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Allg. Zeitung Mainz: Eskalation / Kommentar von Reinhard Breidenbach zur Erschießung von Afroamerikanern

Geschrieben am 19-06-2015

Mainz (ots) - Nein, einen absoluten Schutz vor fanatisierten oder
geisteskranken Amokläufern gibt es nicht. Schon gar nicht in einer
Kirche, in der wohl kaum jemand eine Gewalttat wie in Charleston
erwarten würde. Ausgerechnet in einer Kirche. Welche Symbolik. Aber
es gibt Aspekte, die nicht einfach nur Schicksal sind. Die
Persönlichkeit von Tätern muss betrachtet werden. Wurde ihre
Gefährlichkeit schon früh erkannt worden? Dann stellt sich die Frage,
warum dem nichts entgegengesetzt wurde, etwa durch eine
Heimunterbringung. Andererseits sollte niemand die Augen davor
verschließen, dass es Täter gibt, die nicht krank, sondern einfach
nur abgrundtief böse sind. Das muss mit spürbaren Strafen geahndet
werden - nicht mit der Todesstrafe, weil sie bei Fehlurteilen
Unschuldige das Leben kostet und ethisch nicht vertretbar ist. Fast
überall auf der Welt hat Brutalisierung zugenommen, tendiert der
Respekt gegenüber Autoritäten oft gegen Null. Diesem Phänomen
beizukommen, ist eine gesamtgesellschaftliche Jahrhundertaufgabe, bei
der in erster Linie Eltern, Familie und Erzieher in der Pflicht
stehen. Makaber wird es aber dann, wenn ausgerechnet Autoritäten, in
Sonderheit die Polizei, sich mit Erschießungen schuldig macht; solche
Fälle waren in jüngster Zeit gerade in den USA zu beklagen. Und wenn
nun der erste schwarze US-Präsident eingestehen muss, dass sein Land
nach wie vor ein Rassismusproblem hat, dann löst das Entsetzen aus.
Und Ratlosigkeit. Fast noch unfassbarer ist der Waffen-Wahn von
US-Bürgern. Sie glauben, sich zu schützen, tragen aber in den
allermeisten Fällen zur Eskalation bei. Aber dem ist offenbar nicht
beizukommen.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Werner Wenzel
Telefon: 06131/485980
online@vrm.de


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