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Neue Westfälische (Bielefeld): Kita-Tarife Verfahrene Situation CARSTEN HEIL

Geschrieben am 09-08-2015

Bielefeld (ots) - Da wurde zuerst wochenlang verhandelt - ohne
Ergebnis. Dann wurde wochenlang gestreikt - ohne Ergebnis. Dann wurde
wochenlang geschlichtet - mit einem Ergebnis. Jetzt wurde wochenlang
abgestimmt - mit dem Ergebnis, dass das Schlichtungsergebnis Mist
ist. Alles zurück auf null. Die gewerkschaftliche Basis der Erzieher
und Sozialarbeiter hat dem Schlichterspruch eine deutliche Abfuhr
erteilt. 70 Prozent gegen den Spruch lassen keine anderen
Interpretationen zu. Ihren Gewerkschaftsspitzen haben die Mitglieder
gleich einen Denkzettel mitverpasst. Die hatten in Verkennung der
Stimmung an der Basis, wenn auch verhalten, den Schlichterspruch
unterstützt und für dessen Annahme geworben. Das war schon der zweite
Fehler der Verantwortlichen in dieser Tarifrunde. Der erste: Die
Gewerkschaftsfunktionäre hatten die Erwartungen vor der Runde viel zu
hoch geschraubt. Durch bessere Eingruppierungen sollten
Lohnerhöhungen von im Schnitt zehn Prozent herausspringen. Da sind
den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in Kitas und sozialen
Einrichtungen die von den Schlichtern empfohlenen 2 bis 4,5 Prozent
mehr auf der Gehaltsabrechnung natürlich zu wenig. Doch bei allem
Verständnis dafür, dass die Erzieherinnen deutlich mehr leisten als
noch vor Jahren und besser ausgebildet sind, und auch dafür, dass
diese wichtige Arbeit gesellschaftlich besser anerkannt werden muss:
Zehn Prozent Lohnsteigerung in einem Schritt ist ein Ding der
Unmöglichkeit. Zumal die Arbeitgeber in diesem Wirtschaftszweig keine
Chance haben, einen Teil der höheren Löhne über die Steigerung der
Produktivität wieder hereinzuholen. Das müssten im Zweifel zu großen
Teilen die Eltern über höhere Kita-Gebühren zahlen. Immerhin haben
sich die Gewerkschaftsmitglieder nicht direkt für einen neuerlichen
Streik ausgesprochen. Jedenfalls die GEW-Mitglieder nicht. Zum Glück.
Verdi muss noch intern beraten, wie es weitergeht. Eine verfahrene
Situation, bei der eine schnelle Lösung nicht in Sicht ist.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


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