Sie
werden von etwa einer halben Million Ehrenamtlichen und Freiwilligen
unterstützt.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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