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Allg. Zeitung Mainz: Lösbar / Kommentar zu Pegida und Rechtspopulismus

Geschrieben am 13-04-2015

Mainz (ots) - Wehret den Anfängen! Der altrömischer Staatsräson
entlehnte Satz wird immer benutzt, wenn gesamtgesellschaftlich etwas
in Schieflage gerät. Angesichts der jüngsten Entwicklungen muss
allerdings angezweifelt werden, ob wir es in Sachen Rechtspopulismus
noch mit Anfängen zu tun haben. Alles sieht vielmehr bereits nach
einem Dammbruch aus. Politiker und Journalisten werden mit
Morddrohungen überzogen. Auch in unserer Nähe werden
Flüchtlingsunterkünfte beschossen. Im Internet sinkt die Hemmschwelle
für Ausfälle immer üblerer Art quasi täglich. Und jetzt bietet die
angeblich kreuzbrav rechtschaffene Pegida-Bewegung abgehalfterten
rechten Popstars wie Geert Wilders ein Podium. Wächst also endgültig
zusammen, was zwar ideologisch offensichtlich zusammengehören will,
aber im Interesse der freiheitlichen Demokratie tunlichst nicht
zusammengehören sollte? Um üblichen Einwürfen vorzubeugen:
Radikalität, Gewissenlosigkeit und antidemokratische Gesinnung ist
nichts, was der braune Mob exklusiv für sich gepachtet hat. Auch
Linksextremismus war und ist ein Problem. Aber das besondere Momentum
spielt sich zurzeit am rechten Rand ab. Strukturen und Positionen
verfestigen sich über europäische Grenzen hinweg. Womit klar wäre,
dass wir es nicht mit einem landsmannschaftlichen, sondern einem
sozialen Problem zu tun haben. Es ist zu nicht unmaßgeblichen Teilen
durchaus rasch lösbar: Jeder, der Kritik an den Verhältnissen üben
will, muss und soll dies ausdrücklich tun. Aber er muss und soll sich
dabei doppelt und dreifach überlegen, mit wem er sich dabei gemein
macht. Unsere Demokratie bietet weitaus bessere Alternativen, sich
einzubringen, als die intellektuelle Resterampe ewiggestriger
Rattenfänger.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Werner Wenzel
Newsmanager
Telefon: 06131/485980
online@vrm.de


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