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Börsen-Zeitung: Ernüchterung, Kommentar zum deutschen Aktienmarkt von Christopher Kalbhenn

Geschrieben am 08-10-2014

Frankfurt (ots) - Die Entwicklung des Dax, der gestern erstmals
seit zwei Monaten wieder Tiefen unterhalb der Schwelle von 9000
Punkten erreicht hat, ist in mehrfacher Hinsicht ernüchternd. Denn
nach dem Ende des Septembers, des statistisch gesehen schwächsten
Monats des Index, sahen die Aussichten auf einen "Goldenen Herbst" am
Aktienmarkt nicht schlecht aus. Dass nahezu 90% der
Jahresschlussquartale für den Dax positiv ausfallen, ist dabei
Nebensache. Die Entschärfung der Ukraine-Krise, vor allem aber der
immer aggressiver werdende Lockerungskurs der Europäischen
Zentralbank und die Abschwächung des Euro schienen die Börsenampeln
wieder auf Grün geschaltet zu haben.

Nach der jüngsten Schwäche liegt der Dax seit dem Jahresbeginn mit
5,1% im Minus, während Bundesanleihen, für die Ende 2013 teilweise
sogar negative Erträge prognostiziert worden waren, im sieben- bis
zehnjährigen Laufzeitenbereich 10,3% eingespielt haben. Das dürftige
Ergebnis zeigt, dass auch Aktienmärkte auf Dauer nicht von heißer
Luft leben können. Es reicht letztlich allein nicht aus, dass
Zentralbanken das Zinsniveau auf null drücken und die Märkte mit
Liquidität zuschütten.

Entscheidend sind und bleiben die Unternehmensgewinne bzw. deren
Wachstumsaussichten, und eben in dieser Hinsicht hakt es. Denn es
sieht angesichts der zusehends schlechten konjunkturellen Nachrichten
sehr danach aus, dass die Erholung der Gewinnentwicklung ein weiteres
Mal verschoben werden muss. Noch rechnet der Konsens für das nächste
Jahr mit einem Wachstum der aggregierten Dax-Gewinne je Aktie um rund
12,5%. Doch das sieht mittlerweile immer ambitionierter aus. Kurzum:
Dem Markt drohen Gewinnenttäuschungen und Abwärtsrevisionen bei den
Prognosen.

In dem derzeitigen negativen Umfeld könnte der Dax in nächster
Zeit durchaus auch noch deutlicher unter die Schwelle von 9000
Zählern sinken. Allerdings ist die Neueinschätzung der
konjunkturellen Aussichten nun auch ein gutes Stück weit in den
Notierungen eingearbeitet. Zudem bedeuten die extrem niedrigen
Zinsen, die im Euroraum noch lange erhalten bleiben werden, eine
Stütze, da es an Alternativen zur Aktie mangelt. Mit der Zeit wird
die Schwäche des Euro zum einen sich positiv in der Ertragslage der
Unternehmen niederschlagen und zum anderen in Kombination mit den
Kursverlusten Euro-Aktien für Anleger aus anderen Währungsräumen
wieder attraktiv machen.



Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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