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VPB fordert mehr Verbraucherschutz für private Bauherren / Klimaschutzziele in Gefahr, weil Pläne nicht kontrolliert werden

Geschrieben am 25-05-2014

Berlin (ots) - "Der Verbraucherschutz am Bau hat eklatante Lücken.
Hier muss die Politik nachbessern", konstatiert Thomas Penningh,
Präsident des Verbands Privater Bauherren (VPB) nach dem Deutschen
Baugerichtstag, der am Wochenende (23./24.) in Hamm stattfand. "Unter
Experten sind wir uns über die große Bedeutung des privaten Bauens
einig. Private Eigenheim-Bauherren leisten enorm viel für den
gesamten Wohnungsmarkt!"

So gehören beispielsweise 80 Prozent aller Wohnungen in
Deutschland privaten Bauherren. Sie stellen damit den Großteil des
benötigten Wohnraums hierzulande. Über die Hälfte aller Bürger wohnen
im Eigenheim, vor allem Familien. "Sie brauchen keine öffentlich
geförderten Wohnprogramme. Im Gegenteil: Sie entlasten den
Wohnungsmarkt und machen Mietwohnungen frei", betont der
VPB-Präsident. "Darüber hinaus sichern sie mit ihrer Immobilie ihre
Altersvorsorge und machen genau das, was der Staat allen rät: Selbst
vorsorgen und sich nicht nur auf die öffentliche Rentenkasse
verlassen."

Dieser Einsatz der privaten Bauherren wird nach VPB-Ansicht vom
Staat aber noch nicht honoriert. Im Gegenteil: Gerade der
Eigenheim-Bauherr werde als Verbraucher kaum geschützt. Er werde
allenfalls als Einzelperson wahrgenommen, ohne Marktmacht und
Wählerpotenzial. "So lässt der Staat im Jahr bisher beispielsweise
90.000 Bauherren sprichwörtlich im Regen stehen", kritisiert Thomas
Penningh. "So viele unterschreiben nämlich nach unseren
Untersuchungen Bauverträge, die sie als Bauherr gegenüber den
Baufirmen einseitig benachteiligen. Die Folge sind enorme
Zusatzkosten und schlechte Bauqualität. Der Gesetzgeber muss hier
endlich etwas tun", fordert der VPB-Präsident.

In puncto Bauqualität entdecken und verhindern beispielsweise
VPB-Berater bei der Kontrolle von Neubauten Mängel im Wert von
durchschnittlich rund 15.000 Euro pro Wohnung oder Einfamilienhaus.
Im Jahr addiert sich das alleine bei den selbstnutzenden Bauherren
auf Milliardenhöhe. Viele diese Mängel betreffen
Energieeffizienzmaßnahmen. "Energieeffizientes Bauen ist aber
Voraussetzung, um die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen.
Das gelingt nur, wenn die Maßnahmen richtig geplant und dann
bautechnisch korrekt umgesetzt werden", gibt der VPB-Präsident zu
bedenken. "Dazu muss der Bauherr, der auch für die Umsetzung der
Vorschriften haftet, die Pläne rechtzeitig einsehen und prüfen lassen
können. Auch hier hat der Bauherr beim Schlüsselfertiganbieter bisher
keine gesetzliche Handhabe."

VPB-Präsident Penningh konkretisiert die Forderungen: "Für den
Schlüsselfertigbau muss der Verbraucherschutz nachgebessert werden.
Wir brauchen vier Instrumente:

Erstens muss der Bauherr von Beginn an eine transparente Bau- und
Leistungsbeschreibung bekommen, damit er sieht, was im Festpreis
enthalten ist und was nicht.

Zweitens braucht der private Bauherr das Recht, alle
Planunterlagen rechtzeitig einzusehen und diese vom Experten prüfen
zu lassen, damit er weiß, ob er die vereinbarte Qualität bekommt und
ob sein zukünftiges Haus geltendem Recht entspricht.

Drittens benötigen private Bauherren verbriefte
Sicherungsleistungen, damit sie nicht auf Baumängeln sitzen bleiben -
und sich Firmen nicht durch Insolvenz aus der Verantwortung stehlen
können.

Viertens sollen Gemeinden privaten Bauherren wieder ermöglichen,
sich ihren Vertragspartner für den eigenen Hausbau selbst
auszusuchen. Die weit verbreitete Unsitte der Vergabe ganzer
Baugebiete an nur einen Anbieter untergräbt jeden Wettbewerb. Und wer
ein Monopol hat, der kümmert sich bekanntlich nicht immer ausreichend
um Qualität.

Viele unserer Forderungen werden von seriösen Planern und
Baufirmen erfüllt", resümiert Thomas Penningh. "Aber diese Firmen
haben sich aus dem sehr hart umkämpften Ein- und
Zweifamilienhausmarkt häufig zurückgezogen, weil sie keine
Dumpingangebote machen wollen und können. Gute Arbeit kostet ihren
Preis. Manch anderer Anbieter muss aber an die Leine genommen werden.
Es wird höchste Zeit, dass der Gesetzgeber im Verbraucherschutz
verbindliche Standards festschreibt."

Weitere Informationen beim Verband Privater Bauherren (VPB) e.V.,
Bundesbüro, Chausseestraße 8, 10115 Berlin, Telefon 030 2789010, Fax:
030 27890111, E-Mail: info@vpb.de, Internet: www.vpb.de.

Bitte beachten Sie das ausführliche Interview mit Herrn Penningh
zu diesem Thema im Pressebereich unter www.vpb.de. Darin erläutert er
detailliert die aktuellen Probleme im privaten Ein- und
Zweifamilienhausbau. Das Interview können Sie selbstverständlich auch
auszugsweise verwenden. Diesen Pressetext finden ihn außerdem zum
Herunterladen im Internet unter www.vpb.de.



Pressekontakt:
Postina Public Relations GmbH, Am Stützelbaum 7, 64342
Seeheim-Jugenheim,
Telefon 06257 507990, Fax: 06257 507994, Mobil 0171 4129195, E-Mail:
presse@vpb.de.


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