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Mitteldeutsche Zeitung: Währungsunion Sarrazin räumt soziale Härten durch D-Mark-Einführung ein

Geschrieben am 01-07-2015

Halle (ots) - Die Planung der Währungsunion, die heute vor 25
Jahren die Einführung der D-Mark in der DDR brachte, ist in einem
Zustand großer Verunsicherung erfolgt. "Als die Mauer offen war,
herrschte politisch zunächst die große Ratlosigkeit", sagte Thilo
Sarrazin der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung
(Mittwoch-Ausgabe). "Man wusste nicht, wie sich beispielsweise die
politische Situation in der Sowjetunion entwickelt", erklärte
Sarrazin, der damals als Referatsleiter im Bundesfinanzministerium
maßgeblich die Währungsunion vorbereitete. "Als Zeitraum für eine
Vorbereitung nahm ich ein Jahr an. Dies erschien mir damals kühn. Es
ging dann noch viel schneller." Der spätere Berliner Finanzsenator
verteidigte aber die vereinbarten Regelungen wie den generellen
Umtauschkurs von 1:1. "Um die wahre Produktivität der Betriebe
abzubilden, hätte man einen Wechselkurs von 1:6 bis 1:10 nehmen
müssen. Die ohnehin niedrigen Löhne im Osten wären drastisch
geschrumpft. Das wäre ökonomisch und politisch ein Unding gewesen."
Dass es aber auch so zu sozialen Problemen gekommen ist, erklärt
Sarrazin, der später vor allem als Autor umstrittener Bücher wie
"Deutschland schafft sich ab" bekannt wurde, mit dem sehr hohen
Tempo. "Anpassungen, die in Polen oder Tschechien in zehn Jahren
vorgenommen wurden, durchliefen die neuen Länder in zwei bis drei
Jahren - mit allen sozialen Härten wie der hohen Arbeitslosigkeit."
Dass heutige wirtschaftliche Gefälle in Deutschland hält Sarrazin
aber für unproblematisch. "Der Unterschied zwischen den
amerikanischen Staaten Kalifornien und Tennessee ist größer als
zwischen Bayern und Mecklenburg-Vorpommern."



Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200


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