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Lausitzer Rundschau: Bitte nicht weggucken Härtere Strafen für den Besitz von Kinderpornografie reichen nicht

Geschrieben am 17-09-2014

Cottbus (ots) - Erst die wirklich gute Seite: Der Besitz von
Kinderpornografie wird künftig härter bestraft. Wer erwischt wird,
kann mit bis zu drei Jahren Freiheitsentzug rechnen. Und auch der
Begriff Kinderpornografie wird enger gefasst. Fotos, die ohne Wissen
der Kinder entstehen - etwa nackt beim Schlafen oder Baden - und
"Posingbilder" gelten künftig als pornografisch. Jetzt die nicht ganz
so gute Seite: Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig gibt schon
vor Inkrafttreten der neuen Regelungen zu bedenken, dass die Kripo
von Bund und Ländern bereits jetzt überfordert sei. Das heißt: Wer
soll die ganze Bilderflut im Internet überprüfen? Oder anders gesagt:
Fälle von Kinderpornografie werden schon jetzt wegen Personalmangels
bei der Polizei nicht bearbeitet. Die schärferen Gesetze werden die
illegale Bilderflut also nicht eindämmen, sondern anschwellen lassen
- weil mehr Bilder dann illegal sind. Wem ist damit geholfen? Auch
Eltern und Großeltern müssen nach dieser Gesetzesverschärfung lernen,
sorgsamer mit Fotos ihrer Kinder und Enkel umzugehen. In sozialen
Netzwerken kursieren Tausende Fotos halbnackter Kinder, die beim
Planschen im See oder am Strand aufgenommen worden sind. Für die
Angehörigen sind sie ein Zeitdokument und völlig unverfänglich. Für
Pädophile und deren Zuträger sind sie ein gefundenes Fressen. Solche
Fotos gehören nicht ins Internet. Zudem müssen Eltern noch viel mehr
als in Jahrzehnten zuvor darauf achten, dass Kinder lernen,
selbstbewusst Nein zu sagen. Sie müssen wissen, dass nicht alle
Erwachsenen gute Menschen sind. Das Vertrauen und die Körperlichkeit
der Kinder darf niemals verletzt werden, sondern sollte bestärkt
werden. Erst vor wenigen Tagen hat der Missbrauchsbeauftragte der
Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, deutlich stärkeres
Engagement der Schulen im Kampf gegen sexuellen Missbrauch gefordert.
In jeder Klasse säßen ein bis zwei Kinder, die schon einmal
missbraucht worden seien. Die Pädophilen werden sich von den
schärferen Gesetzen nicht abschrecken lassen. Die Polizei schafft es
schon jetzt nicht, allen Tätern auf die Spur zu kommen. Es hilft nur
eines: Bitte nicht weggucken. Niemals! Und helfen. Immer!



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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