(Registrieren)

Von Gewalt und Unrecht zu einer gemeinsamen Zukunft / Umgang mit der Vergangenheit war Thema bei Veranstaltung zu 15 Jahren Ziviler Friedensdienst (FOTO)

Geschrieben am 10-10-2014

Bonn/Berlin (ots) -

Wie mit den Erfahrungen der Vergangenheit in
Nachkriegsgesellschaften umgegangen werden kann, zu dieser Frage fand
am 08. Oktober 2014 die Veranstaltung "Erinnern fördern, Versöhnung
stärken - Erfahrungen aus der ZFD-Praxis" in Berlin statt. Dabei
verfolgten rund 150 geladene Gäste die Grußworte und die
Podiumsdiskussion anlässlich des 15-jährigen Bestehens des Zivilen
Friedensdienstes (ZFD).

"Menschen in Konflikten und Kriegen erleben unvorstellbares Leid,
das sie oft ein Leben lang verfolgt", sagte Gunther Beger, Leiter des
Leitungsstabs im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung (BMZ), in seinem Grußwort. Dabei betonte er die
Leistung der ZFD-Fachkräfte in der Begleitung von Opfern, sie
leisteten Herausragendes. "Sie kümmern sich um traumatisierte
Menschen, bringen Friedensprozesse voran und geben den Menschen die
Möglichkeit, ihre Erinnerung nicht totzuschweigen, sondern die
schlimmen Erfahrungen zu überwinden."

Die Sprecher des Konsortiums ZFD, dem Zusammenschluss der neun
Trägerorganisationen des ZFD, betonten die Vielschichtigkeit von
Prozessen der Arbeit mit von Krieg und Unrecht betroffenen
Gesellschaften. "Versöhnung wird nicht durch die rein juristische
Aufarbeitung der Verbrechen möglich, aber auch nicht ausschließlich
durch Versöhnungsarbeit zwischen Opfern und Tätern auf
zwischenmenschlicher Ebene", erklärte Carsten Montag, einer der
Sprecher des Konsortiums. Vergangenheitsaufarbeitung sei ein
ganzheitlicher Prozess, so Montag weiter.

Besondere Aufmerksamkeit auf Nachkriegsländer

In diesem Prozess sei die Bedeutung der ZFD-Arbeit in
Nachkriegsgesellschaften nicht zu unterschätzen, erklärte Dieudonné
Kibinakanwa, Vertreter der ZFD-Partnerorganisation Mi-Parec in
Burundi, in der anschließenden Podiumsdiskussion: "Ich glaube, dass
es eine sehr wichtige Arbeit ist und weiter sein wird, diejenigen
Länder zu begleiten, die sich in der Nachkriegsperiode befinden".
Diese Länder bedürfen der besonderen Aufmerksamkeit, denn ein
Rückfall in Gewalt habe enorme Konsequenzen, so Kibinakanwa.

Anja Petz, Geschäftsführerin der Kurve Wustrow Bildungs- und
Begegnungsstätte für gewaltfreie Aktion, betonte die vielen
Erfahrungen des ZFD und die Möglichkeit, im ZFD voneinander zu
lernen: "Wir haben unterschiedliche Formen des Austausches und es
stellt sich immer als sehr fruchtbar heraus, unterschiedliche
ZFD-Partner und Fachkräfte zusammen zu bringen, so dass gegenseitiges
Lernen passieren kann."

Ausreisende Fachkräfte verabschiedet

Im November 1999 wurden die ersten ZFD-Fachkräfte offiziell in
ihren Dienst verabschiedet, bis heute haben rund 950 von ihnen in
rund 50 Ländern gearbeitet. Auch auf der jetzigen Veranstaltung
wurden 11 neue Fachkräfte in ihren Dienst verabschiedet. Sie gehen in
aktuelle Krisen- und Konfliktregionen wie Sierra Leone, Afghanistan
und Burundi, um dort unter anderen in der Vergangenheitsarbeit und
der Ausbildung von Journalistinnen und Journalisten zu arbeiten.

Der Zivile Friedendienst

Der Zivile Friedensdienst wird von neun deutschen Friedens- und
Entwicklungsorganisationen getragen, die sich im Konsortium ZFD
zusammengeschlossen haben. Die Organisationen verfügen über
vielfältige Zugänge zu zivilgesellschaftlichen, kirchlichen und
staatlichen Akteuren in den Partnerländern und sind so in der Lage,
überall dort anzusetzen, wo lokale Friedenspotenziale gestärkt werden
können. Sie arbeiten auf Augenhöhe mit den einheimischen Partnern und
bringen hohe Fachkompetenz und internationale Perspektive und
Vernetzung in die Arbeit ein. Finanziert wird der ZFD vom
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(BMZ).



Pressekontakt:
Fabian Hanschen
Mobil: 0176 24888404
Mail: hanschen@ziviler-friedensdienst.org


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

551520

weitere Artikel:
  • Lange: Bundestag beschließt umfangreiches Maßnahmenpaket zum Breitbandausbau Berlin (ots) - Ausbaukosten müssen reduziert werden und Länder müssen Frequenzen freigeben Die Koalitionsfraktionen haben im Bundestag ein umfangreiches Maßnahmenpaket zum Breitbandausbau beschlossen. Hierzu erklärt der Sprecher für digitale Infrastruktur der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Ulrich Lange: "Mit dem Beschluss des Deutschen Bundestages und dem Kursbuch von Bundesminister Alexander Dobrindt liegen die Planungen zum Breitbandausbau für diese Legislaturperiode auf dem Tisch. Der nächste Schritt muss sein, mehr...

  • Maag: Mädchen brauchen unseren besonderen Schutz Berlin (ots) - Bundestag mahnt zum Weltmädchentag besseren Schutz vor Diskriminierung und Gewalt an Aus Anlass des Weltmädchentages am 11. Oktober debattiert der Deutsche Bundestag am heutigen Freitag darüber, dass Mädchen vielerorts weder Zugang zu Bildung und Gesundheit, noch ausreichend Schutz vor Gewalt haben. Dazu erklärt die Vorsitzende der Gruppe der Frauen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Karin Maag: "In vielen Ländern werden Mädchen noch immer allein aufgrund ihres Geschlechtes massiv benachteiligt. Im schlimmsten mehr...

  • Grünen-Politiker Nouripour fordert Druck aus Berlin auf Ankara Berlin (ots) - Der außenpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Omid Nouripour, hat die Bundesregierung aufgefordert, Druck auf die Türkei auszuüben, um ihr Verhältnis zu den Dschihadisten klarzustellen. Nouripour sagte am Freitag im rbb-Inforadio, die Regierung in Ankara sollte endlich dazu bewegt werden, eine glasklare Haltung gegenüber dem Islamischen Staat einzunehmen. "Es gibt so viele Indizien dafür, dass zumindest Teile der türkischen Regierungspartei mit dem IS in der Vergangenheit zusammengearbeitet haben. Man mehr...

  • Pfeiffer: Freihandelsabkommen (CETA) zwischen EU und Kanada setzt neue globale Maßstäbe Berlin (ots) - CETA stärkt Handels- und Investitionsbeziehungen und schafft Arbeitsplätze In dieser Woche haben der kanadische Chefunterhändler, Steve Verheul, und die Botschafterin Kanadas in Deutschland, Marie-Gervais-Vidricaire, die Arbeitsgruppe TTIP/CETA (Freihandelsabkommen USA/ Kanada) der CDU/CSU-Bundestagsfraktion besucht. Im Mittelpunkt stand der Ab-schluss der Verhandlungen zwischen der Europäischen Kommission und Kanada für ein umfassendes Wirtschafts- und Handelsabkommen (CETA). Hierzu erklärt der wirtschafts- mehr...

  • Weiß/Pätzold: Jugendarbeitslosigkeit in Europa lässt sich nicht mit mehr Geld bekämpfen Berlin (ots) - Strukturelle Anpassungen in den betroffenen Ländern sind zuallererst notwendig Die Staats- und Regierungschefs der EU haben in dieser Woche über die Programme zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit beraten und sich darauf verständigt, dass das Abrufen der vorhandenen Mittel erleichtert werden müsse. Hierzu erklären der Vorsitzende der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Weiß, und der zuständige Berichterstatter für den europäischen Arbeitsmarkt, Martin Pätzold: "Die Jugendarbeitslosigkeit mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht