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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu verfolgten Christen

Geschrieben am 22-12-2014

Bielefeld (ots) - Immerhin sind es schöne Worte. Die Deutsche
Bischofskonferenz ruft zur Solidarität mit Christen weltweit auf. Am
zweiten Weihnachtstag sollen die Katholiken für verfolgte
Glaubensgeschwister beten. In den Gottesdiensten erinnern die
Fürbitten daran, dass Christen in mehr als 100 Ländern diskriminiert
werden und ihr Leben bedroht ist. Immerhin hat die Christlich
Demokratische Union (CDU) auf ihrem Bundesparteitag in Köln nicht
ganz vergessen, wo sie ihre Wurzeln hat. Vorsitzende Angela Merkel
sagte: »Da, wo Christen verfolgt sind, kann die CDU nicht schweigen.«
Immerhin ist uns das Schicksal der orientalen Christen in diesen
Tagen nicht völlig gleichgültig. Wir hoffen, dass nicht zu viele
Menschen sterben müssen, weil sie die Geburt Jesu feiern. Natürlich
blicken die Medien nach Bagdad, Kairo und auch nach Schwarzafrika, wo
in den vergangenen Jahren an Weihnachten Hunderte Christen wegen
ihres Glaubens ermordet wurden. Immerhin wird darüber diskutiert, ob
das Leben für Christen in mehrheitlich muslimischen Ländern leichter
war, als noch arabische Diktatoren wie Saddam Hussein herrschten. Das
mag zynisch klingen, aber die Zahlen sind deutlich: Von 2004 bis
heute ist die Zahl der Christen im Irak von 1,2 Millionen auf derzeit
geschätzte 350 000 Menschen gesunken. Und die Kämpfer des
»Islamischen Staates« (IS) hören nicht damit auf, Andersgläubige
aller Religionen aus deren Heimat zu vertreiben oder umzubringen.
Immerhin haben die Kopten in Ägypten die Hoffnung, dass ihre Kirchen
diese Weihnachten nicht zerstört werden. Der koptische Papst Tawadros
hat den Sturz der Muslimbrüder begrüßt und unterstützt den neuen
Präsidentengeneral Al-Sisi. Ob das mehr Schutz an Heiligabend
bedeutet? Ihr Leben riskieren Christen in Nigeria und Kenia, wo
islamistische Milizen mit Attentaten drohen. Immerhin lohnt es sich,
genau hinzuschauen. So berichtet der katholische Bischof Hyacinth
Egbobo aus Nigeria von muslimischen Landsleuten, die christliche
Kirchen während der Gottesdienste bewachen. Denn nicht alle Muslime
des in Nord und Süd gespaltenen Ölstaates wollen sich Boko Haram
unterwerfen. Immerhin weist der Weltverfolgungsindex zwei
interessante Phänomene aus. Ausgerechnet in den beiden verfeindeten,
islamisch verfassten Staaten Saudi-Arabien (Rang 6 bei der
Christenverfolgung) und Iran (Rang 9) leben relativ viele Christen.
Während die etwa 1,5 Millionen katholischen Gastarbeiter aus Asien in
Saudi-Arabien ihren Glauben allenfalls geheim in Privatzimmern leben
dürfen, genießen die etwa 100 000 Armenier und Chaldäer das Recht,
drei Abgeordnete ins iranische Parlament zu wählen. Wenn es um den
Schutz von Christen geht, sollten wir nicht nur von Heiligabend bis
Heilige Drei Könige aufmerksam sein. Es gibt auch die Zeit vom 6.
Januar bis zum 24. Dezember.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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