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NRZ: Ein Tierleben ist nichts mehr wert - ein Kommentar von JAN JESSEN

Geschrieben am 06-08-2015

Essen (ots) - Immer mehr Menschen in Deutschland ernähren sich
vegan oder vegetarisch, die Fleischvermarkter klagen über eine
schwache Nachfrage. Gleichzeitig fließt in den Schlachthöfen immer
mehr Blut. Fast 30 Millionen geschlachtete Schweine und 1,7 Millionen
Rinder im ersten Halbjahr, das ein neuer, und man muss sagen auch ein
trauriger Rekord. Er steht für eine mehr denn je industrialisierte
Tierhaltung, für massenhaftes Tierelend; er steht für eine verfehlte
Strategie des Bauernverbandes und für eine skrupellose
Dumpingpreis-Politik des Einzelhandels. Der Bauernverband hat rigoros
auf den Export gesetzt, sich damit von nicht beeinflussbaren Faktoren
abhängig gemacht - siehe etwa Russland-Sanktionen - und mit
tatkräftiger Unterstützung des inländischen Handels eine Preisspirale
in Gang gesetzt, die abwärts geht. Die Bauern sind angesichts
kläglicher Margen gezwungen, immer mehr Tiere zu "produzieren".
Fleisch ist nichts mehr wert. Anders: Ein Tierleben ist nichts mehr
wert. Ein Drittel des Fleisches landet im Abfall, Millionen Tiere
leiden und sterben für nichts. Die großen Linien der Marktstrategie
in der Landwirtschaft müssen Funktionäre, müssen Politiker verändern.
Verbraucher können ihren Teil dazu beitragen. Man muss nicht gleich
komplett auf Fleisch verzichten. Es reicht schon, bewusster
einzukaufen, nicht jedem Billigangebot hinterher zu rennen, sondern
auf Qualität zu achten, darauf, dass das Fleisch aus artgerechter
Haltung stammt. Das Schnitzel auf dem Teller war einmal ein
Lebewesen. Davor sollte man Respekt haben. Wen das nicht überzeugt,
der sollte sich einmal ein Video aus der industriellen
Fleischproduktion anschauen. Davon gibt es Hunderte im Internet. Sie
sind grauenvoll.



Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion

Telefon: 0201/8042616


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