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Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel zum Richtfest der Continental Arena: An die Arbeit! von Jürgen Scharf

Geschrieben am 03-12-2014

Regensburg (ots) - Schaffe, schaffe, Stadion baue! In den
vergangenen zehn Monaten wurde im Regensburger Stadtsüden der Rohbau
des neuen Fußball-Stadions aus dem Boden gestampft. Hut ab! Heute
dürfen alle kurz durchschnaufen. Die Kräne stehen still, es wird
Richtfest gefeiert - und bereits in einem halben Jahr wird die Arena
eröffnet. Doch ist dann wirklich alles fertig? Pustekuchen! Wenn der
letzte Pinselstrich gezogen und die letzte Steckdose installiert ist,
fängt eine ganz andere Arbeit erst an: Dieses Stadion mit Leben zu
erfüllen. Das wird eine weitere Herkulesaufgabe. Von blühenden
Fußballlandschaften wurde geträumt, als der Regensburger Stadtrat im
Sommer 2011 für den Bau eines neuen Stadions stimmte. Ein Projekt,
das dem Hauptmieter, dem SSV Jahn Regensburg, schon alleine durch die
Bekanntgabe Rückenwind geben sollte. Über kurz oder lang eine echte
Macht in der 2. Bundesliga werden - das war der Plan. So ist es
leider nicht gekommen. Momentan ist es wahrscheinlicher, dass der
Klub zum Ende der Saison in die Regionalliga absteigt, als dass er in
der 3. Liga noch die Kurve kriegt. Diejenigen, die schon immer gegen
das Stadion waren, reagierten auf die Niederlagenserie wie erwartet.
Internetforen wurden mit hämischen Kommentaren der Marke "Stadionbau
sofort einstellen!" gepflastert. Das mag ganz witzig sein, bringt
allerdings niemanden weiter. Denn: Im Sommer 2015 steht im
Regensburger Stadtsüden eine neue Arena. Punkt. Wer immer noch über
das "Warum" streiten will, verbrennt unnötig Energie. In den
kommenden Jahren muss es um etwas ganz anderes gehen. Befürworter der
Arena sprechen oft etwas vage von der Schaffung eines neuen weichen
Standortfaktors. Darunter kann sich niemand etwas vorstellen. Dabei
ist es eigentlich ganz einfach: Im neuen Stadion sollen sich Menschen
treffen und dabei - vor allem mit Fußballspielen, aber nicht nur -
unterhalten werden. Es soll eine Begegnungsstätte für die Bürger der
Region und darüber hinaus werden. Wenn das funktioniert, könnte die
neue Arena auch den Wirtschaftsstandort Ostbayern interessanter
machen. Unternehmen profitieren davon, wenn sie ihren Mitarbeitern
gute Freizeitmöglichkeiten bieten können. Kurzum: In der Arena muss
etwas los sein. Dies ist die große Aufgabe, die Kommune, SSV Jahn und
Politiker nun lösen müssen. Ansonsten werden für dieses Projekt
wirklich mehr als 50 Millionen Euro sinnlos vergeudet. Die Kommune
muss ein facettenreiches Programm über den Fußball hinaus auf die
Beine stellen. Das muss übrigens gar nicht jede Woche ein Konzert mit
Joe Cocker sein. Mal ein Kinderfest, mal ein Kirchentag, mal ein
Schulfest - und schwupps ist schon etwas Leben in der Bude. Das alles
bringt kein Geld, aber Hand aufs Herz: Ums Geldverdienen ist es der
Stadt Regensburg bei der neuen Arena ohnehin noch nie gegangen, es
ist ein reines Prestige-Projekt. Der SSV Jahn Regensburg muss so
wirtschaften, dass er nicht pleite geht. Und die Politiker müssen
sich an eine ihrer Kernaufgaben erinnern. Sie sind nicht bloß dazu
da, ein paar Unterlagen zu prüfen und dann im Stadtrat kurz vor der
Wahl begeistert die Gelder für ein neues Stadion freizumachen. Die
eigentliche Arbeit beginnt erst, wenn das Stadion steht. Die
Politiker müssen dieses Projekt weiter begleiten. Sie müssen jedem,
der dazu etwas wissen will, überzeugend die Gründe für diese
Investition erklären können. Sie müssen dafür werben, sich das
Stadion einmal anzuschauen. Sie müssen präsent sein. Nicht wie in den
vergangenen Monaten, in denen der Jahn ein Spiel nach dem anderen
verlor und viele Regensburger Politiker mit Abwesenheit glänzten. In
Deutschland wurden in den vergangenen Jahren viele neue Stadien
gebaut. Am Anfang war die Euphorie immer groß. In ein paar Städten
ist sie auch geblieben. In ein paar anderen ist sie völlig verflogen.
Dabei kann ein Stadion-Projekt eigentlich an jedem Standort ein
Erfolg werden, völlig egal, in welcher Liga der ansässige
Fußball-Klub spielt. Viel wichtiger ist es, dass die Menschen, die
dort leben, das Projekt akzeptieren. Dass sie sagen: "Hey, das hier
ist nun unser Stadion! Das gehört uns allen!" Hoffentlich sagen das
bald auch viele Menschen in Ostbayern.



Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de


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