| | | Geschrieben am 26-03-2015 Transparenz- und Informationsfreiheitsgesetze: norddeutsche Bundesländer werden Ansprüchen nicht gerecht
 | 
 
 Hamburg (ots) - Die Länder Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und
 Schleswig-Holstein halten sich offensichtlich nur unzureichend an die
 für Behörden geltenden Pflichten zur Offenlegung von Informationen.
 Das ist das Ergebnis einer sechsmonatigen Recherche des
 Radioprogramms NDR Info. Reporter hatten den Ländern im Herbst
 vergangenen Jahres verdeckt eine Bürger-Anfrage geschickt. Ziel der
 Anfrage war es, Einsicht in Verträge zu bekommen, die die
 Bundesländer mit in Asylunterkünften tätigen
 Sicherheitsdienstleistern geschlossen haben. Am Ende gewährte keines
 der angeschriebenen Bundesländer Einblick in die Verträge. Teilweise
 erteilten die Behörden sogar falsche Auskünfte.
 
 Nach Ansicht des früheren Bundesbeauftragten für Datenschutz und
 Informationsfreiheit Peter Schaar ein besorgniserregendes Ergebnis:
 "Wenn durchgängig gemauert wird, ist das ein strukturelles Problem,
 und genau da muss jetzt rangegangen werden. Es ist die Aufgabe einer
 Landesregierung, dafür zu sorgen, dass sich die Behörden an Recht und
 Gesetz halten", so Schaar auf NDR Info
 
 Besonders eklatant ist das Verhalten der Behörden in Hamburg. Das
 2012 in Kraft getretene Transparenzgesetz räumt Bürgern nach Meinung
 von Experten auch im bundesweiten Vergleich sehr weitreichende
 Auskunftsrechte ein. Trotzdem beließ es die Sozialbehörde auch nach
 mehrfacher Nachfrage bei Verweisen auf Bürgerschaftsdrucksachen.
 Außerdem teilte sie mit, dass dem Fragesteller Kosten in Höhe von 800
 bis 1000 Euro entstehen werden. Dabei enthält die Gebührenordnung der
 Stadt eine Deckelung, die bei 500 Euro liegt.
 
 Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein schickten ebenfalls
 unzureichende und ausweichende Antworten. In beiden Ländern sind
 Gesetze in Kraft, die Bürgern einen möglichst einfachen Zugang zu
 Informationen gewähren sollen. Das Innenministerium in Kiel beließ es
 dabei, zahlreiche Internet-Links zu Kostenregelungen, zum
 Aufnahmeverfahren im Allgemeinen und zum Aufbau der kommunalen
 Verwaltung im Land zu senden. Die Behörden in Mecklenburg-Vorpommern
 verlangten mehrfach Legitimationsnachweise des Fragestellers. Am Ende
 schickten auch sie nur allgemeine Informationen zur Unterbringung von
 Asylsuchenden.
 
 Dem Innenministerium in Niedersachsen sendete NDR Info ebenfalls
 eine verdeckte Anfrage. Allerdings gibt es in Niedersachsen noch
 keine gesetzliche Auskunftspflicht für Behörden. Die Landesregierung
 will Ende dieses Jahres ein an Hamburg angelehntes Transparenzgesetz
 auf den Weg bringen. Das Ressort von Boris Pistorius (SPD) reagierte
 auf die Anfrage zunächst nicht, mittlerweile befindet sich diese nach
 Angaben eines Sprechers in Bearbeitung. Trotzdem räumte er ein, das
 Haus werde "die inneren Vorgänge bei der Beantwortung von
 Bürgeranfragen sicherlich noch einmal hinterfragen". Im vorliegenden
 Fall sei aber aus seiner Sicht alles optimal gelaufen. Ähnlich
 reagierten Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.
 Hier betonten Behördensprecher, sie müssten zwar Auskünfte geben,
 seien aber nicht für die Informationsbeschaffung zuständig. Aber: Es
 habe Kommunikationsprobleme gegeben, so ein Hamburger
 Behördensprecher.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Norddeutscher Rundfunk
 Presse und Information
 Ralph Coleman
 Tel.: 040/4156-2302
 
 
 http://www.ndr.de
 https://twitter.com/ndr
 
 Kontaktinformationen:
 
 Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
 Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
 
 Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
 Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
 
 Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
 Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
 
 http://www.bankkaufmann.com/topics.html
 
 Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
 
 @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
 Schulstr. 18
 D-91245 Simmelsdorf
 
 E-Mail: media(at)at-symbol.de
 
 563630
 
 weitere Artikel:
 
 | 
Rheinische Post: Flüchtlinge: Kramp-Karrenbauer fordert mehr sichere Drittstaaten Düsseldorf (ots) - In der Debatte um die zunehmende Zahl an  
Flüchtlingen hat die saarländischen Ministerpräsidentin Annegret  
Kramp-Karrenbauer die Länder zum Handeln aufgefordert "Auch die  
Länder werden sich bewegen müssen. Sie müssen zügig und konsequent  
abschieben", sagte Kramp-Karrenbauer der in Düsseldorf erscheinenden  
"Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). "Im Bundesrat müssen wir uns  
über weitere Länder als sichere Drittstaaten verständigen. Ich  
bedauere sehr, dass dies bisher wegen der ablehnenden Haltung von SPD 
und Grünen mehr...
 
Rheinische Post: Bund-Länder-Finanzreform: Bouffier fordert zehn Milliarden für die Länder Düsseldorf (ots) - Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier hat  
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (beide CDU) aufgefordert, den  
Ländern ab 2020 eine Summe von zehn Milliarden Euro pro Jahr aus dem  
Bundeshaushalt zuzusagen, damit die geplante Bund-Länder-Finanzreform 
ab 2020 gelingt. "Wir können das nur mit Hilfe des Bundes lösen. Die  
Länder brauchen dauerhaft vom Bund eine verlässliche Summe aus dem  
Steueraufkommen von rund zehn Milliarden Euro jährlich", sagte  
Bouffier  der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"  
(Donnerstagausgabe). mehr...
 
Rheinische Post: Krisen-Treffen zu Braunkohle-Aus bei RWE - Duin: Auch andere müssen Klimabeitrag leisten Düsseldorf (ots) - Im Kampf gegen das Braunkohle-Aus will  
Nordrhein-Westfalen nun Korrekturen an der von  
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) geplanten Klima-Abgabe 
durchsetzen. "Es kann nicht sein, dass allein Braunkohle die  
Einsparungen an Kohlendioxid aufbringen muss. Auch die anderen  
Energieträger müssen ihren Klimabeitrag leisten", sagte  
NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) der "Rheinischen Post"  
(Donnerstag-Ausgabe). "Am Freitag wird es ein umfassendes Gespräch  
dazu geben." An dem Krisentreffen nehmen neben mehr...
 
Das Erste, Donnerstag, 26. März 2015, 5.30 - 9.00 Uhr
Gäste im ARD-Morgenmagazin Köln (ots) - 8.10 Uhr, Winfried Kretschmann, Bündnis 90/Die  
Grünen, Ministerpräsident Baden-Württemberg, Thema: Flüchtlinge 
 
   8.35 Uhr, live aus dem Bundestag zur Gedenkminute für die  
Absturzopfer 
 
 
 
Pressekontakt: 
WDR Presse und Information, Annette Metzinger, Tel. 0221-220-7120 
Agentur Ulrike Boldt, Tel. 02150 - 20 65 62 mehr...
 
Weser-Kurier: Kommentar von Christian Weth zu Unterrichtsausfall in Bremen Bremen (ots) - Alle reden über Bildung, vor jeder Wahl. Darüber,  
dass sie wichtig, ja sogar der Schlüssel zum Erfolg ist, gegen Armut  
sowieso. Und dass sie besser werden muss, gerade in Bremen, wo so  
vieles im Argen liegt. Nur wirklich getan wurde und wird viel zu  
wenig. Zu dem Schluss muss man kommen, wenn Bildung immer wieder  
Wahlkampfthema wird. Bildungsdebatten müssen Eltern wie Hohn  
vorkommen. Sie wollen nicht darauf warten, bis eine Behörde endlich  
offenlegt, wie viele Schulstunden ausgefallen sind. Dass es zu viele  
sind, mehr...
 
 | 
 | 
 | Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
 
 LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
 durchschnittliche Punktzahl: 0
 Stimmen: 0
 
 
 
 |