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Allg. Zeitung Mainz: Neu anfangen / Kommentar zu Wulff

Geschrieben am 13-06-2014

Mainz (ots) - Auch das letzte der juristischen Kapitel in der
causa Wulff ist unglücklich gelaufen. Da klagt der freigesprochene
Ex-Bundespräsident bei seiner Buchvorstellung vor allem
Staatsanwaltschaft und Medien aufs Schärfste an, und 48 Stunden
später zieht die Staatsanwaltschaft Hannover ihre Revision mangels
Erfolgsaussicht zurück, sodass der Freispruch rechtskräftig ist.
Natürlich ein zeitlicher Zufall, aber für Unbedarfte könnte es so
wirken, als seien die Ankläger vor Wulffs Tiraden in die Knie
gegangen. Wulff, das ist einer dieser Fälle, in denen es nie eine
wirkliche Lösung geben konnte, nur unglückselige Verstrickungen. Die
Anklage war am Ende des Tages läppisch - ein Oktoberfest-Besuch als
Korruption -, aber sie musste eingereicht und verhandelt werden,
alles andere hätte der Gerechtigkeit und dem Rechtsstaatsgedanken
massiv geschadet. Gleiches gilt für den Beginn der Ermittlungen: Sie
waren nach der Faktenlage alternativlos. Und der Beginn der
Ermittlungen musste zwangsläufig zum Rücktritt führen. Die Ursache
dafür aber hat kein anderer als Christian Wulff gesetzt. Er war ein
guter Politiker, aber im Amt des Präsidenten überfordert und
verführbar. Er hat sich nicht unrechtmäßig verhalten, aber das genügt
nicht, um ein legitimiertes Staatsoberhaupt zu sein. Er stand da wie
ein Schnäppchenjäger. Zu viele Einladungen, zu vieles, was ein
Gschmäckle hatte. So konnte das nicht gehen. Dass er sich nun als
Opfer von Justiz und Medien geriert, ist menschlich nachvollziehbar
und tut niemandem weh. Christian Wulff ist im Kern ein Guter, und er
sollte dazugelernt haben. Glück ist ihm nun zu wünschen, durchaus
auch ein verantwortungsvolles Amt, außerhalb von politischem
Tagesgeschäft.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


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