(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Obamas Schlachtplan Beweisnot BERNHARD HÄNEL

Geschrieben am 24-09-2014

Bielefeld (ots) - US-Präsident Obama will den Zustrom
terroristischer Kämpfer in Krisengebieten eindämmen. Der
UN-Sicherheitsrat soll dafür eine bindende Resolution verabschieden,
die alle Staaten verpflichtet, Bürger strafrechtlich zu belangen, die
zu terroristischen Zwecken ins Ausland reisen oder etwa aus einem
Terrorcamp ins Heimatland zurückkehren. So wünschenswert das ist, so
schwierig ist seine Umsetzung in einem Rechtsstaat. Auch im
Anti-Terror-Kampf dürfen essenzielle Grundrechte nicht auf der
Strecke bleiben. Die Freiheit, in andere Staaten zu reisen, ist im
Grundgesetz nicht klar geregelt. Dort findet sich zwar der Begriff
der Freizügigkeit, doch sie bezieht sich auf das Bundesgebiet. Und so
wird schon jetzt mutmaßlichen Unterstützern von Terroristen der Pass
entzogen - und zwar gebürtigen Deutschen, Eingebürgerten und
Ausländern gleichermaßen. Dennoch kann schon der Passentzug
grundrechtswidrig sein. Kann ein Grenzbeamter erkennen, ob jemand zu
Ausgrabungen in Bakr Awa oder Tall Schech Hamad reisen will oder
sich den Terrormilizen des "Islamischen Staats" oder anderen
Dschihadistengruppen anschließen will? Für diese Prognose reicht wohl
kaum der Blick auf ein Gesichtskleid oder in die Reisebibliothek. Ein
Rechtsstaat kommt ohne Beweise, zumindest aber klar definierte
Prognosen nicht aus. Ein Bekenntnis etwa zum Islam allein reicht
nicht aus für einen Generalverdacht; zudem stehen Grundrechte jedem
Menschen zu, nicht nur unverdächtigen und unbescholtenen. Vielleicht
mögen unsere Staatsschützer in der Lage sein, potenzielle
islamistische Terroristen ausfindig zu machen; bezweifelt werden darf
aber, ob sie gerichtsfeste Beweise aus eigener Fähigkeit liefern
könnten. Dafür werden sie, wie in der Vergangenheit mehrfach
praktiziert, auf Erkenntnisse ausländischer Geheimdienste
zurückgreifen müssen. Und schon kämen die Superspione der NSA ins
Spiel. Die wissen bekanntlich bis hinauf zur Kanzlerin umfassend
Bescheid über die Deutschen. Rechtsstaatlich beschaffte Beweise sind
das nicht. Aber nur diese dürfen deutsche Behörden nutzen. Und so
gilt wie eh und je: Den Rechtsstaat kann man nur mit
rechtsstaatlichen Mitteln verteidigen.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

548840

weitere Artikel:
  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar "Reform mit Fragezeichen" zu Bildungskonzept der CSU von Christine Schröpf Regensburg (ots) - Mit einem "Themenherbst" will CSU-Chef Horst Seehofer vergessen machen, in welch schwere Wasser seine Partei im Sommer geraten ist. Mautsteit, Affäre Haderthauer und G8-Debatte sind dafür Stichworte. Zumindest beim Streit um das achtjährige Gymnasium ist die CSU jetzt auf Kurs. Ob die Reformen wirklich spürbare Verbesserungen bringen, wird sich zeigen. Ebenso, ob überhaupt eine nennenswerte Zahl von Schülern die Option zu einer längeren Lernzeit nutzt. CSU-Fraktionschef Thomas Kreuzer nährt berechtigte Zweifel. Es mehr...

  • Weser-Kurier: Kommentar von Alexander Pitz zum Tierschutz-Streit der Koalition Bremen (ots) - Eigentlich könnte die Sache schon lange erledigt sein. Bereits 2009 wurde auf Drängen der SPD im Tierschutzgesetz die rechtliche Grundlage für ein bundesweit einheitliches Zulassungsverfahren für Tierhaltungssysteme geschaffen. Aber weil die notwendige Verordnung nie zustande kam, gibt es den sogenannten Tierschutz-TÜV bis heute nicht. Das führt in Deutschland zu dem bürokratischen Phänomen, dass jede einzelne der mehr als 400 Veterinärbehörden vor Ort prüfen und entscheiden muss, ob eine serienmäßig hergestellte Stalleinrichtung mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar "Die Schrauben angezogen" zu Steuerbetrügern von Reinhard Zweigler Regensburg (ots) - Vor Jahrhunderten war es üblich, nicht geständigen, vermeintlichen Straftätern Daumenschrauben anzusetzen, um sie zum Reden zu bringen. Solch brutale Methoden sind im Einsatz gegen Steuerhinterzieher heute zum Glück nicht mehr möglich. Ein großes Ärgernis und ein gewaltiger Schaden sind die Betrügereien bei der Steuer jedoch allemal. Mit allerhand Tricks, oft sogar krimineller Energie wird versucht, dem Fiskus ein Schnippchen zu schlagen. Der Begriff "Steuersünder" ist freilich die Verniedlichung einer Straftat. mehr...

  • Westfalen-Blatt: zum Erfolg der AfD Bielefeld (ots) - Wenn es um die AfD geht, sprechen die Politiker von CDU und CSU neuerdings von einer »Illusionspartei«. Beim Blick auf die Wortbedeutung könnte man eher auf den Gedanken kommen, Union, SPD, Grüne und Linke für Illusionsparteien zu halten. Unter Illusion versteht man die falsche Wahrnehmung der Wirklichkeit. Genau das Gegenteil, nämlich die vermeintlich richtige Deutung der Realität, scheint das Erfolgsrezept der »Alternative für Deutschland« zu sein. Und das weiß die CDU ganz genau. So meint Generalsekretär Peter mehr...

  • Westfalen-Blatt: zum Kopftuch-Verbot Bielefeld (ots) - Geschiedene dürfen nicht als Erzieher arbeiten und Homosexuelle kein Heim für Jugendliche leiten: Wer es beruflich mit einem kirchlichen Träger zu tun hat, muss sich Einmischungen ins Privatleben gefallen lassen. So lauten die Vorschriften. Die gelten nach Ansicht der höchsten deutschen Arbeitsrichter auch für eine muslimische Krankenschwester, die im Dienst ein Kopftuch tragen will. Das kirchliche Selbstbestimmungsrecht genießt Vorrang vor dem Recht auf Religionsfreiheit im Dienst. Doch diese Einmischung ins Privatleben mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht