(Registrieren)

Tierschützer vor den Wahlen stinksauer auf Politik - Delfinhaltung und Auslieferungshaftbefehl zentrales Thema beim WDSF

Geschrieben am 21-05-2014

Hagen (ots) - Seit Jahren beschäftigt das Thema Delfinarien die
Politik und die Öffentlichkeit. Noch im letzten Juni beschloss der
Bundestag mit den Stimmen von CDU/CSU und FDP nach einer
Expertenanhörung die Haltung von Delfinen in Gefangenschaft aufrecht
zu erhalten, nachdem Bündnis90/Die Grünen einen Antrag auf ein
Haltungsverbot gestellt hatte. Die SPD hatte sich im Bundestag
enthalten. Im NRW-Landtag steht eine gleichlautende Entschließung an,
nachdem die Piratenpartei ebenfalls ein Haltungsverbot beantragt hat.
Grüne und Piraten ließen sich bei ihren Anträgen jeweils vom Wal- und
Delfinschutz-Forum (WDSF) beraten, das jetzt zum Wahlboykott der
Delfinarienbefürworter in der Politik aufruft.

Die NRW-SPD hatte sich bereits im Vorfeld der anstehenden
Landtagsentscheidung noch vor einer Expertenanhörung für die
Beibehaltung von Delfinarien ausgesprochen und zog sich damit den
Zorn des grünen Koalitionspartners zu, der sich gegen die
Delfinhaltung stellt. Auch wenn es nach vormals 12 Delfinhaltungen in
Deutschland nur noch die Zoo-Delfinarien in Duisburg und Nürnberg
gibt, ist nicht ausgeschlossen, dass weitere nach der politischen
Absegnung hinzukommen, meint das WDSF. Henning Höne, Mitglied des
FDP-Landesvorstands in NRW, ließ in einem gestrigen Schreiben an das
WDSF die Plenumsentscheidung seiner Partei offen.

Das Bundeskanzleramt äußert sich aktuell: "Für ein Verbot von
Delfinarien sieht die Bundesregierung derzeit keine Veranlassung."
Damit stehen die CDU/CSU und die SPD sowie die FDP auch auf Europa-
und Landesebene in der Kritik der Tierfreunde. Auf WDSF-Anfrage haben
sich Grüne, Linke, Piraten und die Tierschutzpartei gegen eine
Delfinhaltung ausgesprochen, wie das WDSF ebenfalls kompromisslos
fordert.

Das am 7. Mai vorgestellte neue Säugetiergutachten als Grundlage
der Delfinhaltung sei "ein Grundlagenpapier zur Förderung von
Tierquälerei", meint WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: "Demnach
müssen jeweils 14 Delfine, die bei den derzeitigen Platzverhältnissen
in Duisburg und Nürnberg gehalten werden dürften, in einem
Betonbecken mit 1.275 Quadratmeter ihr klägliches Dasein fristen. Das
entspricht in einem Mehrbeckensystem mit jeweils zwei Hauptbecken
gerade mal einer Größe von jeweils etwa 25 mal 25 Metern, die
aufgrund der Aufteilung noch nicht einmal pro vorhandenem Becken
erreicht werden. Das betrachten wir für die quirligen Meeressäuger
als Tierquälerei und als einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz."

Offenbar hat auch das Zuschauerinteresse in Duisburg und Nürnberg
sehr nachgelassen. Beide Zoos mit Delfinarien verloren alleine im
letzten Jahr jeweils rund 100.000 Besucher und kämpfen um ihre
finanzielle Existenz. Die beiden Zoos schieben den Besucherrückgang
in allen letzten Jahren auf schlechtes Wetter.

Derweilen ruft das WDSF zum Wahlboykott der
"Delfinarienbefürworter-Parteien" auf, wie die Tierschutzorganisation
es formuliert. Erst im März hatte sie dem tierschutzpolitischen
Sprecher der SPD-NRW, Frank Börner, und der Ministerpräsidentin
Hannelore Kraft (SPD) rund 2000 kritische Beiträge zum angekündigten
SPD-Entscheid übergeben.

Vor der Bundestagswahl im letzten Jahr hatte das WDSF nach einem
Wahlboykottaufruf gegenüber der FDP immerhin über eine Million Nutzer
im sozialen Netzwerk von Facebook erreicht. Hinzu kommt der Frust der
Tierschützer, dass die Ex-Bundesjustizministerin, Sabine
Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), und der jetzige Bundesminister
Heiko Maas (SPD) einen Auslieferungshaftbefehl gegenüber dem
legendären Sea Shepherd Gründer und Mitglied des WDSF-Kuratoriums,
Paul Watson, über Interpol auf Antrag des Walfangstaates Japan nicht
aufgehoben haben.

