(Registrieren)

neues deutschland: Luftangriffe der Türkei in Kurdistan: Bomben und die Bündnisfrage¶

Geschrieben am 14-10-2014

Berlin (ots) - Ankara hat gesprochen. Während Politiker
hierzulande eine aufgeregte Debatte darüber führen, ob an der
türkischen Grenze zu Syrien etwa der (NATO)-Bündnisfall bevorstehe,
hat Präsident Erdogan mit dem Luftangriff bei Diyarbakir sehr klar
gemacht, mit wem er sich gar nicht im Bunde sieht: mit den Kurden, in
diesem Fall den »eigenen«, innerhalb der türkischen Grenzen. Es ist
die türkische Antwort auf alle wohlmeinenden Appelle aus Europa, man
möge doch bitte die vom Islamischen Staat bedrängten Kurden jenseits
der syrischen Grenze retten. Erdogans Nein ist nicht direkt, aber
laut. Was anderen die Blume, ist ihm das Kanonenrohr. Den Kurden in
Kobane wird das Echo höhnisch in den Ohren klingen. Überrascht werden
sie nicht sein. Was den viel zitierten Bündnisfall betrifft: Die
Reaktion auf die Vorgänge von Diyarbakir - in Berlin kaum mehr als
ein Schulterzucken - lässt Rückschlüsse darauf zu, was
jubiläumslaunige Feiertagsreden dieser Tage wirklich wert sind.
Deutschland, andere NATO-«Partner« selbstverständlich auch, hätten
allerhand Anlass, das Bündnis mit der Türkei in Frage zu stellen, das
ja ein von demokratische Grundwerten gestütztes sein soll. Darf - ja,
muss man nicht Ankara wie Berlin fragen, auf welchem dieser Werte es
beruht, gegen eigene Staatsbürger mit Kampfflugzeugen vorzugehen?
Erdogan selbst setzte den Begriff dafür. Als Ähnliches im Nachbarland
Syrien geschah, nannte er es Krieg gegen das eigene Volk.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

552171

weitere Artikel:
  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Katia Meyer-Tien zu Asylnotstand in München Regensburg (ots) - Es sind unerträgliche Bilder. Menschen, die tausende Kilometer vor Krieg, Folter und Terror geflohen sind, um unseren Schutz zu suchen, am Boden liegend, unter freiem Himmel, gehüllt nur in dünne Decken. Nicht willkommen, mitten in München, das sagen diese Bilder. Dass die Stadt München diese Bilder nicht mehr sehen will, dass sie die überfüllte Erstaufnahmestation in der Bayernkaserne eigenmächtig geschlossen hat, und dass sie andere, menschenwürdigere Unterkünfte finden will, ist ein gutes Zeichen. Doch es überdeckt mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel von Nina Jeglinski zu Russland/Ukraine Regensburg (ots) - Die Ankündigung von Russlands Präsident Wladimir Putin, seine Streitkräfte von der ukrainischen Grenze abziehen zu wollen, kam überraschend. Ob damit aber ein Schritt zur Deeskalation getan ist, steht in den Sternen. Putins Ankündigung kommt wenige Tage vor einem internationalen Treffen in Mailand. Am Donnerstag und Freitag wird dort der Asean-Gipfel abgehalten, zu dem auch Russland und hochrangige Vertreter der EU und der USA erwartet werden. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko sagte kurz vor Putins Ankündigung, mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Hochwasserschutz in Sachsen-Anhalt Halle (ots) - Das Hochwasser stand nur Tage im Land, seine Folgen dauern aber an. Der Wiederaufbau ist noch nicht abgeschlossen - und das Land ist noch lange nicht optimal auf eine neue Katastrophe vorbereitet. Die Regierung hat nun einen Gesetzentwurf vorgelegt, wodurch Deiche und andere Schutzanlagen schneller eingerichtet werden können. Wobei Geschwindigkeit ja relativ ist. Für Umweltminister Hermann Onko Aeikens (CDU) ist die Neuregelung die Grundlage, damit bis 2020 alle Deiche im Land den größtmöglichen Schutz bieten. Das tut mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Stoiber und EU-Bürokratie Halle (ots) - Die Arbeitsgruppe von Edmund Stoiber ist auf EU-Ebene einen wichtigen und richtigen Weg gegangen. Man hat nach den Folgekosten von Verordnungen und Richtlinien gefragt und dabei manch unsinnige Belastung entdeckt, deren Streichen weder dem Klima noch der Umwelt noch den Menschen schadet. Staatliches Handeln braucht ebenso wie die Gemeinschaft eine verlässliche Zahlenbasis, das ist wahr. Aber wer mit seinem Statistik-Hunger übertreibt, erstickt unternehmerische Initiative. Auch das ist richtig. Die Arbeit des einstigen mehr...

  • NRZ: Nur eine freundliche Geste - ein Kommentar von JULIA EMMRICH Essen (ots) - Seit Jahren kümmert sich die Politik um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Gemeint war damit aber meistens nur der erste Teil der Geschichte: Wie kriegt man Kinder und Job unter einen Hut? Der zweite Teil blieb lange unterbelichtet: Wie kriegt man Job und Pflege unter einen Hut? Das kollektive Weggucken bei diesem Thema lag auch daran, dass die meisten pflegebedürftigen Menschen von Frauen gepflegt wurden, die entweder bereits im Rentenalter oder eben nicht berufstätig waren. Doch es gibt auch die anderen: Jeder mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht