| | | Geschrieben am 18-08-2014 DER STANDARD-Kommentar: "Fachkompetenz als Nebenthema" von Petra Stuiber
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 Die Aufgaben für die neuen Minister sind riesig - die
 SPÖ-Spitze interessiert das kaum (Ausgabe ET 19.8.2014)
 
 Wien (ots) - Die gute Nachricht ist: Details interessieren nicht.
 Wie die neue Gesundheitsministerin ihren Job anlegen wird, bleibt
 weitgehend ihr überlassen - Hauptsache, sie macht dabei keine
 politischen "Brösel". Die schlechte Nachricht: Wenn Sabine Oberhauser
 keine mittel- und langfristigen politischen Visionen für Österreichs
 Gesundheitssystem entwickelt, wird es auch sonst keiner machen. Ihr
 (baldiger) Vorgänger Alois Stöger hinterlässt ihr nicht die
 schlechtesten Voraussetzungen. Die Gesundheitsreform ist "auf
 Schiene": Neun Landeshauptleute haben sich mit ihrer Unterschrift auf
 einen Zielsteuerungsplan festgelegt, der eine mittelfristige
 Strategie in der Gesundheitspolitik vorgibt. Wenn Oberhauser dies
 exekutiert, wird sich Österreichs Gesundheitssystem mit der Zeit
 nachhaltig verändern.
 
 Dafür braucht es freilich Stärke und Konsequenz: Denn schon jetzt,
 am Anfang dieses Wegs, zeichnen sich faule Kompromisse ab. Vereinbart
 worden war etwa, die "Primärversorgung auszubauen" - und zwar "auf
 Augenhöhe". Sprich: Gesundheitszentren mit niedergelassenen Ärzten
 sowie Pflegepersonal und Therapeuten sollen entstehen, wo sich alle,
 die mit einem Patienten arbeiten, partnerschaftlich absprechen und
 koordinieren. Die Ärzte verstehen unter "Augenhöhe" freilich nach wie
 vor ein klares Hierarchiegefälle, mit dem die Pflegekräfte naturgemäß
 nicht einverstanden sind.
 
 Es wird auf die neue Ministerin ankommen, dass die Einigung so
 aussieht, dass künftig nicht am Bett des Patienten
 Kompetenzstreitigkeiten ausgetragen werden. Völlig offen ist auch die
 Frage der Qualitätssicherung: Der mündige Patient braucht
 Informationen über die Qualität niedergelassener (Fach-)ärzte. Das
 wird sich nicht objektiv herstellen lassen, wenn sich die Ärzte auch
 künftig selbst kontrollieren.
 
 Auch bei der elektronischen Krankenakte Elga heißt es, Stärke zu
 zeigen: Wer die internationalen Zukunftsdebatten verfolgt (etwa auch
 bei den Gesundheitsgesprächen in Alpbach), kann über das Geziere zum
 Thema Elga nur schmunzeln. Weltweit ist völlig klar, dass "Big Data"
 die Frage aller Fragen ist: Wie können alle verfügbaren Informationen
 zu Krankheitsbildern so verknüpft werden, dass jeder Patient die
 beste individuelle Therapie bekommt?
 
 Dass Oberhauser eine Expertin ist, in die Materie gut
 eingearbeitet ist und als geschickte und gut vernetzte Verhandlerin
 gilt, war bei dieser Personalentscheidung ein nützlicher Nebeneffekt.
 Gezielt kalkuliert war das nicht. Faymann ging es um Machtstrategie.
 
 In dieser Logik macht auch das Wegloben von Stöger ins
 Infrastruktur-Ressort Sinn: Oberösterreicher ist er, mehr wurde nicht
 hinterfragt. Dass hier neben den kostenintensiven Verkehrsagenden
 auch über wesentliche Stränge der Informationstechnologiepolitik
 sowie die Vergabe erheblicher Forschungsmittel entschieden wird,
 bedurfte offenbar keiner weiteren Überlegung. Es hätte vielleicht
 Sinn gemacht, einen ministrablen Menschen mit guten Kontakten zur
 (digitalen) Wirtschaft zu suchen - oder jemanden mit einer klaren
 Vision für das "Forschungsland Österreich".
 
 Während sich in Deutschland Sigmar Gabriel erkennbar bemüht, der
 SPD eine neue Wirtschaftskompetenz zu verleihen, bewegt den SPÖ-Chef
 die Frage, aus welchem Bundesland seine Minister kommen. Mehr
 Unterschied geht nicht.
 
 Rückfragehinweis:
 Der Standard, Tel.: (01) 531 70/445
 
 Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/449/aom
 
 *** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
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