(Registrieren)

NOZ: Gespräch mit Rainer Wendt, Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft

Geschrieben am 26-06-2015

Osnabrück (ots) - Polizeigewerkschaft fordert härtere Strafen bei
Gewalttaten gegen Staatsdiener

DPolG-Vorsitzender Wendt will Gesetz ausweiten - "Nicht nur
Polizisten gefährdet, auch Lehrer oder Mitarbeiter in Jobcentern"

Osnabrück. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) begrüßt die
auf der Innenministerkonferenz (IMK) angestoßene Idee, Gewaltdelikte
gegen Polizisten künftig härter zu bestrafen, warnt aber vor
Schnellschüssen. DPolG-Vorsitzender Rainer Wendt sagte in einem
Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag): "Richtung und
Absicht stimmen, die Strafen müssen in der Tat verschärft werden.
Allerdings muss auch geprüft werden, ob ein solches Gesetz
verfassungsgemäß ist." Daran gebe es durchaus Zweifel, zum Beispiel,
wenn ein neues Bundesgesetz einzelne Berufsgruppen wie etwa
Polizeibeamte explizit hervorhebe, warnte Wendt. Um dem zuvorzukommen
und zugleich sämtliche Berufsgruppen im Öffentlichen Dienst besser
vor Übergriffen zu schützen, sollte das Gesetz allgemeiner formuliert
werden, schlug Wendt vor. "Nicht nur Polizisten sind gefährdet,
sondern auch Lehrer oder Mitarbeiter in Jobcentern", betonte er.
Sowohl Beamte als auch Tarifbeschäftigte müssten einbezogen werden,
forderte er: "Kurz gesagt: alle, die im staatlichen Auftrag handeln."
Jetzt sei es am Justizministerium, diese Möglichkeiten auszuloten,
sagte der DPolG-Chef. Mit Blick auf die bei der IMK wieder
aufgeflammte Debatte um die Vorratsdatenspeicherung warnte Wendt
davor, den endlich gefundenen Kompromiss der Bundesregierung zu
gefährden. Es treffe zwar zu, dass in dem Entwurf Delikte wie
Einbruch fehlten, sagte Wendt. "Doch daran darf das Gesetz jetzt
nicht scheitern", sagte er. In den kommenden Jahren werde man in
einem Evaluierungsprozess darlegen müssen, wo das Gesetz nicht
ausreiche, so der Gewerkschaftsvorsitzende. "Dann kann man
nachbessern", sagte er. Nach langer Diskussion hatte Justizminister
Heiko Maas (SPD) einen Kompromissvorschlag zur
Vorratsdatenspeicherung vorgelegt. Der Entwurf hat bereits das
Kabinett passiert, muss aber noch vom Parlament gebilligt werden.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

570092

weitere Artikel:
  • NOZ: Gespräch mit Ralf Jäger, Nordrhein-Westfalens Innenminister Osnabrück (ots) - Jäger: Internet nicht gewaltbereiten Salafisten überlassen NRW-Innenminister will Radikalisierung stoppen - "Doppelstrategie aus Repression und Prävention" Osnabrück. Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat vor der abschließenden Erklärung der Innenministerkonferenz (IMK) in Mainz eine Digitalstrategie gegen die Anhänger des gewaltbereiten Salafismus in Aussicht gestellt. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag) drängte Jäger darauf, "das Netz nicht den gewaltbereiten mehr...

  • WAZ: Innenminister: Weniger Gästetickets bei Hochrisikospielen Berlin (ots) - Um Gewaltausbrüche bei hoch riskanten Fußballspielen künftig wirksamer zu verhindern, wollen die Innenminister nach Informationen der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Freitagausgabe) bei Derbys weniger Gästetickets verkaufen lassen. Als Hochrisikospiele gelten etwa die Begegnungen Schalke gegen Dortmund oder Köln gegen Gladbach. Es wird erwartet, dass die Innenminister auf ihrer Konferenz in Mainz am Freitag einstimmig für die Initiative von NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) stimmen. Anschließend wolle mehr...

  • NOZ: Interview mit Cecilia Malmström, EU-Handelskommissarin Osnabrück (ots) - EU-Handelskommissarin Malmström fordert Versachlichung der Diskussion um TTIP "Abkommen senkt weder Lebensmittel- noch Umweltstandards" - Regierungen sollen aktiv für Vertrag eintreten Osnabrück. EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström hat eine Versachlichung der Diskussion um das Freihandelsabkommen TTIP gefordert. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag) sagte Malmström: "Ängste und Mythen bringen uns nicht weiter." Momentan kursierten reichlich Missverständnisse, die ständig wiederholt mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Wirtschaft/Ost-West Haseloff fordert Steuerförderung von Forschung und Entwicklung im Osten Halle (ots) - Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat angesichts der neuesten Studie über den Rückstand der ostdeutschen Wirtschaft politische Korrekturen verlangt, um dies zu ändern. "Man braucht, um die letzten 20 bis 30 Prozent zu schließen, einen langen Atem", sagte er der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Freitag-Ausgabe) mit Blick auf die Tatsache, dass das Bruttoinlandsprodukt des Ostens nur zirka 70 Prozent des Westens beträgt. "Wahrscheinlich werden wir den Rest des Jahrhunderts dazu benötigen. mehr...

  • Rheinische Post: Wirtschaftsweisen-Chef warnt vor "Deal" mit Griechenland Düsseldorf (ots) - Wirtschaftsweisen-Chef Christoph Schmidt hat die Regierungen der Euro-Länder eindringlich vor einer rein politisch motivierten Lösung für Griechenland gewarnt. "Die Euro-Länder sind auf die strikte Einhaltung der gemeinsamen Regeln angewiesen, sie sind die Basis ihrer Gemeinschaft", sagte Schmidt der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). "Eine rein politische Lösung der Regierungschefs für Griechenland darf es deshalb nicht geben", sagte der Chef des Sachverständigenrats zur Begutachtung mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht