Das letzte WM-Casting für die Nationalspieler: Zwei ehemalige Weltmeister zuversichtlich für Brasilien (AUDIO)

Mönchengladbach (ots) -

Anmoderation:

Es war so etwas wie das letzte Nationalspieler-Casting, dieses
Freundschaftsländerspiel gegen Kamerun gestern Abend in
Mönchengladbach. 17 Spieler durfte der Bundestrainer am Vorabend der
endgültigen Kadernominierung einsetzen. Deutschland hat gegen Kamerun
im vorletzten Länderspiel vor der Abreise nach Brasilien aber
trotzdem nur 2:2 Unentschieden gespielt. Aber es war auch ein
Länderspiel ohne den Kapitän und ohne die Nummer 1 im Tor. Philip
Lahm und Manuel Neuer waren wegen ihrer noch nicht ausgestandenen
Verletzungen nach München gereist um individuell zu trainieren.
Trotzdem hat das Spiel gegen die ebenfalls für die WM qualifizierten
Afrikaner Joachim Löw neue Erkenntnisse gebracht:

O-Ton Joachim Löw

Zum einen war es schon ein sehr, sehr guter Test gegen Kamerun für
uns. Weil Kamerun eine Mannschaft ist, die körperlich sehr stark war,
sehr Zweikampf stark war, die natürlich auch sehr, sehr schnelle
Spieler in ihren Reihen haben. Was mir gut gefallen hat, war die
Anfangsphase. Die ersten Minuten haben wir ein gutes Angriffsspiel
und gutes Passspiel gehabt. Da hätten wir in Führung gehen müssen. Da
haben wir sehr gute Chancen gehabt. Die ersten zwei, drei Chancen
haben wir aber nicht genutzt. Das ist eine Sache an der wir arbeiten
müssen. (0'39)

Im Mercedes-Benz Sportpresseclub war die Kadernominierung am
heutigen Montag natürlich wichtiger als das Unentschieden.
Mönchengladbachs Manager Max Eberl drückt verständlicherweise seinem
Schützling Christoph Kramer, der in der 70. Minute eingewechselt
wurde, für die Nominierung heute ganz fest die Daumen. Der
schlacksige Gladbacher Dauerläufer ist ballsicher und extrem
belastbar. Alles Dinge, die in Brasilien gebraucht werden, sagt Max
Eberl:

O-Ton Max Eberl

Ich denke, dass er eine sehr, sehr gute Saison gespielt hat. Dass
er im ersten Trainingslager überzeugt vor dem Polenspiel überzeugt
hat und im Polenspiel überzeugt hat. Und anscheinend jetzt auch in
Südtirol überzeugt hat. Gerade wenn man betrachtet, welche Probleme
wir im Mittelfeld haben, dann hat er doch eine gute Chance dabei zu
sein. Er ist ein Spieler, der von der Physis kommt und der
Bundestrainer hat von der Physis gesprochen, er braucht fitte
Spieler. Das bringt er mit, er ist unheimlich laufstark - in jedem
Spiel! Und er kann nebenbei auch noch was mit dem Fuß. Das sind gute
Voraussetzungen. (0'28) Zu Gast im Sportpresseclub waren auch zwei,
die den Weltpokal schon mal in Händen hatten: Der Weltmeister von
1974 Rainer Bonhof und der Weltmeister von 1990 Olaf Thon. Diese
beiden wissen natürlich, wie sich Spieler so kurz vor der endgültigen
Kadernominierung fühlen: O-Ton Rainer Bonhof und Olaf Thon Bonhof: Es
ist immer traurig für den, der letztendlich nicht mitfahren kann.
Aber ich denke, es ist schon eine große Sache, wenn du dabei warst in
der Vorbereitung und dadurch in aller Munde. Aber bei den Jungs, die
jetzt die Antwort kriegen, sie sind nicht dabei, das tut schon
richtig weh. Thon: Ich möchte diese schwere Entscheidung nicht
treffen. Ich kenn das von Franz Beckenbauer: Eine Mannschaft
aufzustellen ist schwer. Aber Spieler überhaupt nicht mitzunehmen,
die alles gegeben haben um mitzukommen, ist wahnsinnig schwer. Ich
möchte in dem Moment kein Bundestrainer sein. (0'35) Für die
Weltmeisterschaft sind die beiden aber trotz des mäßigen 2:2 gegen
Kamerun recht zuversichtlich. Auch wenn keiner der Beiden direkt vom
Titel sprechen will: O-Ton Rainer Bonhof und Olaf Thon Ich denke,
dass wir unter den letzten Vier einfinden müssen. Was dann ist, ist
aus meiner Sicht Tagesform und auch ein Quäntchen Glück, das du haben
musst um dann ins Endspiel zu kommen. Thon: Es wird unheimlich schwer
mit den ganzen Problemen, die wir jetzt gesundheitlich haben. Das
Positive ist, Khedira ist gesund, die Mannschaft sprüht vor
Optimismus. Wir haben gestern ein Treffen in Düsseldorf der
Weltmeister gehabt mit der aktuellen Mannschaft. Die machten einen
sehr guten Eindruck. Ein verschworener Haufen und damit kann man
Berge versetzen. Natürlich ist die Konstante gerade im Tor, Manuel
Neuer, sehr wichtig und auch Philip Lahm als Kapitän. Wenn die Beiden
fit werden, bin ich guter Dinge. (0'41) Abmoderation: Das
Freundschaftsspiel in Mönchengladbach gegen Kamerun endete 2:2
Unentschieden. Bundestrainer Joachim Löw hat letzte Erkenntnisse
darüber gewonnen, welche Spieler mit nach Brasilien fahren. Heute
(Montag, 02.06.) wird der Bundestrainer seinen endgültigen Kader für
die WM benennen

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