Jürgen Ortmüller: "Es ist ein legitimes demokratisches Mittel der
Tierschutzseite zum Wahlboykott der CDU, SPD und FDP auf Europa- und
Kommunalebene aufzurufen. Wir Tierschützer sind stinksauer auf
Parteien, die Tierquälerei unterstützen."



Pressekontakt:
Jürgen Ortmüller
Gesellschafter-Geschäftsführer
Mobil: 0151 24030 952

Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)
gemeinnützige UG (haftungsbeschränkt)
Möllerstr. 19
58119 Hagen

0049/(0)2334/919022 tel
0049/(0)2334/919019 fax

E-mail: wds-forum@t-online.de
www.wdsf.de

WDSF auf Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wal-_und_Delfinschutz-Forum

WDSF auf Facebook: https://www.facebook.com/delfinschutz


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

528618

weitere Artikel:
  • 24.000 Bürger machen Europawahl zur Volksabstimmung über TTIP-Abkommen (FOTO) Berlin (ots) - 24.000 Bürger machen Europawahl zur Volksabstimmung über TTIP-Abkommen Campact-Aktive verteilen sechseinhalb Millionen TTIP-"Denk-Zettel" zur Europa-Wahl / Angebot zur Berichterstattung - Kontakte vor Ort 24.000 Menschen sind dem Aufruf des Kampagnennetzwerks Campact gefolgt, die Europawahl zur Volksabstimmung über das umstrittene EU-US Freihandelsabkommen TTIP zu machen. Die Aktiven werden am Tag vor der Wahl bundesweit rund sechseinhalb Millionen "Denk-Zettel" an die Türen von Wählern in ihrer Nachbarschaft mehr...

  • stern-Umfrage: Deutsche hätten gern Fischer und Trittin zurück Hamburg (ots) - Eine Mehrheit von 59 Prozent der Bundesbürger meint, dass den Grünen heute so profilierte Politiker wie Joschka Fischer und Jürgen Trittin fehlen. Das aktuelle Führungspersonal der Partei ist ihnen offenbar zu blass. Nach einer Forsa-Umfrage für das Hamburger Magazin stern haben nur 34 Prozent der Befragten schon mal von Simone Peter, der neuen Parteivorsitzenden, gelesen oder gehört. Den Fraktionsvorsitzenden Anton Hofreiter kennen gerade mal 40 Prozent, seine Kollegin Katrin Göring-Eckart immerhin 64 Prozent. Am mehr...

  • Ex-MIT-Chef Schlarmann (CDU) kritisiert Verleumdung der AfD Berlin (ots) - Der frühere Vorsitzende der CDU-Mittelstandsvereinigung Josef Schlarmann kritisiert Spitzenpolitiker von Union und FDP für ihren Umgang mit der AfD und deren Bundessprecher Bernd Lucke. Schlarmann äußert in einem offenen Brief an die Parteivorsitzenden seine Bestürzung über "Verunglimpfungen und Entgleisungen", denen die AfD und ihr Spitzenkandidat ausgesetzt sind. Von der FDP fordert er eine Entschuldigung dafür, dass der an Platz 2 gesetzte Europakandidat Michael Theurer Lucke als "Faschisten" bezeichnet hatte. mehr...

  • Bürger lehnen Sonnen-Steuer ab / 73 Prozent der Deutschen sind gegen geplante Energiewende-Abgabe auf Sonnenstrom Berlin (ots) - Drei von vier Deutschen (73 Prozent) lehnen die Pläne der Bundesregierung ab, Solarstrom zur Selbst- oder Mieterversorgung zukünftig finanziell zu belasten. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von TNS Emnid, die der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) heute in Berlin vorgestellt hat. "Die Bürger zeigen Gabriels "Sonnen-Steuer" die rote Karte. Sie wollen nicht, dass Klimaengagement zukünftig bestraft wird. Es ist höchste Zeit, dass die absurde Ökostrom-Gebühr gestoppt wird. Um ein Scheitern mehr...

  • Europawahl 2014: Wahlbriefe umgehend absenden Wiesbaden (ots) - Der Bundeswahlleiter weist alle Briefwählerinnen und -wähler darauf hin, dass die Wahlbriefe mit dem ausgefüllten Stimmzettel für die Europawahl spätestens am Wahltag, also am kommenden Sonntag, dem 25. Mai 2014, bis 18.00 Uhr bei der zuständigen Stelle eingegangen sein müssen. Nur dann kann die Stimme für die Europawahl berücksichtigt werden. Der Bundeswahlleiter empfiehlt allen Briefwählerinnen und Briefwählern, die ihre Briefwahlunterlagen noch nicht ausgefüllt und abgesandt haben, ihre Wahlbriefe umgehend, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht