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neues deutschland: Anschläge auf Synagogen und Moscheen: Vorurteil für alle

Geschrieben am 29-07-2014

Berlin (ots) - Es ist womöglich naheliegend, den Anschlag auf eine
Synagoge in Wuppertal als Ausschlag der Erregungskurve zu betrachten,
die die Debatten in den letzten Tagen in Deutschland beschreiben.
Doch niemand muss ernsthaft befürchten, dass die Bewertung des
Anschlags zu neuer Polarisierung führt; zu einhellig dürfte die
Verurteilung über alle Meinungsunterschiede hinweg sein. Was
zumindest als Gelegenheit zur Versachlichung betrachtet werden kann.
Zur Diskreditierung der Debatte jedenfalls taugt der Vorfall nicht.
Was sich in Wuppertal zeigt, ist der Ausfluss an gewaltbereitem
Ressentiment gegenüber Juden und ihrem Glauben - was zu Recht
antisemitisch genannt werden muss und Empörung hervorruft. Der Staat
hat hier angemessen zu reagieren. Wie er auch auf Gewalttaten
gegenüber Moscheen reagieren muss, die in den letzten beiden Jahren
sprunghaft zugenommen haben. Hieran allerdings scheint der Bedarf als
weniger dringlich empfunden zu werden. Und leider ist zu vermuten,
dass Vorurteile im Spiel sind. Ob der Islam als Integrationshindernis
angemessen beschrieben ist, ist gerade ein Konfliktthema für die
»Bild«-Zeitung, in deren Kommentarspalten sich die Formulierung fand.
Der Ärger sei ihr gegönnt. Doch dass der Islam eine Art kulturellen
Nachholbedarf von Muslimen produziert, ist eine These, die vor aller
Augen und Ohren in Deutschland immer wieder ausgebreitet wird.
Vorurteile gedeihen am besten unter gesellschaftlicher Anleitung.
Ihnen folgt unausweichlich das Urteil.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715


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