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Westfalenpost: Der Tarifkonflikt bei der Bahn: So verfahren wie komplex

Geschrieben am 18-02-2015

Hagen (ots) - Der Tarifkonflikt bei der Bahn war mit seiner
Teil-Einigung für das vergangene Jahr fast schon dem Vergessen
anheimgefallen, und GDL-Chef Claus Weselsky war die Rolle als
bestgehasster Mann des Landes eigentlich schon los; dafür boten sich
wahlweise Wladimir Putin oder das Griechen-Duo Alexis Tsipras und
Yanis Varoufakis an (Terroristen nehmen wir hier mal aus). Das dürfte
sich ändern, denn wie es aussieht, stehen wir in diesem so
verfahrenen wie komplexen Konflikt wieder am Anfang, nur mit dem
Unterschied, dass die GDL jederzeit losstreiken darf. Schließlich
haben die Lokführer schon im Herbst für den Arbeitskampf votiert.

Es wäre der siebte Lokführer-Streik in dieser Tarifrunde, er
dürfte erneut erhebliche Folgen für den Bahnverkehr haben, auch wenn
der eine oder andere Zug am Ende doch fahren wird. Bahnfahrer und
natürlich auch die Wirtschaft, die ihre Güter (noch) per Bahn
transportieren lässt, sind die Leidtragenden in diesem endlosen
Streitfall. Dabei sind beide doch nur unbeteiligte Dritte. Der
Staatskonzern allerdings gibt sich - alles in allem - irritierend
desinteressiert an der Not seiner Kunden.

Wer die erneute Eskalation verschuldet hat, ist nur mehr schwer zu
überblicken. Der GDL-Vorwurf, die Bahn wolle den Konflikt
verschleppen, solange, bis die Gesetzeslage eine andere ist, bis
Spartengewerkschaften wie die GDL ihre Macht teilweise oder auch ganz
verloren haben - dieser Vorwurf klingt zumindest plausibel. Zumal die
Politik eindeutige Signale ausgesendet hat. Dennoch ist es dem
Staatsunternehmen Bahn und der Politik bislang noch immer gelungen,
der GDL und ihrem Vorsitzenden Weselsky den Schwarzen Peter
zuzuschieben. Indes: Wirklich geholfen hat das der Bahn nicht. Und
den Bahnfahrern schon gar nicht.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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