(Registrieren)

Weser-Kurier: Über den Umgang mit Flüchtlingen in Bremen schreibt Ralf Michel:

Geschrieben am 28-01-2015

Bremen (ots) - Dieser Tage ist viel von Willkommenskultur zu
hören, davon, dass Bremen sich als bunte, weltoffene Stadt versteht
und dafür auch etwas tut. Die Wirklichkeit sieht anders aus:
Jugendliche Flüchtlinge, die ohne Eltern nach Bremen gekommen sind,
werden in einem Hotel untergebracht, in dem Zustände herrschen, für
die die Polizei nur ein Wort hat: unzumutbar. Sicher, auf der Stadt
lastet ein ungeheurer Druck. Die Zahl der Flüchtlinge, die in Bremen
Schutz suchen, reißt nicht ab. Und vor allem die hohe Zahl der
unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge bereitet Probleme. Wenn die
Sozialbehörde sagt, dass es bei deren Unterbringung nicht mehr um
Jugendhilfestandards geht, sondern nur noch um ein Dach über den
Kopf, ist das kein böser Wille, sondern Ausdruck bitterer Realität.
Doch das entschuldigt nicht das Verhalten der Behörden bei der
Unterbringung von Obdachlosen und Flüchtlingen im Hotel Europa. Denn
während der Polizei ein einziger Besuch in dem Haus reichte, um
festzustellen, dass dort eklatant gegen Brandschutzbestimmungen und
Hygienevorschriften verstoßen wird, wird in Bremens Amtsstuben
Schwarzer Peter gespielt: Die Sozialbehörde schiebt die Verantwortung
rüber zur Baubehörde, weil von dort ja schließlich die
Betriebserlaubnis kam. Aber wir sind doch nicht für die
Flüchtlingsbetreuung zuständig, schallt es postwendend zurück. Nur
bei der Frage nach den hygienischen Verhältnissen in dem Hotel, da
sind sich beide Ressorts einig: Nicht unsere Sache, dafür ist die
Gesundheitsbehörde zuständig. Bürgermeister Jens Böhrnsen hat mit dem
Bündnis "Bremen tut was" ein richtiges Signal gesetzt. Verbunden war
die Demonstration am Montag mit dem Versprechen, es nicht bei Worten
zu lassen. Das Wegducken vor der Verantwortung bei der Unterbringung
jugendlicher Flüchtlinge zu beenden, wäre dafür ein guter
Ansatzpunkt.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

559890

weitere Artikel:
  • Weser-Kurier: Über Hass von der Kanzel schreibt Christian Weth: Bremen (ots) - Dass er Fremdenhass geschürt haben soll, muss die Staatsanwaltschaft klären. Dass Pastor Olaf Latzel in seiner Predigt andere Religionen und Kulturen abgewertet und verhöhnt hat, steht indes fest. Anders kann man es nicht nennen, wenn jemand von der Kanzel herab das Zuckerfest als "Blödsinn" und die Verehrung von Gegenständen als "Reliquien-Dreck" bezeichnet. Und was macht die Bremische Evangelische Kirche, die den Mann bezahlt? Sie geht auf Distanz - zur Predigt wohlgemerkt, nicht zur Person. Das macht die Kirche mehr...

  • Badische Neueste Nachrichten: zu Libyen-Einsatz der Bundeswehr Kommentar von Tobias Roth Karlsruhe (ots) - Im Grunde macht das Verfahren deutlich, dass sich die Anforderungen an die Bundeswehr massiv geändert haben. Kleine, schnelle Eingreiftruppen mit Elitesoldaten sind immer öfter gefragt. Die Entscheidungen darüber müssen rasch und meist geheim fallen. Dabei stößt die parlamentarische Beteiligung an Grenzen. Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten Klaus Gaßner Telefon: +49 (0721) 789-0 redaktion.leitung@bnn.de mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Frauen im Abseits Ravensburg (ots) - Die CDU will nach eigenen Angaben "Politik für die Mitte" machen. Doch was versteht sie selbst unter der Mitte? Wenn es nach den Christdemokraten geht, ist der gediegene ältere Herr im Anzug das Maß aller Dinge. Dieser Typ dominiert die Fraktion - und dürfte bald auch in Gestalt von Wilfried Klenk auf dem Stuhl des Landtagspräsidenten sitzen. Friedlinde Gurr-Hirsch wäre die erste Frau in diesem Amt gewesen. Die CDU hätte damit ein Zeichen gesetzt und sich im anstehenden Wahlkampf von ihrem Ruf einer Altmännerpartei mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Klarheit und Unklarheit = Von Reinhold Michels Düsseldorf (ots) - Nach einem alten Juristenspruch erleichtert der Blick ins Gesetz die Rechtsfindung ungemein. Für einen Blick ins Grundgesetz gilt das erst recht. Aus dem Persönlichkeitsrecht des Artikels 2 ergibt sich nach höchstrichterlicher Rechtsprechung ein Recht auf Kenntnis der eigenen Abstammung. Demnach haben die beiden mittels anonymer Samenspenden gezeugten Minderjährigen, die von einer Spezialklinik die Identitäts-Preisgabe ihrer Erzeuger verlangten, nicht einfach Glück gehabt vor dem Bundesgerichtshof (BGH). Sie haben mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Die kopflose "Pegida" = Von Jan Drebes Düsseldorf (ots) - Der Vorstand der islamfeindlichen "Pegida"-Gruppe in Dresden hat sich selbst zerlegt, die nächste Demonstration wurde abgesagt, der unter dem Verdacht der Volksverhetzung stehende Gründer will offenbar im Hintergrund weiterhin die Fäden ziehen und dürfte so für eine Spaltung der Bewegung sorgen. Kurz: Aus Dresden kamen gestern gute Nachrichten über "Pegida". Nun bleibt noch zu hoffen, dass es die verbleibenden Vorstandsmitglieder nicht schaffen werden, der zuletzt ohnehin schon kleiner werdenden Ansammlung von mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht