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Lausitzer Rundschau: Die CSU will, dass Migranten zu Hause deutsch sprechen / Ganz schön gaga

Geschrieben am 07-12-2014

Cottbus (ots) - Es gehört zum politischen Geschäft, dass vor
Parteitagen und Zusammenkünften Rabatz gemacht oder sogar Streit
inszeniert wird, um das öffentliche Interesse zu wecken. Auch sollen
die Mitglieder das Gefühl der Mitsprache haben. Deswegen ringt
derzeit beispielsweise die CDU um den Abbau der kalten Progression
und ein Burka-Verbot. Meister darin, Themen wortgewaltig
hochzuziehen, war bisher die CSU. Erinnert sei nur an die letzte
Klausurtagung in Kreuth Anfang des Jahres, als mit dem Slogan "Wer
betrügt, der fliegt" gegen angebliche Armutsmigration gewettert
wurde. Diesmal haben die Christsozialen aus ihrer Wundertüte der
bizarren Forderungen etwas hervorgeholt, was nicht mehr nur
populistisch ist, sondern schlichtweg gaga. Migranten sollen dazu
angehalten werden, daheim Deutsch zu sprechen. Wehe, nicht! Wer das
so fordert, der konterkariert einen richtigen Ansatz: Deutsch
sprechen zu können, ist der Kern jeglicher Integration. Das ist aber
schon seit Jahren unstrittig, sicherlich sogar bei den meisten
Migranten selbst. Verständlich also, dass die Seehofer-Partei jetzt
mit Spott und Hohn überschüttet wird. Spinnt man den Quatsch weiter,
fallen einem nur noch mehr Witzchen dazu ein. Und versucht man dann
doch einen ernsthaften Blick auf die Forderung, auch wenn es schwer
fällt, stellt sich die Frage, wie die Idee denn konkret umgesetzt
werden soll? Bedarf es dann nicht auch der staatlichen Schnüffelei,
um zu wissen, dass daheim auch Deutsch gesprochen wird? Heißt es
dann: Liebe Nachbarn, aufgepasst und zugehört? Bloß nicht. Und was
passiert mit jenen Migranten, die eben nicht deutsch zu Hause
sprechen? Ausweisung, Abschiebung? Ein großer Unsinn ist die
CSU-Forderung. Mit solchen Ideen zeigt die Partei nur, wie es derzeit
offenbar um sie bestellt ist - wahrlich nicht gut.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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