Rheinische Post: In eigener Sache
Geschrieben am 19-08-2014 |   
 
 Düsseldorf (ots) - Ich bin ein großer Freund der USA. Dieser  
unbändige Wille zu Freiheit und Fortschritt, die Lebensfreude, der  
Glaube einer ganzen Nation an den (Wieder-)Aufstieg nach einer  
Niederlage ringen mir Respekt und Anerkennung ab. Seit einigen Jahren 
schmilzt meine Liebe zu den Vereinigten Staaten jedoch wie ein  
Schoko-Cupcake in der sengenden Hitze Nevadas. Guantanamo, Irak, Abu  
Ghraib, der Allmachtsanspruch der US-Geheimdienste sind die  
Stichworte zu dieser Entwicklung. Nun ist gestern unser  
USA-Korrespondent Frank Herrmann auf dem Bürgersteig von Ferguson,  
einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Missouri, verhaftet worden. Er  
recherchierte dort über die Unruhen, die entstanden waren, nachdem  
vor zehn Tagen ein weißer Polizist einen schwarzen Jugendlichen  
erschossen hatte. Herrmann war am frühen Nachmittag auf einer  
menschenleeren Straße auf dem Weg zu einer Tankstelle, die offenbar  
in Brand gesteckt worden war. Die Polizisten sahen ihn und einen  
Kollegen und forderten sie auf, schneller zu gehen. Als Herrmann  
fragte, warum, klickten die Handschellen. Frank Herrmann ist ein  
erfahrener und anerkannter Reporter. Seit Jahren berichtet er für uns 
aus den USA. Er geht tief hinein in seine Geschichten, recherchiert  
akkurat. Zu weit geht er nicht. Herrmann, 55 Jahre, trug seinen  
Presseausweis sichtbar vor der Brust. Er arbeitet mit einem  
Journalisten-Visum. Auch das hätten die Beamten mit einem Blick in  
ihren Computer sehen können. Nach drei Stunden Haft wurde er  
freigelassen. Ohne Begründung. Eine Anklage gibt es bis jetzt nicht.  
Kein Dokument. Ich dachte an China oder Russland, als Herrmann mir  
diese Geschichte erzählte. Ich weiß nicht, ob der weiße Polizist mit  
seinen Schüssen auf den Jugendlichen überreagierte oder in akuter  
Lebensgefahr war. Das müssen die Justizbehörden klären. Ich weiß auch 
nicht, ob die Polizei in Ferguson nach den Unruhen überarbeitet,  
nervös und schlicht mit den Nerven am Ende ist. Dass in den  
Vereinigten Staaten aber das Vertrauen in die Rechtsstaatlichkeit und 
die sie überwachenden Funktionsträger erheblich gesunken ist, zeigen  
alleine die Wucht der Demonstrationen und die internationale Debatte. 
Die hässliche Seite Amerikas kommt wieder zum Vorschein. Auch im  
Ausland. Rassenunruhen. Polizeiwillkür, Freiheitsberaubung. Es war  
Thomas Jefferson, der dritte Präsident der USA, der die Freiheit als  
"selbstverständliche Wahrheit" in die Unabhängigkeitserklärung  
schreiben ließ. Es wird Zeit, dass sich die USA wieder ihrer  
Gründerväter besinnt. Sonst verliert dieses große Land weitere  
Freunde. Viel wichtigere vielleicht. 
 
 
 
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Rheinische Post 
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