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BUND fordert Ausstieg aus Braunkohleverstromung. Erster Schritt: Stilllegung der 24 ältesten Kohlemeiler per Gesetz

Geschrieben am 29-08-2014

Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) hat die Bundesregierung aufgefordert, die Laufzeit älterer
Braunkohlekraftwerke per Gesetz zu begrenzen. Nur so lasse sich das
nationale Klimaschutzziel von minus 40 Prozent Kohlendioxid bis 2020
noch erreichen. "Bleibt die Kohleverstromung in alten und
ineffizienten Braunkohlekraftwerken so lukrativ wie heute, kann die
Bundesregierung ihre Klimaschutzziele abschreiben", sagte der
BUND-Vorsitzende Hubert Weiger vor der Presse in Berlin.

"Mit 25 Prozent ist der Anteil des Braunkohlestroms am deutschen
Strommix viel zu hoch. Der einzige Weg, von den hohen CO2-Emissionen
aus Kohlekraftwerken wegzukommen, ist ein zügiger Ausstieg aus der
Braunkohleverstromung", sagte Weiger. Erforderlich sei zunächst ein
Gesetz, das die Laufzeit der 24 ältesten und ineffizientesten
Braunkohlemeiler auf je 35 Jahre begrenze. "Bis 2020 können und
müssen jene Braunkohlemeiler abgeschaltet werden, die vor 1985 in
Betrieb gingen. Den Gesetzesvorschlag dafür übermitteln wir
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und Wirtschaftsminister
Sigmar Gabriel und erwarten die umgehende Prüfung. Eine erfolgreiche
Klima- und Energiepolitik duldet keinen Aufschub", sagte der
BUND-Vorsitzende.

Die in den letzten Jahren angestiegene Braunkohleverstromung und
die daraus resultierenden hohen CO2-Emissionen machten die Erfolge
beim Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland wieder zunichte,
kritisierte die BUND-Energieexpertin Daniela Setton. Alte
Braunkohlemeiler, die pro erzeugte Kilowattstunde Strom mehr als ein
Kilogramm CO2 ausstießen, würden auf Hochtouren laufen.
Klimaschonenden Gaskraftwerken, die als Ergänzung der erneuerbaren
Energien für die Energiewende vorübergehend unverzichtbar seien,
drohe hingegen das Aus. Hauptursache dafür sei der darniederliegende
Handel mit Emissionszertifikaten. "Der Preis für CO2-Zertifikate ist
absehbar dauerhaft zu niedrig - mit verheerenden Konsequenzen für den
Klimaschutz und die Energiewende. Deshalb muss die Bundesregierung
jetzt handeln und den klimaschädlichsten Energieträger, die
Braunkohle, mit gesetzlichen Maßnahmen sukzessive vom Markt
verdrängen", forderte Setton.

Rund die Hälfte der heutigen Braunkohlekapazitäten, etwa 10
Gigawatt, würde nach dem Gesetzesvorschlag des BUND bis 2020
stillgelegt. Dies beträfe die 24 ältesten Kraftwerksblöcke in
Deutschland, die meisten davon in Nordrhein-Westfalen und
Brandenburg.

"Noch ist die Kohleverstromung für ein Drittel der CO2-Emissionen
in unserem Land verantwortlich. Kommt das Gesetz zum Abschalten der
ältesten Braunkohlemeiler, verringern sich die CO2-Emissionen der
Braunkohleverstromung um jährlich rund 90 Millionen Tonnen. Mit einem
solchen Gesetz werden außerdem moderne Gaskraftwerke
wettbewerbsfähiger und die Erlöse für erneuerbaren Strom steigen",
sagte Energieexpertin Setton.

Den Braunkohle-Ausstiegsplan des BUND finden Sie im Internet
unter: www.bund.net/pdf/laufzeitbegrenzung-kohle



Pressekontakt:
Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -440
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


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