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"Familienbetriebe müssen Entwicklungsperspektiven haben" - Rukwied und Sonnleitner beim BMEL-Symposium

Geschrieben am 11-09-2014

Berlin (ots) - (DBV) "Die bäuerlichen Unternehmerfamilien sind
eine der tragenden Säulen für die wirtschaftliche, soziale und
kulturelle Entwicklung des ländlichen Raumes", stellte der Präsident
des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, auf dem
Symposium des Bundeslandwirtschaftsministeriums zu Perspektiven für
bäuerliche Familienbetriebe fest. "Bäuerliche Familienunternehmen als
Rückgrat der deutschen Landwirtschaft haben erfolgreich unter Beweis
gestellt, dass die an sie gestellten Anforderungen erfüllt werden
können, wenn Politik und Gesellschaft ihnen den nötigen Freiraum für
eigenverantwortliches unternehmerisches Handeln zugestehen."

Ein- und Mehrfamilienbetriebe wirtschafteten in
generationenübergreifender Verantwortung für ihre Unternehmen, ihre
Höfe, ihre Familien und für ihr Umfeld im ländlichen Raum. Sichtbares
Zeichen dieses Selbstverständnisses seien die Wettbewerbsfähigkeit
ihrer Betriebe, ihre Erfolge auf den deutschen und europäischen
Märkten, die kontinuierlichen Verbesserungen in der
Ressourceneffizienz und nicht zuletzt die Bewältigung des
Strukturwandels, stellte Rukwied fest. Die Betriebe hätten
andererseits eine Reihe unternehmerischer Herausforderungen zu
bewältigen. Dazu gehörten die wechselhaften und international
geprägten Märkte, der scharfe Wettbewerb in der Nahrungsmittelkette,
die Konzentration im Lebensmittelhandel, aber auch in den vor- und
nachgelagerten Wirtschaftsbereichen, sowie die kontinuierlich
verschärften Auflagen in der Produktion mit den Folgen eines höheren
Kostendrucks. "Diese höheren Standards wollen wir nicht pauschal in
Frage stellen, aber wir müssen die Feststellung treffen, dass
Produzenten aus Regionen, die mit uns im Wettbewerb stehen, vielen
dieser Auflagen nicht unterliegen", stellte der Bauernpräsident fest.

Auf der anderen Seite gebe es immer mehr Vorbehalte gegen eine
moderne, effiziente und unternehmerische Landwirtschaft. Damit
entwickelten sich die politischen und gesellschaftlichen Forderungen
sowie die Erwartungen häufig in eine andere Richtung als die
wirtschaftlichen Notwendigkeiten. Die Folge seien Zielkonflikte, die
am Ende zu Lasten der Landwirte gingen. "Das erste Anliegen der
Landwirte lautet deshalb: Die Betriebe müssen sich weiterentwickeln
können, um den steigenden Anforderungen gerecht werden zu können.
Unternehmertum muss gefördert und darf nicht behindert werden",
erklärte Rukwied. Politik, Medien und Gesellschaft müssten ehrlich
und sachgerecht mit Zielkonflikten umgehen. Wichtigste
Herausforderungen seien Nachwuchsförderung, gute Ausbildung und
Hofnachfolge, ohne die familienbetriebene Landwirtschaft in
bäuerlicher Eigentumsverfassung nicht denkbar sei. Rukwied kündigte
an, dass der DBV internationale Kooperationen verstärken will und
seine Unterstützung zur politischen und wirtschaftlichen Organisation
von Bauernfamilien ausweiten wird.

"Der bäuerliche Familienbetrieb ist weltweit allen anderen
Betriebsformen überlegen." Dies stellte der UN-Sonderbotschafter und
Ehrenpräsident des DBV, Gerd Sonnleitner, auf dem Symposium fest.
Sonnleitner zeigte sich erfreut darüber, dass zum Internationalen
Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe bäuerliche Organisationen wie
auch die FAO auf allen Kontinenten politisch viel beachtete
Regionalveranstaltungen durchführen würden. Dabei zeige sich, dass
Bauern weltweit viel von einander lernen könnten, um eine autonome
und nachhaltig effiziente Landwirtschaft in ihren jeweiligen Ländern
zu entwickeln. Selbst wenn die Bedingungen, unter denen die Bauern
produzieren würden, sehr unterschiedlich seien, wären die Strukturen
in den Entscheidungsprozessen der Bauernfamilien überall gleich.

Dies zeigten auch die internationalen Kooperationsprojekte
zwischen den bäuerlichen Organisationen, die vom
Bundeslandwirtschaftsministerium unterstützt werden. In diesem
Zusammenhang hob Sonnleitner die bäuerlichen
Selbsthilfeorganisationen in Form von Bauernverbänden,
Erzeugergemeinschaften, Genossenschaften und Maschinenringen hervor.
Sie seien Stabilitätsanker für die bäuerlichen Familienbetriebe und
würden wichtige Hilfestellung bei der Formulierung und Durchsetzung
von verlässlichen politischen Rahmenbedingungen geben. Zudem würden
sie beim Zugang und der Erschließung der Märkte helfen und eine
gemeinsame Nutzung von moderner Technik erschwinglich machen. "Die
Förderung von politisch wie wirtschaftlich unabhängigen bäuerlichen
Selbsthilfeorganisationen ist ein zentraler Baustein und
Kristallisationspunkt für eine vielfältige und nachhaltig effiziente
Landwirtschaft", betonte Sonnleitner. Erst jüngst stellte die FAO
fest, dass in den Ländern und Regionen, wo Bäuerinnen und Bauern gut
organisiert seien, die Ernährungssituation der Bevölkerung besser
sei. Dieser Gedanke sei auch der Kern der internationalen
Kooperationsprojekte.



Pressekontakt:
Kontakt:
Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
Tel.: 030 / 31904 240


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