(Registrieren)

Deutsches Kinderhilfswerk fordert Große Koalition zum Handeln auf: Nationaler Aktionsplan gegen Kinderarmut muss her

Geschrieben am 17-10-2014

Berlin (ots) - Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert die Große
Koalition anlässlich des heutigen Internationalen Tages für die
Beseitigung der Armut auf, endlich wirksame Maßnahmen zur Senkung der
Kinderarmutsquote und zur Steigerung der Bildungsgerechtigkeit in
Deutschland auf den Weg zu bringen. "Wir brauchen angesichts der
hohen Kinderarmutsquote in Deutschland einen radikalen und möglichst
schnellen Politikwechsel. Kosmetische Korrekturen sind angesichts von
2,8 Millionen Kindern und Jugendlichen, die von Armut betroffen sind,
viel zu wenig. Die Große Koalition muss schnellstmöglich ein
Nationales Programm zur Bekämpfung der Kinderarmut auf den Weg
bringen. Kinderarmut kann nur effizient und nachhaltig bekämpft
werden, wenn alle Maßnahmen zu diesem Zweck unter einem Gesamtkonzept
verknüpft und mit ausreichenden finanziellen Mitteln ausgestattet
werden. Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik sind ebenso zu
berücksichtigen, wie Familien- und Bildungspolitik, Gesundheits- und
Sozialpolitik sowie Stadtentwicklungs- und Wohnungsbaupolitik",
betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen
Kinderhilfswerkes.

Ein besonderer Fokus ist auf die Bildungspolitik zu legen. An
dieser Stelle braucht es verstärkte politische Anstrengungen, allen
Kindern gleiche Chancen für eine erfolgreiche Bildungslaufbahn zu
ermöglichen, sowie ein nach oben durchlässigeres Schulsystem, das
alle Kinder und Jugendlichen individuell entsprechend ihren
Fähigkeiten optimal fördert. Die Reformanstrengungen der Bundesländer
im Bildungsbereich müssen fortgesetzt werden, denn der
Bildungsaufstieg ist der nachhaltigste Weg aus der Armut.

"Deutschland darf bei der sozialen Gerechtigkeit nicht im
Mittelmaß stecken bleiben. Soziale Sicherheit und
Bildungsgerechtigkeit für Kinder sollten in einer der reichsten
Industrienationen der Welt eigentlich eine Selbstverständlichkeit
sein. Die Realität sieht aber anders aus. In Deutschland ist jedes
fünfte Kind von Armut betroffen, und vielfach entscheidet der
Geldbeutel der Eltern über die Bildungschancen von Kindern. Das hat
auch der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes in seinem letzten
Bericht scharf kritisiert. Die Bundesregierung sollte sich das zu
Herzen nehmen und wirksame Maßnahmen auf den Weg bringen", so Hofmann
weiter.

Um die soziale Gerechtigkeit in Deutschland zu steigern, spricht
sich das Deutsche Kinderhilfswerk für eine grundlegende Reform der
Familienförderung aus. Notwendig sind aus Sicht des Deutschen
Kinderhilfswerkes beispielsweise eine deutliche Erhöhung der
Kinderregelsätze und ein Umbau des Kinderzuschlags. Dieser sollte
zukünftig allen Familien mit Kindern zugute kommen, bei denen der
Kinderfreibetrag im Einkommensteuerrecht nicht zum Tragen kommt. Denn
Unterstützung brauchen vor allem diejenigen, bei denen es finanzielle
Probleme gibt und nicht diejenigen, die über höhere Kinderfreibeträge
schon seit langem von der Familienförderung profitieren. Letztlich
sollten alle Maßnahmen zur Bekämpfung der Kinderarmut in eine
bedarfsgerechte Kindergrundsicherung münden.

Eine im Januar dieses Jahres vom Deutschen Kinderhilfswerk
veröffentlichte repräsentative Umfrage hat ergeben, dass 72 Prozent
der Bundesbürger der Ansicht sind, staatliche und gesellschaftliche
Verantwortungsträger würden "eher wenig" oder "sehr wenig" tun, um
Kinderarmut wirkungsvoll entgegenzutreten. Dabei kommt eine große,
die Parteigrenzen überschreitende Mehrheit zu der Aussage, Staat und
Gesellschaft engagierten sich zu wenig gegen Kinderarmut. Zugleich
wären 66 Prozent der Befragten bereit, mehr Steuern zu bezahlen, wenn
damit das Problem der Kinderarmut in Deutschland wirksam bekämpft
würde.



Pressekontakt:
Weitere Informationen und Rückfragen: Uwe Kamp, Pressesprecher
Telefon: 030-308693-11
Mobil: 0160-6373155
Fax: 030-2795634
Mail: presse@dkhw.de
Internet: www.dkhw.de und www.facebook.com/dkhw.de
Twitter: DKHW_de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

552759

weitere Artikel:
  • VPRT zur Veröffentlichung des Ländergutachtens zur konvergenten Medienordnung: Themen erkannt, Bund-Länder-Kommission schnell einrichten Berlin (ots) - Statement des Vorstandsvorsitzenden des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT), Dr. Tobias Schmid, zur Veröffentlichung des Ländergutachtens zur konvergenten Medienordnung: "Der VPRT begrüßt, dass das Gutachten auch richtige Themen aufruft und den Gestaltungsauftrag der Gesetzgeber sowie die Vielfaltssicherung als wesentliches Regulierungsziel hervorhebt. Insoweit werten wir das Gutachten vor allem als wichtigen Schritt hin zu einer neuen Medienordnung. Vor allem Dienstedefinitionen, Plattformregulierung mehr...

  • ARD radiofeature im Oktober: "Nazi-Netzwerk NSU" - Die Theorie vom Einzel-Trio gerät ins Wanken Hamburg (ots) - Die Terrortruppe NSU war möglicherweise viel stärker in internationale Neonazi-Netzwerke eingebunden als bisher bekannt. Die Indizien auf nationale und internationale Kontakte und konkrete Hilfestellungen für den NSU mehren sich. Auch zahlreiche Ermittlungen und Zeugen-Befragungen im Rahmen des NSU-Prozesses verweisen mittlerweile auf Vernetzungen des Terror-Trios, beispielsweise zu der in Deutschland verbotenen Neonazi-Organisation "Blood and Honour". Zu hören ist das ARD radiofeature "Nazinetzwerk NSU" von Ralf mehr...

  • Mortler: Nur was umsetzbar ist, hilft dem Allergiker Berlin (ots) - Zur Diskussion um die Allergenkennzeichnung von Lebensmitteln erklärt die agrarpolitische Sprecherin der CSU-Landesgruppe, Marlene Mortler: "Besser über Allergene in Lebensmitteln aufzuklären ist richtig. Für viele von uns ist der Umgang mit Nahrungsmittelallergien zu einem alltagsbestimmenden Thema geworden. Um Allergikern das Leben wirklich zu erleichtern, braucht es aber Regelungen, die von Lebensmittelwirtschaft und Gastronomie auch umgesetzt werden können, und zwar nicht nur auf dem Papier. Deshalb muss es mehr...

  • Finanzsenator Nußbaum verlässt Berliner Senat Berlin (ots) - Finanzsenator Ulrich Nußbaum will nach rbb-Informationen dem künftigen Berliner Senat nicht mehr angehören. Dies wird der von der SPD aufgestellte parteilose Politiker am Freitagmittag (12 Uhr) verkünden. Die Entscheidung gelte ungeachtet der Frage, wer neuer Regierender Bürgermeister wird, hieß es. Pressekontakt: Rundfunk Berlin-Brandenburg Landespolitik Berlin radioBerlin 88,8 Chef vom Dienst Tel.: +49 (0)30 979 93-34 110 Fax: +49 (0)30 979 93-34 119 aktuell@radioberlin.de planung@radioberlin.de mehr...

  • phoenix-Unter den Linden: Streit um die schwarze Null - Sparen wir uns kaputt? - Montag, 20. Oktober 2014, 22.15 Uhr Bonn (ots) - Michaela Kolster diskutiert bei Unter den Linden mit: - Jens Spahn, CDU, MdB - Dietmar Bartsch, Die Linke, stellv. Fraktionsvorsitzender im Deutschen Bundestag Erneute Ausstrahlung um 24.00 Uhr. Pressekontakt: phoenix-Kommunikation Pressestelle Telefon: 0228 / 9584 192 Fax: 0228 / 9584 198 presse@phoenix.de mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht