(Registrieren)

Neue OZ: Nachricht zu Rüstungsexporten

Geschrieben am 12-06-2014

Osnabrück (ots) - Grüne: Skrupellose Rüstungsexporte beenden

Abrüstungsexpertin fordert neue gesetzliche Regelung

Osnabrück.- Die Grünen im Bundestag fordern angesichts der hohen
deutschen Rüstungsexporte in Drittländer außerhalb von EU und Nato
eine grundlegende Änderung der Genehmigungspraxis. Agnieszka Brugger,
Fraktionssprecherin für Sicherheitspolitik und Abrüstung, sagte der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag): "Die
Rüstungsexportrichtlinien, die in ihren Kriterien sehr klar und sehr
gut sind, müssen endlich gesetzlich verankert werden. Sie müssen mehr
sein als unverbindliche Handlungsempfehlungen." Nur so werde es
gelingen, die Ausfuhren von Rüstungsgütern deutlich zu beschränken.
Länder, in denen Menschenrechte missachtet werden, dürften nicht
länger Empfänger deutscher Kriegswaffen sein. Mit dieser skrupellosen
Politik müsse endlich Schluss sein.

Brugger verlangte zudem, die Federführung für Rüstungsexporte vom
Wirtschafts- ins Außenministerium zu verlagern. "Dort gibt es
eindeutig eine größere Kompetenz für außen- und sicherheitspolitische
Belange sowie für Fragen der Menschenrechte." Sie drängte ferner auf
eine frühere Einbindung des Bundestages bei der Genehmigung der
Ausfuhren. Die Information des Parlaments zwei Wochen nach
Entscheidungen im Bundessicherheitsrat sei ein kleiner Fortschritt,
aber nicht ausreichend. Brugger forderte, der Bundestag müsse auch
über besonders kritische Voranfragen exportwilliger Rüstungsfirmen
informiert werden. "Über diese wird nach wie vor in den dunklen
Hinterzimmern des Bundessicherheitsrates entschieden", beklagte die
Abgeordnete.

Deutsche Rüstungsexporte fließen zu einem immer größeren Anteil an
sogenannte Drittländer außerhalb von EU und Nato. Im vergangenen Jahr
stieg dieser Wert auf die Rekordhöhe von 62 Prozent. Im Jahr davor
waren es noch 55 Prozent gewesen, wie aus dem vom Kabinett
beschlossenen Rüstungsexportbericht hervorgeht. Unter den
Drittländern sind mit Algerien, Katar, Saudi-Arabien oder Indonesien
eine Reihe von Staaten, die für Menschenrechtsverletzungen bekannt
sind. Insgesamt beliefen sich die Einzelausfuhrgenehmigungen für
Waffengeschäfte im vergangenen Jahr auf 5,85 Milliarden Euro, 1,14
Milliarden mehr als 2012.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

532390

weitere Artikel:
  • neues deutschland: Pro-Asyl-Referent Kopp: "Beschämende europäische Verweigerungshaltung" gegenüber syrischen Flüchtlingen Berlin (ots) - Der Europareferent der Menschenrechtsorganisation Pro Asyl kritisiert die Politik der EU-Mitgliedsstaaten zur Aufnahme weiterer Syrien-Flüchtlinge. "Alle politisch Verantwortlichen bezeichnen die Flucht aus Syrien als die größte humanitäre Katastrophe in diesem Jahrhundert, sie reden von Solidarität mit Flüchtlingen und den Nachbarstaaten Syriens. Zeitgleich passiert nichts in der EU in Richtung konzertierter Flüchtlingsaufnahme", schreibt Kopp in einem Gastbeitrag für die in Berlin erscheinende Tageszeitung "neues mehr...

  • Thüringische Landeszeitung: waffen als Exporthit / Kommentar von Norbert Block zum neuen deutschen Rüstungsexportbericht Weimar (ots) - Technik "made in Germany" ist ein Exportschlager. Das gilt auch bei Technologien, mit denen Rüstungsgüter hergestellt werden. Davon profitieren Unternehmen wie Jenoptik, die zum Beispiel Bauteile für Panzer und Flugzeuge produzieren. Viel geredet wird darüber nicht, denn je mehr das Thema publik gemacht wird, umso größer wird die öffentliche Empörung. Dass Deutschland auf Platz drei der weltweiten Rüstungslieferanten steht, hat Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel nicht gefallen. Den Mut, den Rüstungsexportbericht mehr...

  • Thüringische Landeszeitung: Bedrohung für Europa / Kommentar von Matthias Benkenstein zur Lage im Irak Weimar (ots) - Erst Falludscha, dann Mossul, und als nächstes Bagdad? Im Irak bringt die radikal-islamische Isis-Miliz immer weitere Teile des Landes unter ihre Kontrolle, die Anzeichen für einen Zerfall des Irak sind nicht zu übersehen. Dass der Westen diese Entwicklung mehr oder weniger ignoriert, kann ihm früher oder später auf die Füße fallen. Denn die Extremisten können auch Europa gefährlich werden. Schon jetzt sind mehr als 10 000 bewaffnete Kämpfer an der Grenze zur Türkei stationiert. Gerade einmal vier mehr...

  • 7 Mio. Euro gegen Kinderarbeit in Indien: Save the Children & IKEA Foundation wollen gemeinsam weitere 790.000 Kinder in Indien vor Ausbeutung schützen Berlin (ots) - Am Welttag gegen Kinderarbeit kündigen Save the Children und die IKEA Foundation ein 7-Millionen-Euro-Programm an, um 790.000 Kinder in Indien vor potenzieller Kinderarbeit innerhalb der Baumwoll-Industrie zu schützen. Save the Children und die IKEA Foundation bauen damit die erfolgreiche Zusammenarbeit aus, die Kinder vor Arbeit innerhalb der Baumwollindustrie schützen und ihnen Bildungschancen ermöglichen soll. Mädchen und Jungen sollen lernen, spielen und ihr Potenzial entwickeln können - sie sollen einfach Kind sein mehr...

  • Technologie-Tag 2014 an der NTB Buchs / Erfolgreich wachsen durch Vernetzung und Innovation (BILD) Buchs (ots) - Die NTB Interstaatliche Hochschule für Technik lädt Personen aus Industrie, Gewerbe und Forschung zum diesjährigen Technologietag ein. Am Donnerstagnachmittag, 26. Juni 2014 zeigt die NTB auf ihrem Campus in Buchs, wie Innovationen durch Vernetzung zwischen Forschung und Industrie, vor allem aber zwischen verschiedenen Industriefirmen entstehen können. Die Vorträge weisen ein interessantes Spektrum von Themen auf: Priska Jansen, Mitglied der Geschäftsleitung Jansen AG erklärt in ihrem Referat, welche wichtige mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht