(Registrieren)

"Flüchtlinge müssen menschlich behandelt werden" / Übergriffe in NRW zeigen Schwächen des Hilfesystems / Reform des Asylrechts unzureichend

Geschrieben am 10-10-2014

Frankfurt am Main (ots) - Tausende von Menschen verlassen
monatlich ihre Heimat, weil sie wegen politischer Verfolgung, Krieg
oder Bürgerkrieg um ihr Leben fürchten. Deutschland bietet Zuflucht
und ist gefordert, Flüchtlinge menschenwürdig unterzubringen, und
dabei Sicherheit und Privatsphäre zu gewährleisten.

Die jüngst bekannt gewordenen Übergriffe gegenüber Flüchtlingen in
Unterkünften in Nordrhein-Westfalen werfen ein Licht auf die
Schwächen des Hilfesystems. Nicht selten lehnen angesehene Träger und
Wohlfahrtsverbände es ab, sich für Aufträge zu bewerben, deren
Rahmenbedingungen erkennbar keine fachlich verantwortbare Leistung
ermöglichen. Unter dem steigenden Druck der zunehmenden
Flüchtlingszahlen und wegen knapper finanzieller Mittel greifen
Kommunen dann oft auf die Angebote von weniger seriösen Anbietern
zurück.

Der IB betreut aktuell mehr als 2000 Flüchtlinge in Unterkünften.
Dazu kommen Sozial- und Familienberatungen, Behindertenhilfen,
Kindertagesbetreuung, Jugendarbeit, berufliche Integrationsförderung,
Inobhutnahme und Hilfen zur Erziehung. Die Arbeit orientiert sich am
Bedarf der Menschen sowie den aktuellen Fach- und Qualitätsstandards.
Basis aller Hilfe sind anspruchsvolle Leitlinien, die sich der IB
selbst gegeben hat. Dazu gehört auch die Information und Einbeziehung
der Nachbarschaft. "Es geht um mehr, als nur ein Dach über dem Kopf
zu bieten", stellt die IB-Präsidentin Petra Merkel fest. "Man darf
die Menschen, die bei uns Zuflucht und Hilfe suchen, nicht einfach
nur verwahren und verwalten. Zum humanitären Weltbild des IB gehört
es, dass sie arbeiten und Bildungsangebote wahrnehmen können. Alles
andere ist unmenschlich", so Merkel.

Ein Schritt in die richtige Richtung ist die Reform des
Asylrechts. Hier soll nicht nur die Residenzpflicht gekippt werden.
"Wir kritisieren allerdings heftig, dass Länder des Balkans zu
sicheren Ländern erklärt worden sind", sagt Petra Merkel. Vor allem
Roma würden dort zunehmend verfolgt und diskriminiert. "Hier hätten
wir uns deutlich mehr vom neuen Asylrecht erwartet. Das kann so nicht
bleiben!", fordert die IB-Präsidentin. Und weiter: "Europa und auch
die Bundesregierung müssen den politischen Druck auf die
Balkanstaaten erhöhen, Sinti und Roma gleichberechtigte
Lebensperspektiven zu bieten."

Zu einem menschlichen Umgang mit Flüchtlingen zählt nach Ansicht
des IB auch, dass sie sich hier in Sicherheit fühlen können. Der IB
arbeitet deshalb von Anfang an mit Kommunen, Nachbarn, Schulen und
sozialen Einrichtungen im Umfeld der Wohneinrichtungen für
Flüchtlinge zusammen. So kann Vorbehalten und möglichen
Feindseligkeiten frühzeitig begegnet werden. Der IB fördert dabei
auch das ehrenamtliche Engagement. Das ist eine unverzichtbare und
wichtige Ergänzung der professionellen Hilfen.

Der IB sieht hier Bund und Länder in der Verantwortung, die
Kommunen auch finanziell mehr zu unterstützen, um die Vergabe von
Aufträgen zur Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen nicht in
erster Linie billig, sondern fachlich angemessen zu gestalten. Oder
anders ausgedrückt: Kompetenz hat ihren Preis!



Pressekontakt:
Internationaler Bund (IB)
Leiter Unternehmenskommunikation, Günter Haake
Valentin-Senger-Str. 5, 60389 Frankfurt/Main
Tel. 069 94545 110
mobil 0151 12 13 44 02
guenter.haake@internationaler-bund.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

551562

weitere Artikel:
  • phoenix-Unter den Linden: Weltkonjunktur im Abschwung - Die Krise kehrt zurück - Montag, 13. Oktober 2014, 22.15 Uhr Bonn (ots) - Michael Hirz diskutiert bei Unter den Linden mit: - Steffen Kampeter, CDU, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen - Hans-Olaf Henkel, AfD, Mitglied im Europäischen Parlament Erneute Ausstrahlung um 24.00 Uhr. Pressekontakt: phoenix-Kommunikation Pressestelle Telefon: 0228 / 9584 192 Fax: 0228 / 9584 198 presse@phoenix.de mehr...

  • Widerstand gegen ein Verbot der Sterbehilfe wächst / Politiker dürfen den Willen der Bevölkerungsmehrheit nicht ignorieren (FOTO) Berlin (ots) - 80 Prozent der Menschen in Deutschland befürworten ein Recht auf Letzte Hilfe, doch führende Politiker wie Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe wollen die Sterbehilfe durch Verbotsgesetze weiter einschränken. Scharfe Kritik dazu kommt vom Vorsitzenden der Zentralen Ethikkommission bei der Bundesärztekammer, dem Medizinethiker Dieter Birnbacher. In einer Stellungnahme, die am Freitagmorgen im Haus der Bundespressekonferenz vorgestellt wurde, erklärt Birnbacher, dass "der Versuch, die ohnehin erheblich eingeengten mehr...

  • CDU gratuliert zum Friedensnobelpreis für Malala Yousafzai und Kailash Satyarthi Berlin (ots) - Berlin, 10. Oktober 2014 Zur Verleihung des Friedensnobelpreises an Malala Yousafzai und Kailash Satyarthi erklärt der Generalsekretär der CDU Deutschlands, Dr. Peter Tauber: Die CDU Deutschlands gratuliert der pakistanischen Kinderrechtlerin Malala Yousafzai und dem indischen Kinderrechtler Kailash Satyarthi zur Verleihung des diesjährigen Friedensnobelpreises. Das Nobelkomitee hat die Beiden für ihren Kampf gegen die Unterdrückung von Kindern und Jugendlichen und für ihren Einsatz auf das Recht für Bildung mehr...

  • WDR: Nach NSU: Brandenburger Verfassungsschützer wollten sich bei Angehörigen der Opfer entschuldigen, Vorgesetzter war dagegen Köln (ots) - Es sollte eine menschliche Geste sein: Eine Gruppe von Verfassungsschützern wollte sich nach Bekanntwerden der NSU-Mordserie in einem offenen Brief bei den Angehörigen der Opfer entschuldigen. Nicht für ein eigenes Versagen, sondern als Signal "einer kollektiven Mitverantwortung" des deutschen Inlandsnachrichtendienstes für das Übersehen der Terrorzelle. Doch die Initiative im Landesamt für Verfassungsschutz in Brandenburg wurde von Vorgesetzten unterbunden. Das enthüllt nun einer der beteiligten Beamten in der Fernsehdokumentation mehr...

  • Wirtschaftsrat unterstützt Schäubles Haushaltspolitik / Wolfgang Steiger: Nur mit schwarzer Null im Bundeshaushalt bleibt Deutschland Vorbild für EU-Wirtschaftspolitik Berlin (ots) - Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. fordert, an der schwarzen Null von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble MdB festzuhalten. Das Versprechen, im Bundeshaushalt 2015 keine neuen Schulden machen zu wollen, stellt die richtigen Weichen für eine nachhaltige Haushaltspolitik. Wolfgang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrates, mahnt: "Der von Bundesminister Schäuble eingeschlagene Weg ist richtig. Wir brauchen keine neuen Schulden, denn richtiges Sparen muss nicht zu Lasten von Investitionsprogrammen gehen. Die Investitionsquote mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht