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Lausitzer Rundschau: Das sind Putins Tote Der Flugzeug-Abschuss über der Ukraine und seine Folgen

Geschrieben am 18-07-2014

Cottbus (ots) - Der Abschuss einer Zivilmaschine mit völlig
unbeteiligten Menschen aus völlig unbeteiligten Ländern ist keine
Tragödie, sondern Mord, Massenmord. Er ist ein Angriff auf das
friedliche Zusammenleben in der Welt, also auf unsere Zivilisation.
Es ist wahrscheinlich, dass russische Separatisten in der Ostukraine
die Täter waren, mit mindestens klammheimlicher Hilfe Moskaus. Und
doch muss man davor warnen, jetzt Reflexen zu folgen. Etwa dem
sofortigen Anziehen der Sanktionsspirale gegen Russland oder
Waffenlieferungen an Kiew. Es besteht die Möglichkeit, ja sogar eine
gewisse Wahrscheinlichkeit, dass Flug MH 17 am Mittwoch das Opfer
eines Kriegsversehens wurde, eines Zustandes, in dem erst geschossen
und dann nachgedacht wird. So wie es auch früher schon passiert ist,
etwa über Sachalin oder über dem persischen Golf. Umso mehr ist der
Zwischenfall ein Grund, die Anstrengungen zur Beendigung dieses
unseligen Krieges noch einmal dramatisch zu verstärken. Der Konflikt
in der Ukraine destabilisiert schon länger Osteuropa und tangiert die
Märkte. Nun aber bedroht er die ganze Weltgemeinschaft, und zwar
physisch. Nur einer kann diesen Konflikt wirklich stoppen, nämlich
der, der ihn ausgelöst hat: Wladimir Putin. Die Separatisten selbst
werden nicht von sich aus aufhören, das sind Desperados des
russischen Nationalismus. Putin kann nicht sagen, dass sein Land mit
dem Abschuss nichts zu tun habe - das immer hemmungslosere Vorgehen
der Separatisten, zu Lande und in der Luft, ist erst mit Waffen,
Logistik und Kämpfern aus Russland möglich geworden. Putin hatte alle
Möglichkeiten, den Zustrom zu beenden, doch er nutzte sie bisher
nicht, weil er den Konflikt heiß halten und die Ukraine
destabilisieren wollte. Jetzt ist diese Strategie dramatisch
schiefgegangen, 298 Menschen sind tot. Und das ist allein die
Verantwortung des russischen Präsidenten. Er hat mit Streichhölzern
gespielt und Feuer verbreitet. Es sind seine Toten. Russland und die
Separatisten stehen durch den Abschuss von MH 17 moralisch und
politisch unter Druck. Jetzt muss man sie packen. Das Erste ist die
Forderung nach einer unabhängigen Untersuchung des Zwischenfalls, was
eine Feuerpause in der umkämpften Region voraussetzt. Das Zweite ist
die unmissverständliche Aufforderung an Russland, die Grenzen für
Waffenlieferungen wirksam zu schließen und die Kooperation mit den
Rebellen einzustellen. Ihre politischen Vertreter müssen Gespräche
mit Kiew und Moskau über eine dauerhafte Friedenslösung aufnehmen.
Wenn Moskau dem nicht folgt, sind massive Sanktionen auch gegen
Russlands Wirtschaft unausweichlich. Und zwar dann ohne Wenn und
Aber.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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