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Behandlung der akuten lymphoblastischen Leukämie durch Aktivierung der Immunzellen des Patienten mit einem bispezifischen Antikörper

Geschrieben am 13-06-2014

Mailand (ots/PRNewswire) -

Dr. Nicola Gökbuget wird auch im Namen von Max Topp die Resultate
von zwei Abstracts erklären, die beim 19. Kongress des Europäischen
Hämatologenverbands EHA (European Hematology Association) zur
Behandlung von ALL präsentiert werden.

Abstract S722

Akute lymphoblastische Leukämie (ALL) ist eine seltene Art von
Blutkrebs, die normalerweise mit intensiver Chemotherapie behandelt
wird. Wenn die Erkrankung gegenüber der Behandlung resistent ist oder
zurückkehrt (Rezidiv), sind die Überlebenschancen leider sehr gering.
Die Leukämiezellen entwickeln dann häufig eine Resistenz gegenüber
der Chemotherapie.

Der bispezifische Antikörper Blinatumomab wurde so gestaltet, dass
er sich mit einer Seite mit dem Oberflächenmarker an den
Leukämiezellen (CD19) verbindet und mit der anderen Seite die
T-Zellen des Patienten anzieht. Diese T-Zellen töten die
Leukämiezellen ab.

Die Behandlung wurde in Form einer 4-wöchigen Dauerinfusion
Patienten mit rezidivierter/refraktärer B-Vorläufer-ALL (r/r ALL)
verabreicht, woraufhin eine zweiwöchige Pause und dann weitere vier
Wochen Behandlung folgten. Das Ziel bestand darin, eine komplette
Remission (CR) zu erreichen, also einen Zustand, bei dem mit dem
Mikroskop im Knochenmark oder an anderen Körperstellen keine
Leukämiezellen mehr erkennbar sind.

189 Patienten mit r/r ALL in einer ungünstigen Verfassung wurden
behandelt. Die CR-Rate betrug 43 %. Bei Patienten, die zuvor eine
Stammzellentransplantation erhalten haben, lag die CR-Rate bei 45 %.
Die häufigsten Nebenwirkungen waren Fieber, Kopfschmerzen und eine
niedrige Anzahl an weissen Blutzellen in Verbindung mit Fieber.

Insgesamt hat sich gezeigt, dass Blinatumomab als einziger
Therapiewirkstoff bei der r/r ALL wirksam war, und zwar auch bei
Patienten mit einer Resistenz gegenüber früheren Behandlungsansätzen.

Abstract S1314

Bei der akuten lymphoblastischen Leukämie (ALL) wird das
Ansprechen auf die Therapie normalerweise anhand einer
mikroskopischen Analyse des Knochenmarks gemessen. Die Nachweisebene
für Leukämiezellen durch diese Methode liegt bei 5 %. Mit
molekularbiologischen Tests wird die Sensitivität erhöht, und man
kann 0,01 % der Leukämiezellen nachweisen. Diese niedrige
Konzentration von Leukämiezellen nennt man eine minimale residuale
Erkrankung (MRD).

In einer klinischen Versuchsreihe mit dem bispezifischen
Antikörper Blinatumomab (Abstract 4572) wurden 189 Patienten mit
rezidivierter/refraktärer (r/r) ALL behandelt. 43 % erreichten eine
komplette Remission (CR), was heisst, dass durch mikroskopische
Untersuchung keine Leukämiezellen mehr nachgewiesen werden konnten.
Ein Forschungsziel der Versuchsreihe war die Messung von MRD bei
Patienten mit CR. Die MRD-Auswertung wurde in einem Zentrallabor
durchgeführt. Durch den MRD-Nachweis konnte demonstriert werden, dass
82 % der Patienten mit CR eine niedrige Ebene von MRD zeigten (<0,01
%), und 70 % hatten keine nachweisbare MRD.

Patienten mit einer geringen MRD nach der ersten Therapie haben
gewöhnlich eine grössere Chance, sich eine komplette Remission zu
erhalten. Es wird analysiert werden, ob dies auch bei r/r ALL
relevant ist und ob ein MRD-Nachweis es erlaubt, Patienten mit einem
guten Risiko besser zu unterscheiden als es mit der konventionellen
Remissionsbewertung möglich ist.

Referentin: Dr. Nicola Gökbuget

Beschäftigt bei: Leiterin des Studienzentrums,
Universitätskrankenhaus, Medizinische Abteilung II, Frankfurt,
Deutschland

Thema: Behandlung der akuten lymphoblastischen Leukämie durch
Aktivierung der Immunzellen des Patienten mit einem bispezifischen
Antikörper.

Der Abstract S722 wird am Samstag, dem 14. Juni 2014, von 16:15 -
16:30 Uhr im Raum Brown 1+2 (SW-Ebene 2) von Dr. Max Topp
präsentiert.

Der Abstract S1314 wird am Sonntag, dem 15. Juni 2014, von 9:00 -
9:15 Uhr im Raum Brown 1+2 (SW-Ebene 2) von Dr. Nicola Gökbuget
präsentiert.

Informationen zum Jahreskongress der EHA

Hämatologie ist ein medizinisches Fachgebiet, das alles abdeckt,
was mit Blut zu tun hat: seiner Bildung im Knochenmark,
Blutkrankheiten und ihre Behandlung. Präsentiert werden die letzten
Daten aus Forschung und Entwicklung. Die Themen reichen von
Stammzellphysiologie und -entwicklung bis hin zu Leukämie, Lymphom
und Myelom - Diagnose und Behandlung, Störungen bei roten und weissen
Blutzellen und Blutplättchen, Thrombose und Blutungsstörungen.



Pressekontakt:
Ansprechpartner: EHA-Zentrale, Ineke van der Beek, Jon Tarifa,
E-Mail: communication@ehaweb.org, Mobiltelefon: +31(0)6-2011-1055


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