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WDR Westpol: Misshandlungen und zu wenig Personal - Schwere Vorwürfe gegen privaten Flüchtlingsheimbetreiber

Geschrieben am 28-09-2014

Düsseldorf (ots) - In nordrhein-westfälischen Flüchtlingsheimen
soll es zu gewalttätigen Übergriffen des Wachdienstes gekommen sein.
Asylbewerber aus einem Flüchtlingsheim in Essen berichten gegenüber
dem WDR-Magazin Westpol von Prügelattacken und Demütigungen. Westpol
(WDR Fernsehen, Sonntag, 19.30 Uhr) liegt außerdem ein ärztliches
Attest eines Flüchtlings vor, in dem Verletzungen dokumentiert
werden. Auch in einer Unterkunft in Burbach soll es zu Übergriffen
des Wachdienstes auf Flüchtlinge gekommen sein. Beide
Flüchtlingsunterkünfte werden von der Firma European Homecare
betrieben. Das Unternehmen ist einer der größten Betreiber von
Flüchtlingsunterkünften in Deutschland. Allein in Nordrhein-Westfalen
betreibt es sechs der zentralen landesweiten
Erstaufnahmeeinrichtungen.

European Homecare hält sich nach Westpol-Recherchen außerdem nicht
an die vom Land geforderten und vertraglich vereinbarten Standards
für den Betrieb von Flüchtlingswohnheimen. In der
Erstaufnahmeeinrichtung in Schöppingen gibt es zu wenig
qualifiziertes Personal vor. Es fehlt an Psychologen, Erziehern und
Sozialpädagogen. Das räumt European Homecare selbst gegenüber Westpol
ein, und verweist auf den Anstieg der Flüchtlingszahlen. Auf die
Frage, ob European Homecare die vorgeschrieben Standards und den
Personalschlüssel im Moment einhalten kann, antwortet Renate
Walkenhorst, Pressesprecherin von European Homecare, gegenüber
Westpol: "Nein, klares Nein. In dieser Notsituation können wir das
nicht."

Die Aufsicht über die landesweiten Flüchtlingsunterkünfte hat die
Bezirksregierung Arnsberg. Der stellvertretende Behördenleiter Volker
Milk räumt die Vertragsverletzungen durch European Homecare gegenüber
Westpol ein. Dass das Land nicht einschreitet, begründet er so: "Wir
sind im Moment sehr froh, dass uns alle Hilfsorganisationen und auch
der private Betreiber European Homecare nach ihren besten Kräften
unterstützen und es ermöglichen, dass die Menschen nicht in die
Obdachlosigkeit geraten. Vor diesem Hintergrund bin ich nicht der
Meinung, dass wir im Moment die Standards diskutieren sollten." Die
flüchtlingspolitische Sprecherin der Grünen fordert dagegen
Konsequenzen. "Es darf aus meiner Sicht nicht sein, dass aus der Not
ein Geschäft gemacht wird und Standards unterlaufen werden. Die
Betreuungsorganisationen bekommen gutes Geld vom Land für die
Erfüllung ihrer Aufgaben und dann müssen diese Verträge auch
eingehalten werden." So Monika Düker gegenüber Westpol.

Mit Quellenangabe Westpol (Sonntag, 28.9.2009, 19:30 Uhr) ab
sofort zur Veröffentlichung frei.

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Pressekontakt:
Redaktion Landespolitik FS
Funkhaus Düsseldorf
Tel. 02 11/89 00-131
westpol@wdr.de


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